Glover im Test

Nintendo 64

Eine der absolut innovativsten Ideen der End-Neunziger Jahre präsentierte Entwickler Interactive Studios mit dem N64 Modul »Glover«. Denn Name ist Programm - hier bekommen es N64 Besitzer tatsächlich mit einem Handschuh als Spielehelden zu tun.

Tatsächlich entstand das gelenkige Kerlchen durch den Lapsus eines Magiers. Versehentlich mit einem magischen Trank in Berührung gekommen, hetzt der gutgelaunte Handschuh durch 21 bunte Level, um einem in Not geratenen Königreich zur Hilfe zu kommen. Zu diesem Zweck müssen sieben über das ganze Land verstreute Bälle heil aus den Levels zu einer Sammelstelle gebracht werden. Also wie beim Altpapier, nur daß sich Glovers Weg ein anstrengender gestaltet.


Denn der hat weniger mit dem Berufsverkehr und vollen Containern, als mit einer Vielzahl von Gegnern und Hindernissen zu kämpfen. Während ihr den Ball durch das Level schiebt, müssen Gefahren großräumig umfahren und kleine Rätsel/Geschicklichkeitsprüfungen gelöst werden. Als da wäre beispielsweise den Ball zielgenau auf einen entfernten Schalter zu schleudern, der daraufhin den weiteren Weg frei gibt. Oder ihr zertrümmert vor euch liegende Kisten, die ein flottes Vorankommen verhindern. Die Programmierer waren in dieser Hinsicht einfallsreich und präsentieren in den 21 Levels durchaus die eine oder andere verrückte Idee. Doch genau aus diesem Abwechslungsreichtum schöpft der das N64 Glover auch heuzutage noch seinen Reiz. Wenngleich ich stellenweise fand, dass man die Parallelen zum offensichtlichen Vorbild Mario 64 einfach nicht übersehen kann.


Ein eigenständiges Feature sind aber die Verwandlungsmöglichkeiten des Balls: durch seine magische Herkunft versteht es der sympathische Handschuh, seinen Begleiter zu verzaubern. Zum Beispiel in eine Bowlingkugel, um dann damit Hindernisse aus dem Weg zu kegeln. Anfangs fand ich die Steuerung mit dem N64 Controller hakelig, aber nach dem Tutoriallevel zu Beginn (mit deutschen Hilfetext) wurde es besser und besser. Alle Tricks und Kniffe erlernt man dann im Spielverlauf und die Aktionen werden immer flüssiger - eine gesunde Lernkurve!


Aber auch an Glover habe ich zu meckern: Dies betrifft das N64 Modul weniger in spielerischer, sondern vielmehr grafischer Natur. Die großen, aber eintönigen Level erinnerten mich stark an die Frühzeit des Nintendo 64. Würde mich nicht überraschen, wenn Glover länger als geplant in irgendwelchen Schubladen lag. Jedenfalls finden sich zahlreiche (grafische) Kinderkrankheiten der ersten Nintendo 64 Stunden im Modul.  Beispielsweise hineinploppende Bauten am Horizont oder aber Clippingfehler, dank derer schon mal eine nahe Wand völlig verschwindet.

Für meinen Geschmack geizen auch die Texturen selbst für N64 Verhältnisse arg mit Details,. Aber sei‘s drum, Glover ist auch so ein tolles N64 Spiel und entlastet mittels eingebauter Batterie für sechs Speicherslots auch noch das übervolle Controller Pak.




Sebastian meint:

Sebastian

Für mich hebt sich Glover durch den Einfallsreichtum der Entwickler erfrischend vom 3D-Hüpfspiel Einerlei auf dem Nintendo 64 ab. Zwar trüben kleinere Macken den Gesamteindruck, wer sich vom einfallsreichen Spielprinzip jedoch angesprochen fühlt (ich tat es!) sollte unbedingt zugreifen. Für mich ist Glover für Gamer mit N64 ein echter Geheimtipp!

Andrej meint:

Andrej

Anders als Kollege Sebastian weiß ich mit Glover nichts anzufangen. Dabei versuchte ich es mehrmals und steckte das Spiel immer wieder in mein N64. Erst vor wenigen Wochen wanderte das Spiel in meine Konsole. Nach den ersten Metern schaltete ich es aber wieder aus. Ich weiß auch nicht. Mir fehlt der gewisse Charme, um damit Spaß zu haben. Nichts für mich! 

Positiv

  • Innovatives Spielkonzept
  • Eingängige Steuerung
  • Batteriespeicher

Negativ

  • Detailarme Texturen
  • Grafikfehler
Userwertung
9.1375 8 Stimmen
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Forum
  • von wahrheit:

    Undead schrieb: die Steuerung ging, wenn man sich dran gewöhnt hat, richtig gut von der "Hand" , so schwer war es am ende echt nicht. Selbst mit allen Karten die man in den Lvln sammeln konnte, hatte ich jetzt keine Probleme. Die...

  • von stoka:

    Das Konzept ist wirklich interessant, fand aber die Steuerung grausig und habe es nicht weit gespielt.

  • von CoBaYe:

    Bin da eher Andys Meinung. Früher als Kiddy war das Spiel in meinem Freundeskreis total gehyped, weil das Toys damals mal merkwürdigerweise für 20 Mark rausgehauen hatte, obwohl alle anderen Spiele noch 80-120 Mark gekostet hatten. Daher hatten es fast alle. Ich wurd damit nie warm und fands...

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Glover Daten
Genre Geschicklichkeit
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1998-11-06
Vermarkter Nintendo
Wertung 7.5
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