Freedom Wings im Test

Nintendo DS

Vor eineinhalb Jahren brachte Harvest Moon Entwickler Natsume ihre Flight Sim für den Nintendo DS in amerikanische Läden. Mittlerweile ist das Spiel auch bei uns erhältlich. Ob es was taugt, könnt ihr hier im Test nachlesen.

Freedom_Wings_11Im Grunde genommen handelt es sich bei dem Spiel um ein Rollenspiel mit Flugzeugen. Hört sich komisch an? Ist es auch. Das Game startet auf eurer Heimatinsel, die leider nur in Menüform zu erforschen ist. Ihr seid ein junger Fliegerrekrut welcher der APA (Air Patrol Association) beitreten möchte um seine Heimatwelt (in der sich alles rund um Flieger zu drehen scheint) vor lästigen Luftpiraten zu beschützen. Auf dem Flughafen weist euch ein netter Herr namens „Sebastian Butler“ in die Steuerung ein. Da er eben ein bisschen Zeit übrig hat, fordert er euch auch gleich auf mit ihm gemeinsam ein paar Übungsziele abzuschießen. Ihr wählt euer Flugzeug aus und folgt eurem Instruktor. In der Luft dann der erste Schock - wer spannende Dogfights erwartete, wird herb enttäuscht, denn Freedom Wings auf dem Nintendo DS läuft fast vollständig automatisch ab!

So besteht eure Hauptaufgabe darin, Feinde mit dem Stylus auf dem unteren Screen (Übersichtskarte) auszuwählen. Der Rest funktioniert anschließend wie von allein! Ein Autopilot übernimmt die komplette Steuerung, vom Höhenruder über Seitenruder bis hin zum Abfeuern der Maschinenkanonen. Ihr könnt zwar auch manuell Steuern, nur hat das meist wenig Sinn, da der Automat seine Aufgaben prima meistert und bei Kämpfen immer besser abschneidet, als ihr selbst.

Nur bei Bosskämpfen ist es ratsam, selber die Kontrolle über euer Gefährt zu übernehmen. Da ihr so im freien Flugmodus auch unrealistische Flugmanöver ausführen und euch per Looping oder Extrem-Luftschraube so hinter euren Feind setzen könnt. Anschließend reicht es den Autopilot wieder reinzuhauen, um euch genüsslich den Absturz eures Gegenspielers anzusehen. Da es sogar eine Auto-Lock-On Funktion gibt, könnt ihr die ganze Arbeit von eurem Nintendo DS erledigen lassen und nebenbei einen Kaffee kochen, Einkaufen gehen oder sonst tun, was euch beliebt.

Freedom_Wings_2Wirkliche Freude kommt bei Freedom Wings daher nie auf. Es langweilt im Prinzip schon nach fünf Minuten Dauerflug und immer gleichen Zufallskämpfen, so dass ihr es zwangsläufig recht bald beiseitelegen werdet. Der Rollenspielpart beschränkt sich zudem auf das »Aufleveln« der Flugzeuge, von denen euch nach und nach mehr zur Verfügung stehen - und das Einkaufen neuer Teile. So könnt ihr Panzerung, Waffen, Motoren und Turbolader erwerben, die bitter nötig sind, um sich gegen stärker werdende Feinde durchsetzen zu können.

Auch die Kämpfe laufen rollenspieltypisch ab: Ihr fliegt auf direktestem Wege auf eure Opponenten zu. Und da eure Gegner ebenfalls keine andere Taktik benutzen, läuft es immer auf Lanzenstechen hinaus - wer die dickere Wumme hat, gewinnt. Raketen sind die einzige strategische Komponente während der Luftkämpfe, da ihr selbst den Zeitpunkt des Abfeuerns bestimmen müsst. Die Bordkanonen feuert hingegen die CPU ab. Den Hauptteil des Spiels fliegt ihr so von einer Insel zur nächsten, um die dort ansässigen Piraten zu erledigen und den Flughafen zu befreien. Zwischendurch gibt es die rollenspieltypischen Zufallskämpfe und ein paar Sidequests, die sich auf das Eskortieren oder Abschießen bestimmter Flugzeuge beschränken.

Die Grafik ist für ein Spiel, das schon eineinhalb Jahre alt ist, immer noch ansehnlich. Die Flugzeugmodelle schauen für Nintendo DS Verhältnisse gelungen aus, die Hintergründe hätten aber etwas detaillierter sein können. Die Menüs, bzw. das, was ihr auf den Inseln zu sehen bekommt, sind hingegen hässlich und erinnern an Titel aus den frühen 90ern. Der Sound ist gut geworden. Propellergeräusche, Tragflächen durchschlagende Projektile und das Quietschen des Fahrgestells bei der Landung hören sich ordentlich an. Nur leider dudelt die Hintergrundmusik mit einem Track im Dauerloop das ganze Spiel vor sich hin und passt damit wunderbar zum abwechslungsarmen Spielgeschehen.

Die kaum vorhandene Story ist zudem genauso blutleer wie das Gameplay, mehr als ein leichtes Grinsen hier und da wird sie nicht bei euch auslösen. Im Prinzip gilt es nur, die von Piraten besetzten Inseln zu befreien. Uncharismatische Charaktere lassen außerdem keine Identifikation mit der Welt zu. Da bot selbst Advance Wars hundert mal soviel Geschichte. Für ein Rollenspiel einfach unterirdisch. Einen Multplayermodus für bis zu vier Spieler über Wifi und Downloadplay gibt es übrigens auch - dabei könnt ihr aber leider nicht gemeinsam gegen CPU Gegner vorgehen oder Quests lösen. Nur ein nicht inspirierender Dogfight Modus wurde hier implementiert.




Philipp meint:

Philipp

Am Ende hatte ich fast 30 Spielstunden rum, ohne dass ich auch nur die Hälfte der Zeit vor dem Nintendo DS verbrachte. Dem Autoplay System sei dank, musste ich mir das valiummässige Gameplay nicht selbst antun. Es reichte vollkommen aus, zu den spärlich gesäten Storysequenzen erneut vor dem Bildschirm zu erscheinen und eine der wenigen Aufgaben zu erfüllen. Was für das Spiel gilt, sollte ebenfalls für euch gelten. Es braucht euch nicht! Ihr braucht es nicht! Lasst es einfach in Ruhe! Wenn ein Game das Attribut „lahm“ verdiente, dann dieses.

Positiv

  • Gelungener Sound

Negativ

  • Einschläferndes Gameplay
  • Das Spiel braucht den Spieler nicht
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Freedom Wings Daten
Genre Simulation
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2007-02-23
Vermarkter Zoo Digital
Wertung 3.6
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neXGam YouTube Channel
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