Final Fantasy III im Test

Nintendo DS

Ist die Rede von japanischen Rollenspielen, denke ich zuerst an Final Fantasy. Die Serie ist inzwischen Synonym für dieses Genre geworden. Und weltweit erfolgreich. Auch hierzulande gibt es Abenteurer, die von den SquareEnix Titeln nicht genug kriegen. Für diesen Menschenschlag habe ich eine gute Nachricht: Es ist soweit, Final Fantasy III erscheint endlich in Deutschland. Und zwar als kräftig überarbeitete Fassung für den Nintendo DS.

Final_Fantasy_III_1Der junge Luneth ist Waisenkind und hat es nicht leicht, sich in der Welt zu Recht zu finden. Dann ändert sich schlagartig sein Leben. Er findet einen magischen Kristall, der ihm erzählt, dass er dazu auserkoren wurde, die Welt zu retten. Dazu benötige er vier weitere Kristalle, die über die gesamte Welt verstreut sind. Anfänglich begibt sich Luneth allein auf die Reise, doch schnell finden sich Gefährten, die ihn bei seiner Mission unterstützen. Da ist zum einen der schüchterne Arc, die Schmiedetochter Refia und der kampferprobte Soldat Ingus.

So reist man in klassischer Final Fantasy Manier über die Weltkarte und besucht Städte, Wälder oder Höhlen. Dabei ist es kaum möglich ein paar Schritte zu machen, ohne in einen Zufallskampf zu geraten. Hab ich schon erwähnt, dass ich Zufallskämpfe für ein ganz schlimmes Relikt der 80er Jahre halte? Manche Spieler mag das nicht stören, aber mich törnt es furchtbar ab. Und ich weiß, dass es nicht nur mir so geht. Warum SquareEnix damit so übertreiben muss, bleibt mir ein Rätsel - jedenfalls kann man kaum ein paar Schritte ohne Kampf tun. Aber wer in der harten Fantasy Welt überleben will, muss ohnehin regelmäßig grinden, also stumpfsinnig seine Charaktere aufleveln.

Hinzu kommt, dass die Speicherpunkte spärlich verteilt wurden. Während es ohne Probleme möglich ist, auf der Weltoberfläche zu sichern, muss man sich in den Dungeons auf die Schnellspeicherfunktion verlassen. Dies wirkt sich auf den Schwierigkeitsgrad aus, der dadurch sprunghaft ansteigt. Seid ihr einmal unachtsam, kann es passieren, dass man plötzlich vor dem Game Over Bildschirm sitzt und mitunter einen ganzen Spielabschnitt noch einmal angehen darf. In den 80ern hätte ich mich nochmal durchgequält - heute schalte ich direkt ab.

Final_Fantasy_III_9Die Kämpfe finden nach dem alten Runden-Prinzip statt. Soweit keine Neuerung. Angriffsbefehle werden erteilt, ausgeführt und dann ist der Gegner an der Reihe. Zu den bekannten Befehlen wie Magie oder Angriff gesellen sich außerdem berufsspezifische hinzu. Ein Dieb kann stehlen, während der Dragoon springen kann. Außerdem darf mit der Summon Fähigkeit zum ersten Mal ein spezielles Wesen beschworen werden. Um Dieb oder Dragoon zu werden, müssen eure Charaktere erst den entsprechenden Beruf erlernen. Das Job-System wurde im Vergleich zur Urversion kräftig überarbeitet. In 20 Berufen wird ausgebildet, darunter staatlich anerkannte Ausbildungen zum Ninja oder Evokateur (Traumberuf!). Spätere Berufswechsel sind leider unzulässig. Zu verschmerzen, da Final Fantasy III dennoch viel Handlungsfreiheit bezüglich der Zusammenstellung einer schlagkräftigen Party lässt.

Was die DS-Fassung von der NES-Version deutlich unterscheidet, ist die Grafik. Das Spiel präsentiert nicht mehr die animationsarmen 2D-Sprites im häßlichen 8-Bit Look, die sich durch eine triste Umgebung kämpfen. Stattdessen gab SquareEnix Final Fantay III auf dem Nintendo DS eine komplett neue Grafik. Weise Entscheidung! Nun kann man die Ereignisse in Polygon-Optik genießen. Auch der Aufbau der Dungeons wurde verändert. Für das Charakter-Design heuerte man übrigens Akihiko Yoshida an, der seine Kunst bereits bei Titeln wie Vagrant Story oder Final Fantasy XII bewies. Auch  die Musik wurde überarbeitet und erfreut Rollenspieler mit stimmungsvollen Melodien und passenden Effekten. Mir gefiel die Präsentation als Final Fantasy Gelegenheitsspieler, womit das Ziel wohl erreicht wurde.

Störend empfand ich andere Dinge - zum Beispiel die unglaublich naive und abgegriffene „Auserwählter-Junge-rettet-die-Welt Story“. Okay, es ist ein Remake, was will man da großartig an Veränderungen erwarten. Trotzdem zum Gähnen. Ich musste mich zwischenzeitlich bei einer Gesamtspielzeit zwischen 50-60 Stunden sehr zusammenreißen. Wobei ich als Vielspieler natürlich mit anderen Empfindungen rangehe, als ein unerfahrener 12-Jähriger dies täte. Der vielleicht mit Begeisterung auch die zahlreichen Neben-Quests löst.




Sebastian meint:

Sebastian

„Mensch, Sebastian, das gibt jede Menge böse Mails!“ Tut mir leid, aber Final Fantasy III ist einfach kein Hochkaräter. Großer Name, ja. Aber das dachten wir vor dem Modern Talking Comeback auch. So schön die aufgebohrte Optik rüberkommt, Spielmechanik und Story stammen immer noch aus den 80ern. Nur für Fans!

Positiv

  • Hübsche 3D-Optik
  • Guter Umfang
  • Grandioser Sound

Negativ

  • Wenig Speicherpunkte
  • Nervig viele Zufallskämpfe
  • Lahme Story
Userwertung
8.0625 8 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Forum
  • von stoka:

    Sehr gutes Remake. Technisch richtig gut auf dem DS. Hat mir Spaß gemacht.

  • von 108 Sterne:

    Na ja, ich fand FF IV am Ende unspielbar, obwohl ich die anderen Fassungen recht locker durchgekriegt habe, ebenso FF I, II und V. Das war imo schlichtweg broken vom Balancing her am Ende.

  • von Mr.Deadshot:

    FFIV war vom Schwierigkeitsgrad harmlos verglichen mit FFIII. DAS war am Ende übel.

Insgesamt 70 Beiträge, diskutiere mit
Follow us
Final Fantasy III Daten
Genre Rollenspiel
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2007-05-02
Vermarkter Koch Media
Wertung 7.5
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen