Castlevania - Portrait of Ruin im Test

Nintendo DS
Alle Jahre wieder lädt das Schloss von Graf Dracula zu einem Rundgang in geheimen Gemächern und modernden Verliesen ein. Auf dem Höhepunkt des Zweiten Weltkriegs sind Jonathan Morris (der irgendwie über 20 Ecken mit Simon Belmonts Hund verwandt ist) und die gutaussehende Charlotte (die mit dem Jonathan groß geworden ist) die Auserkorenen, um den Hausherrn Dracula mal auf üble Mängel bei derInstandhaltung des alten Gemäuers hinzuweisen...

Wie gesagt tobt gerade der Zweite Weltkrieg und auch das Reich des Bösen ist nicht untätig, denn Draculas Schloss ist wieder erschienen. Das ruft natürlich sofort einen Nachfahren der Belmont-Familie auf den Plan, um in die Fußstapfen der Vorfahren zu treten. Im Schlepptau befindet sich die begabte Magierin Charlotte Aulin, Mitglied des Belnades/Fernandez-Clan, die sich schon seit ihrer Jugend mit dem jungen Hitzkopf rumschlagen muss. Der Weg ins Schloss ist dabei wieder mal äußerst einfach: Anklopfen, nach Schlüssel fragen und angesichts nicht zu erwartender Hilfe des Hausherren die Zugbrücke selber öffnen! Erst einmal drinnen, kommt dann sofort das klassische Spielsystem zum Tragen, das Dracula X und Circle of the Moon zu solchen Mega-Erfolgen machte. Fans wissen es ja: Draculas Stammsitz ist schon seit jeher ein Irrgarten der besonderen Art und natürlich bis zur Turmglocke vollgestopft mit Gegnern, die nur zu gerne die scharfen Kanten eurer Waffe spüren wollen. War das Waffenarsenal bei den Ur-Versionen des Vampierjagens noch hauptsächlich auf die Peitsche ausgelegt, können beide Protagonisten nun eine stolze Anzahl an Waffen und Rüstungen ergattern. Allerdings sind diese leider während des laufenden Spiels nicht zu erkennen.


Der obere Bildschirm kann als Karte sowie Infoscreen benutzt werden


Beide Helden sind während der rund 5-6 Spielstunden gemeinsam spielbar, was natürlich neue Möglichkeiten im Leveldesign und Angriffstaktiken begünstigt. Spielt ihr z.B. gerade Jonathan, übernimmt der Nintendo DS die Steuerung seiner Kollegin und folgt euch überall, wohin ihr auch geht. Kleinere Rätsel, bei denen beide Spielfiguren schlau positioniert werden müssen, sind eine nette Abwechslung, allerdings hätte dieser Teil theoretisch auch noch mehr ausgebaut werden können. Teamattacken hingegen sind ein großes Thema bei Bosskämpfen: Mit dem Finden von Schriftrollen können nämlich sehr effektive, teambasierte Angriffe ausgeführt werden.

Im Ganzen unterscheiden sich Jonathan und Charlotte erfreulich stark voneinander, was sich am besten allein schon beim Inventar zeigt. Die junge Magierin vertraut mehr auf ihre magischen Bücher und schreitet gerne mit Glastretern durch die dunklen Gewölbe, wobei Jonathan mehr Schneidewerkzeuge wie Schwerter oder Äxte sprechen lässt. Das Wechseln sowie Herbeirufen des Teamkollegen ist erfreulich unkompliziert und die kurzen Befehle wie ’’Angreifen’’ oder ’’Stehen bleiben’’ werden mit den Tasten des Nintendo DS ausgeführt.

Die Touchpadfunktion von Nintendos Handheldkonsole wurden leider nur geringfügig mit der Erschaffung eines eigenen Logos vor dem Spielstart einbezogen. Das Geschehen verfolgt ihr jederzeit auf dem unteren Touch-Bildschirm, wobei der obere Screen als sinnvolle Karte sowie Infobildschirm genutzt werden kann, der euch über Erfahrungspunkte und Spielerstatus auf dem Laufenden hält.


Grafisch ist das neuste Castlevania eine Wucht!

