Kirby Mass Attack im Test

Nintendo DS

Um dieses Testmuster zu ergattern, musste ich mich mit dem 10-jährigen Sohn eines Redakteurs darum prügeln. Ich gewann und erhielt den Zuspruch. Bedauerlicherweise. Denn nach dem ersten Anspielen wurde klar - der Kleine wäre die bessere Versuchsperson gewesen, alte Fans werden mit Kirby Mass Attack nicht glücklich.

DS_KirbyDS_9_scrn09_E3.jpgSeit ich zum ersten Mal das Kirby Modul in mein NES schob, war ich begeisterter Anhänger des rosa Balls. Ich spielte enthusiastisch alle Teile für NES & Gameboy, besorgte mir die GBA-Teile und ließ nicht mal Kirby 64 und Kirby‘s Air Ride aus. Eigentlich müsste ich den neuen Nintendo DS Teil lieben, oder? Tja - das Grauen besitzt einen Namen: Touch-Steuerung.

Kirby Mass Attack steuert sich ausschließlich per Touch-Screen und Stylus-Pen. Eine alternative Steuerung per Steuerkreuz & Buttons fällt flach. Das war der erste Schock. Und der saß tief. Als ich mich überwand weiterzuspielen, schoss mir der gleiche Gedanke durch den Kopf, wie beim Ende von Einer flog über das Kuckucksnest: „Junge, was haben sie dir angetan!“.

Gelangt ein Gegner in Reichweite, setzt ihr den Stylus-Pen an und hämmert auf ihn ein *tack* *tack* *tack* *tack*, woraufhin Kirby zum Angriff übergeht. Klar, Gegner einzusaugen á la 90er Jahre war keine geistige Meisterleistung, aber mittels Stylus ein Loch in meinen Touch-Screen zu treiben, ist noch plumper. Sehr viel plumper. Vielleicht bin ich aber auch einfach ein alter Sack, der die Genialität dieses neuen Spielprinzips nicht erkennt. Wer weiß ...

DS_KirbyDS_2_scrn02_E3.jpgJedenfalls dreht sich der gesamte Spielverlauf um den Touch-Screen. Kirby steuert sich niemals direkt, sondern erhält per Stift die Marschrichtung vorgegeben. Soll er irgendwo hinfliegen, tippt ihr Kirby kurz an und zieht ihn zur gewünschten Stelle. Ein gemalter Strich lässt Kirby hingegen in jene Richtung springen. Außer Tippen, Springen und Ziehen konnte ich in den 2 ½ Stunden Spielzeit nichts Aufregendes entdecken. Danach legte ich den Nintendo DS gelangweilt aus den Händen. Natürlich recherchierte ich anschließend pflichtbewusst in den Weiten des WWW, ob im späteren Spielverlauf noch  irgendwelche grandiosen Attraktionen folgen würden und fand ... nichts.

Dafür aber zahlreiche Tests von Kollegen, die sich die dem Testmuster beiliegende PR-Erklärung genau angesehen hatten. Alle dort angepriesenen Features fanden sich in deren Reviews, insbesondere das Statt-einem-Kirby-lenkt-ihr-zehn Feature. Japaner spalten nämlich nicht nur Atomkerne, sondern auch Videospielhelden. Leider klappt beides nicht so recht. Wann immer ihr in Kirby Mass Attack 100 Früchte eingesammelt habt, gesellt sich ein zweiter Kirby hinzu. Bis zu zehn Kirbys könnt ihr so über den Touch-Screen schubsen, wobei spätestens ab fünf der Überblick flöten geht. Und der Nerv-Faktor steigt, weil die eine Hälfte der rosa Idioten irgendwo hängen bleibt. Hand aufs Herz - fällt Nintendo, dem einstmaligen Meister der 2D-Unterhaltung, wirklich nichts Besseres mehr ein? Ein sinnloses Feature. Selbst die daraus resultierenden Rätsel (hängt x Kirbys an einen Schalter, um den Weg freizulegen) sind derart simpel, dass Sechsjährige sich nach dem Spiel für eine Reinkarnation von Einstein halten.

Außerdem finde ich, dass ... oh! Was ist das? So eben erreicht uns Leserpost! Leser P. R. aus Großostheim beschwert sich, mir ginge es doch nur darum, Kirby Mass Attack in die Pfanne zu hauen. Falsch! Grafik und Sound finde ich nämlich wunderbar getroffen. Die Levels sind so bunt wie eine Packung Wachsmalstifte und strahlen einen liebevollen Charme aus. Die im Hintergrund dudelnde Musik empfand ich als unterhaltsam und freute mich besonders darüber, bei den Soundeffekten ein paar alte Bekannte zu hören. Außerdem gefiel mir das automatische Speichern des Spielstands, wenngleich das mittlerweile zum guten Ton zählt.




Sebastian meint:

Sebastian

Die Vorfreude war groß, die Enttäuschung größer. Kirby Mass Attack ist für mich ein kastriertes Spiel. Das eherne Grundprinzip der Serie (sauge Gegner ein → erhalte Spezialfähigkeit -→ setze Spezialfähigkeit ein) warf man über Bord. Und ersetzte es durch eine dämliche Stylus-Steuerung. Das neue bis-zu-zehn-Kirbys Feature zieht auch nicht. Für alte Kirby Fans ist das Spiel nichts. Mag sein, dass jüngere (unbedarftere) Spieler mehr Freude daran haben. Ich geh mein NES anwerfen. Der „echte“ Kirby wartet ...

Positiv

  • Charmante Grafik & Musik
  • Automatisches Speichern

Negativ

  • Touch-Screen Steuerung
  • Keine Spezialfähigkeiten
  • Mehr als ein Kirby nervt
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7.825 4 Stimmen
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Forum
  • von Verytex:

    Wer noch über einen Kauf nachdenkt. Viel Spaß beim Lesen Um dieses Testmuster zu ergattern, musste ich mich mit dem 10-jährigen Sohn eines Redakteurs darum prügeln. Ich gewann und erhielt den Zuspruch. Bedauerlicherweise. Denn nach dem ersten Anspielen wurde klar - der Kleine...

  • von Verytex:

    ->more infos ->Veröffentlichungstermin ist raus!...

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Kirby Mass Attack Daten
Genre Jump’n Run
Spieleranzahl 1
Regionalcode regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2011-10-28
Vermarkter Nintendo
Wertung 6
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