Age of Empires im Test

Nintendo DS
Auf PC und Macintosh hat die Age of Empires Reihe ja bereits kräftig abgeräumt, nun sucht man nach neuen Herausforderungen und stieß auf den DS. Ausgerechnet die US-Boys von Majesco versuchten sich an der Umsetzung des Echtzeit-Strategicals und merkten am Ende wohl selbst verdutzt, daß von einer originalgetreuen Umsetzung eigentlich keine Rede mehr sein kann.



Denn statt seine Einheiten in Echtzeit über die feindlichen Befestigungen herfallen zu lassen, müsst ihr eure Untertanen nun rundenweise über das ISO-3D Spielbrett samt Gitternetz-Tischdecke schicken. Ganz so wie man es also schon von Titeln wie etwa Final Fantasy Tactics Advance gewohnt ist. Das war es aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten, denn trotz des gemächlicheren Spielprinzips bewahrt sich Age of Empires eine bemerkenswerte Eigenständigkeit.



Vor Missionsbeginn gibts ein paar historische Erzählungen...


Angelehnt hat man sich dabei an der PC-Vorlage des zweiten Teils, deren Umfang man gut zu integrieren wusste. Neben bekannten Einheiten wie Bogenschützen, Marktkarren, Mönchen oder Plänklern pflastert ihr euer Dörfchen auch wieder mit Wachtürmen, Kasernen und Kirchen zu. Anders als im Original ist der verfügbare Platz allerdings weit geringer und so solltet ihr euch stets gut überlegen, welches Gebäude nun zwingend noch erbaut werdend muß.

Die Jungs von Majesco haben es dabei wirklich geschafft die Details der PC-Fassung größtenteils auf der kleinen DS Cart unterzubringen. So baut ihr diesmal nicht neben, sondern auf Rohstoffen Steinbrüche und legt Mühlen zur Nahrungserzeugung an. Hier liegt auch schon eine weitere Besonderheit der DS-Variante, da es mit Gold und Nahrung lediglich nur noch zwei Ressourcen zur Verfügung stehen, was es hilft den Überblick zu behalten.



Die Schlachten toben auf dem oberen Bildschirm..


Auch bei den insgesamt 45 Einheiten findet sich nahezu alles von Rang und Namen wieder. Angefangen von Langschwertkämpfern und Bogenschützen über diverse Kavallerieeinheiten tummeln sich auch Rammbock, Onager und Skorpion auf den Schlachtfeldern der fünf Kampagnen á 6 Missionen. Selbige zumeist vertraute historische Ereignisse (z. B. Jungfrau von Orleans, feudales Japan etc.) und dürften euch so einige Stunden vor den DS fesseln. Auch weil der Schwierigkeitsgrad langsam, dafür aber merklich immer weiter hinaufklettert. Eine Wohltat übrigens, daß ihr im Game selbst prinzipiell zu jeder Zeit euren Spielstand speichern könnt und so auch unterwegs ohne Bedenken ein Spielchen wagen könnt.



Das Terrain kann ein entscheidender Faktor je nach Truppengattung sein!


Wer zudem keine Lust mehr hat die Kampagnen in chronologischer Reihenfolge zu bestehen, darf sich im als "Imperiumskarte" benannten Skirmish-Mode eine eigene Ausgangssituation erstellen und dort dann je nach Lust und Laune gegen bis zu drei Feinde zu Felde ziehen. Schade allerdings das es hier mit den Briten, Franken, Sarazenen, Mongolen und Japanern nur fünf Zivilisationen gibt, da sich hier natürlich unweigerlich der Vergleich mit dem in dieser Beziehung sehr üppigen PC-Original auftut. Auch die Anzahl der Karten ist begrenzt, so daß man hier auf längere Sicht zwangsläufig mal auf bekanntem Terrain spielen wird - aber ob jemand wirklich so lang und ohne Pause hier dran sitzen wird?

Einen Multiplayermodus über Hot-Seat (bis zu vier Strategen an einem DS!) oder Wi-Fi gibt es übrigens auch (eine Cart pro Spieler), zu einem Onlinemodus konnte man sicher aber wohl leider nicht durchringen. Schade, denn das rundenbasierte Spielprinzip hätte sich da eigentlich wirklich angeboten.


Jede Nation verfügt über einen eigenen Heldencharakter und individuelle Merkmale..

Auch die Anpassung an die Steuermethoden DS ist zwar erfreulich, aber nicht unbedingt notwendig. Statt mit Stylus steuert es sich doch mit Digikreuz und Buttons immer noch schneller und genauer, was bei einem Strategical ja nicht einer gewissen Wichtigkeit entbehrt. Das der obere Bildschirm zudem dauerhaft zur Anzeige von Informationen oder der Karte mißbraucht wird ist toll, letztlich wär das Spiel wohl auch auf dem GBA problemlos möglich gewesen.

Folglich lässt sich schon erkennen, daß die bei einem Strategiespiel sowieso nicht so wichtige Optik hier den DS nicht richtig ausreizt. Einziges optisches Schmankerl sind nur die automatisch ablaufenden Gefechte, in denen gut zwei Dutzend Einheiten übereinander herfallen. Nach anfänglicher Euphorie hat man sich hieran leider recht bald satt gesehen, da erfreut wenigstens die Soundkulisse doch auch über einen längeren Zeitraum vielmehr. Angefangen von der originalen Age of Empires 2 Melodie im Hauptmenü bis hin zu Kampfsounds und der Sprachausgabe der Einheiten macht hier alles eine gute Figur und dürfte AOE-Fans zudem richtig zufrieden stellen.



Der Schlachtenbeobachter gibt praktische Tipps zum voraussichtlichen Schlachtverlauf...

Sebastian meint:

Sebastian

Als ich von der Umwandlung des Echtzeit-Strategiespiels in ein rundenbasiertes Strategical erfuhr, war ich zunächst skeptisch. Auch weil sich Majesco in den vergangen Monaten nicht gerade mit Ruhm bekleckert hatte. Doch dieser Argwohn war ungerechtfertigt, denn Age of Empires DS bietet in der Tat genau das, wonach hungrige Strategenherzen gieren - gutes Handling, gesunder Tiefgang und ein bißchen Story drumherum. Allein - hin und wieder kann es passieren, dass der DS Titel "absemmelt" - da hat man es wohl etwas zu genau mit dem PC-Vorbild genommen. Häufiges speichern wirkt da beruhigend...

Positiv

  • Strategischer Tiefgang
  • Klasse Sounds
  • Lange Spielzeit

Negativ

  • Keine Onlineduelle
  • Keine Seegefechte
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Age of Empires Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 07. November 2006
Vermarkter THQ
Wertung 8.2
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