70% der Spielzeit werdet ihr euch in Draculas Schloss bewegen, das in verschiedene Bereiche eingeteilt ist. An Schlüsselpositionen werdet ihr auf NPCstreffen, welche die seichte Geschichte um Zweifel, Mut und Weltherrschaft vorantreiben. Die namengebenden Portrait of Ruin (worum sich die Geschichte dreht) sind Levelpassagen, die sich außerhalb des Schlosses befinden. Diese passen von der Thematik (Ägypten, nebeliges Dorf oder Zirkus) nicht ganz zum Rest des Spiels, können aber durch das gute Leveldesign doch überzeugen. Hin und wieder lauft ihr dann immer wieder mal einem Endgegner über die Leber, den ihr mit ein bisschen Taktik und richtigen Zaubersprüchen/Teamattacken den Gar ausmachen könnt.

Weil viele Bereiche des Schlosses durch eure anfangs mangelnde Beweglichkeit zunächst verschlossen bleiben und ihr erst durch das Weiterkommen in der Geschichte (sowie erfüllen von Nebenmissionen) neue Fähigkeiten wie Doppelsprung oder Rollen erlernt, bleibt die Spannung gut erhalten. Das auf den langen Laufwegen eingesammelte Waffenarsenal könnt ihr außerdem beim Mönch Vincent gegen Bares eintauschen. Gespeichert wird an Checkpoints und Portale überbrücken die bereits erwähnten, doch schon mal recht langen Laufwege.

Auch in Sachen Multiplayer wurden einige Neuerungen eingebaut – Der Boss Rush-Mode ist sowohl allein, als auch mit einem Kollegen per Wi-Fi-Modus spielbar. Online den passenden Partner gefunden, geht ihr gemeinsam auf Highscore-Jagd und erteilt allen Endgegnern, die ihr in der Einzelspielermissionen bereits besiegt habt, nochmal eine Lektion. Hierbei wird jedes Mal euer Singleplayer-Charakter in den Multiplayermodus übernommen. Wer hier also vorne mitspielen will, sollte auch den Einzelspielermodus bis zum Ende durchzuspielen und fröhlich leveln was das Zeug hält.


Im Team werden die Endgegner vermöbelt!


Wie schon erwähnt könnt ihr Items bei einem Mönch im Schloss verkaufen oder aber (hier hat sich Konami was Nettes einfallen lassen) mittels Wi-Fi einen eigenen Onlineladen eröffnen und eure Items zum Verkauf anbieten. Das shoppen bei anderen Shopanbietern ist wiederum äußerst unkompliziert - Bravo Konami! Von der Präsentation her ist das neueste Castlevania eine effektvolle Bombe mit stimmiger Musik (die bei guten Köpferhörern gleich viel besser klingt) sowie schön gezeichneten Charaktermodellen/Hintergründen. Pseudo-3D-Effekte bei z.B. den Endgegner sorgen zusätzlich für den nötigen Augenschmaus.

Dominic meint:

Dominic

Mein erstes Castlevania für den Nintendo DS hat mir gezeigt, dass die Jungs bei Konami immer noch das Zeug haben ein echt geiles Game zu machen. In Punkten Leveldesign, Technik und Ideen sind die Japaner im Actiongenre eben einfach immer noch ungeschlagen. Deswegen kann ich es kaum erwarten Contra 4 in die Finger zu bekommen. Aber kommen wir wieder zurück zum Thema – Die Neuerungen mit den Teamkollegen und den thematischen Portraits ist ein noch ausbaufähiger Schritt in die richtige Richtung. Zu bemängeln gibt es bis auf die kurze Spielzeit eigentlich nur die kaum genutzte Touchpadfunktionen des Nintendo DS. Zur Info: In jeder Verkaufsversion von Portrait of Ruin liegt ein doppelseitiges DinA4-Poster als Goodie bei!

Positiv

  • Hammer-Präsentation
  • Zwei spielbare Charaktere
  • Onlinemodus

Negativ

  • Kurze Spielzeit
  • Kaum Touchpadfunktionen
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Castlevania - Portrait of Ruin Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit März 2007
Vermarkter Konami
Wertung 8.2
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neXGam YouTube Channel
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