Gauntlet Legends im Test

Nintendo 64
Gauntlet. Vielen Arcadespielern der 80er Jahre mit Sicherheit ein Begriff. War dieses Spiel doch seinerzeit einer der beliebtesten und am meisten umlagerten Automaten überhaupt. Das Spielprinzip war simpel. Eine Heldengruppe aus maximal 4 menschlichen Spielern musste sich durch einen Dungeon kämpfen und das Exit zum nächsten Level finden, unterwegs wurden massig Monster geplättet und Schätze geborgen.
Die Jahre vergingen und es folgten Gauntlet Umsetzungen auf nahezu alle der damals beliebten Homecomputer, unter anderem: CPC, C64, Amiga, Atari ST, PC uvm. doch keine der Umsetzungen war so fesselnd wie die Spielhallenvorlage. Anfang der 90er Jahre unternahm man einen neuen Versuch die Gauntlet Reihe wiederzubeleben, mit einem Gauntlet 3(D) das für Amiga und Atari ST erschien. Grafisch war es seinerzeit ok, aber der rechte Spielspaß wie beim Original wollte einfach nicht aufkommen. Fans schoben das auf die seltsame Iso-3D angehauchte Perspektive und die Ideenlosigkeit der Programmierer.

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Nun, im Jahre 2000 schickte Arcadespezialist Midway ein neues Gauntlet, unter dem Namen 'Gauntlet Legends' in die Schlacht, dass eine gekonnte Verknüpfung alter Spielideen sowie neuer Elemente darstellt. Nach dem Spielstart gilt es sich erst einmal, gestern wie heute, einen Heldencharakter auszusuchen. Wie seinerzeit beim alten Ur-Gauntlet existieren 4 unterschiedliche Charakterklassen (Warrior, Elf, Wizard, Valkyrie) von denen jeder natürlich naturgemäß seine Vor- und Nachteile besitzt. Der Elf (Bogenschütze) ist beispielsweise gut für Entfernungskämpfe zu gebrauchen, aber kommt der Gegner zu nah, sucht ihr besser das Weite. Anders die Walküre, die deutlich am widerstandsfähigsten auf Feindhiebe reagiert. Nachdem ihr euren Favoriten ausgewählt habt, geht es in die große Halle, die einen zentralen Punkt in Gauntlet Legends spielt. Von hier aus "beamt" ihr euch nämlich per Leuchtkreis in die einzelnen Levels. Nach jedem abgeschlossenen Level kehrt ihr hierher zurück und könnt für gefundenes Gold in Shops Items erwerben (Heiltränke etc.) bevor es dann wieder ins nächste Level geht.

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Kaum am Einsatzort angekommen, werdet ihr zumeist auch schon angegriffen. Erstmal verschnaufen und sammeln ist da nicht. Vorallem solltet ihr möglichst schnell versuchen die existierenden Monstergeneratoren zu zerstören, denn einfache Monster erscheinen unendlich aus diesen. Also das Feuer immer erst auf die Brutstätten lenken. Überrascht hat mich die angenehm einfache Steuerung. Per A Button teilt ihr Prügel aus, auf Z lauft ihr schneller und wer beide Buttons kombiniert setzt mit diesem Angriff die Monster in Angst und Schrecken. Gerade gegen Ende des Spiels, wenn mehr Gegner an euch als Kakerlaken an Daniel Küblböck kleben, ist diese Attacke doch sehr hilfreich. Ehemals in eher schlichtem 2D gehalten erblüht die Grafik jetzt in farbenfrohem und schönen 3D. Die Farben sind wie immer schön bunt, erfreulicherweise wirkt alles aber nicht so verwaschen wie man es oftmals vom N64 in Erinnerung hat. Auch die Sprachausgabe anderer Versionen (z. B. Dreamcast) hat ihren Platz im Modul gefunden. Wir erinnern uns alle noch an die Zeiten, als PSone User dies für unmöglich erklärten. Aber so ändern sich eben die Zeiten...

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Gewürzt wurde dieses Action-Abenteuer übrigens auch mit einwenig RPG. So erhaltet ihr von gemetzelten Monstern nämlich Fertigkeitspunkte, die wiederrum bei einer bestimmten Anzahl einen Level-up eures Charakters nach sich ziehen. Lasst es also ruhig krachen! Zusätzlich solltet ihr aber nicht versäumen auch Truhen und Fässer zu untersuchen, da diese oftmals sehr nützliche Dinge wie z. B. Nahrung (erhöht Lebensenergie), Tränke und Gold enthalten können. Doch Vorsicht - auch vergiftete Nahrung oder der Erzfeind aller Gauntlet Abenteurer könnte zum Vorschein kommen - Gevatter Tod! Dieser ist ähnlich "anhänglich" wie seinerzeit im Original und gibt nicht auf bis entweder der Held das Zeitliche segnet oder ihr ihn z. B. mittels Trank besiegt habt.

Das wichtigste bei Gauntlet ist aber Teamwork - etwas das Singleplayer vermissen und sich darum vermutlich auch nie so recht mit dem Modul zurechtfinden werden. Allein ist es nämlich nicht nur schwerer (dabei ist der Schwierigkeitsgrad ohnehin schon gesalzen!) sondern auch viel eintöniger. Wer gemeinsam mit bis zu 3 Freunden zum metzeln aufbricht, der hat da a) bessere Karten und b) einen ungemein höheren Spielspaß. Gerade wenn ihr in Teamarbeit die Monster besiegt (einer lockt sie beispielsweise weg und der andere erledigt sie von hinten) kommt richtig Spielspaß auf. Daher seid gewarnt - One Player pfui - Multiplayer hui!

Sebastian meint:

Sebastian

Multiplayer zücken den Geldbeutel, denn auf so ein Spiel haben sie lange gewartet! Einzelspieler - sofern nicht hungrige Gauntlet Veteranen - sind vielleicht etwas vorsichtiger und spielen den Titel vor dem Kauf besser mal an, schliesslich dürfte er auch mit Sicherheit nicht jedermann's Geschmack treffen.

Positiv

  • Farbenfrohe 3D-Grafik
  • 4-Spieleraction
  • Einfache Steuerung

Negativ

  • Allein zu schwer
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Gauntlet Legends Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 1999
Vermarkter Midway
Wertung 6.9
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