Der Clou am Programm ist hierbei, dass der komplette Auftritt in Englisch stattfindet. Kinder haben im Alter von drei bis acht Jahren nämlich keine großen Probleme damit in einer fremden Sprache agieren zu müssen, verinnerlichen intuitiv die gesprochenen Wörter und bauen Ihren Wortschatz in den insgesamt 18 unterschiedlichen Spielen immer weiter aus.
Um zu überprüfen, ob dem wirklich so ist, dürften unsere beiden Kinder im Alter von viereinhalb und sechs Jahren den Test machen, wobei wir als Eltern uns dabei fast komplett im Hintergrund gehalten haben. Für ideale Lernergebnisse sollte man hier zum Einen für eine ruhige Umgebung, zum Anderen für solo Sessions sorgen, sofern man mehr als ein Kind im entsprechenden Alter zu Hause hat. Leider fiel hier direkt zu Beginn des Tests das größte Manko des Titels auf, denn auf dem Modul kann nur ein Spielstand gespeichert werden. Familien mit mehreren Kindern können hierdurch zumindest nicht den Fortschritt jedes Einzelnen überprüfen, da die schön gegliederte, abrufbare Entwicklungs-Statistik so verfälscht würde. Hier sollte man für einen eventuellen zweiten Auftritt auf dem DS auf jeden Fall einen Blick rüber zu Mitbewerber Tivola machen, welcher dies bei Titeln wie Lernerfolg Vorschule: Captain Sharky oder Benjamin Blümchen: Vorschulspaß mit Bravour vormacht.
Aber bleiben wir bei den beiden sympatischen Figuren Ben & Bella. Gleich nach dem Einschalten des Moduls bekommt man nochmals mitgeteilt, dass das folgende Programm komplett in Englisch abläuft. Im folgenden Hauptmenü können sich die Kids dann in sechs unterschiedlichen Themenwelten bewegen. Los geht es "auf der Farm" über einen "Einkaufsbummel" und "einem speziellen Tag", "Besondere Plätze" und "dem Zirkus" bis zu einem Besuch "im Zoo". Womit man beginnen möchte, überlässt man den Kleinen hier komplett selbst. Hier vorne befindet sich auch den Weg zu den bereits oben angeführten "Statistiken" für Eltern.
Sobald man ein Themengebiet ausgewählt hat, gibt es immer drei unterschiedliche Aufgaben an der gewählten Örtlichkeit. Danach erfolgt nur noch die Auswahl des Schwierigkeitsgrades in "Leicht" oder "Fortgeschritten". Schon hier bemerkt man als Elternteil die sehr klare englische Sprachausgabe des Programm wobei man sehr viel Wert auf die Betonung bestimmter, wichtiger Worte legt. Hier beweist sich sehr schnell, dass es wirklich nicht nötig ist, dass das Kind schon lesen kann und die komplette englische Sprachausgabe vollkommen ausreichend ist. Uns war dieser Umstand schon länger klar, da unsere beiden Kinder in einem bilingualem Kindergarten untergebracht sind, in dem die englische Fachkraft auf alle Fragen immer nur in Englisch antwortet. Diese erklärte uns einmal, dass es sogar wichtig sei, dass die Kinder glaubten, dass sie wirklich nur englisch könnte, denn wenn diese einmal "Spitz kriegen", dass sie sich auch in Deutsch mit Ihnen unterhalten könnte, diese gleiche "fauler" werden und es nicht nicht mehr so auf die Sache konzentrieren.
Insgesamt gibt es fünf Aufgabenstellungen, welche wechselhaft in den Themen abgearbeitet werden. Jede Aufgabe enthält dann 10 Wiederholungen, was in einer Leiste auf dem oberen Bildschirm visuell angezeigt wird. Nach jeder erfolgreichen Runde innerhalb der Aufgabe gibt es dann auch immer viel Lob von Ben und Bella um die Motivation stetig oben zu halten. Den Anfang bei den Aufgaben macht das erkennen von "Objekten". Diese sind auf die Themen abgestimmt und müssen vom Kind via Touchpen auf dem unteren Bildschirm angeklickt werden. Neben der verbalen Fragestellung wird dem Kind das Objekt am oberen Bildschirm zusätzlich noch als Skizze angezeigt. Sollte man die Frage einmal nicht verstanden haben, kann man über ein Lautsprechersymbol auf der linken Seite die Frage zu jederzeit und beliebig oft wiederholen lassen.
Weiter geht es mit dem beliebten "Memory". Hier prägen sich die Kids die Wörter recht schnell ein, das sie bei jedem anklicken einer Karte ausgesprochen werden. Innerhalb der 10 Wiederholungen steigert sich der Umfang / Schwierigkeitsgrad der Aufgabe leicht nach oben. Sind zu Anfang vier Karten auf dem Bildschirm, sind es am Ende dann schon acht. Bei den "Farben" geht es darum benannte Körperteile bei Ben & Bella sowie ihren Freunden mit einem Pinsel in der geforderten Farbe anzumalen. Bei den "Zahlen" geht es meist um Stückzahlen und welche Seite mehr oder weniger bzw. welche Objekte die gefragte Stückzahl haben. Abgerundet wird das Ganze dann in der Übung "Gegensätze". Geht es hier am Anfang nur um "hell oder dunkel" bzw. "groß oder klein" steigert sich die Aufgabe im Verlauf der 10 Wiederholungen dann auf "am hellsten, hell, dunkel & am dunkelsten" oder (um es mal englisch zu sagen) "big & the biggest - small & the smallest".
Unsere Kinder haben die geforderten Aufgaben hierbei allesamt mit viel Aufmerksamkeit verfolgt, wobei die Eingangs beschriebene "ruhige Umgebung" schon sehr wichtig ist. Zudem haben wir das Tageslimit mit dem Programm auf 30 Minuten fest gesetzt, damit sie sich nicht zu sehr unter Druck fühlen. Dies scheint "für uns" eine optimale Rahmenbedingung zu sein, wobei beide Kinder schon nach drei Tagen viele "neue Wörter" auf Nachfrage in Englisch wieder geben konnten.
Englisch entdecken mit Ben & Bella auf dem Nintendo DS gehört mich Sicherheit zu den richtig guten Lernprogrammen auf Nintendos Handheld. Für einen Preis von unter 30 Euro ist die Software dann auch im akzeptablen Bereich, vor allem da man sich hier mit der verbalen Präsentation wirklich sehr viel Mühe gegeben hat. Einen Abzug in der B-Note gibt es dann für die reine Ausrichtung auf eine Person. Zwar hat nicht jeder zwei oder mehr Kinder, aber für all diese Familien wäre es schon gut, wenn man bei einem etwaigen Nachfolger hier noch nachrüstet. So gibt es keinen Streit und zusätzlich hat man als Elternteil bei allen Kids dann den statistischen Überblick über die gemachten Fortschritte. Trotz dieses Manko gibt es von mir und meiner Frau hier beide Daumen nach oben!