Lost in Blue 2 im Test

Nintendo DS
Der Überlebenskampf startet in die nächste Runde! Nachdem Konamis Lost in Blue im Jahr 2005 einen echten Achtungserfolg erzielen konnte, schickt der japanische Traditionshersteller nun den zweiten Teils des Überlebenskampfes in die Händlerregale. Storymäßig hat sich dabei seit dem Game Boy Klassiker Stranded Kids allerdings nicht allzu viel verändert...

Denn auch tritt abermals die unselige Kombination "Tropischer Sturm - Schiffbruch - einsame Insel" zu Tage. Nachdem ihr euch also unbekannte Zeit später mit reichlich Sand im Mund an einem schneeweißen Sandstrand wiederfindet, gilt es erstmal Kontakt zu eurem Mitgefangenen zu machen - je nach Wahl der Spielfigur (männlich / weiblich) ist dies dann jeweils der Vertreter des anderen Geschlechts. Sodann wollen erstmals die grundlegendsten Bedürftnisse befriedigt werden - Trinken und Essen.



Dem Essen & Trinken kommt natürlich wieder eine zentrale Bedeutung zu


Gerade dieser Punkt sorgte ja bereits beim Vorgänger für etwas Frust, da viele Spieler einfach nicht damit zurecht kamen ihre Charaktere ausreichend mit Nahrung zu füttern. Und in der Tat ist es zumindest in den ersten Tagen auf der unerkundeten Insel ein wahrer Überlebenskampf, bei dem von den Schiffbrüchigen vor Kohldampf sogar schleimiges Seegras herunter gewürgt wird. Später steigen mit den Möglichkeiten natürlich auch die Ansprüche - habt ihr erstmal einen passenden Holzstock entdeckt und zum Speer umfunktioniert, gehts damit ab auf Fischejagd!

Auch in eurer ersten Zuflucht, einer kargen Höhle, dürfen Tisch und Stühle, Betten und Regale errichtet werden. Dies geschieht dann immer per kleinem Minispiel, welches glücklicherweise ohne Zeitdruck auskommt und einzig gute Konzentration verlangt. Wer das katastrophale Minispiel des ersten Teils kennt, weiß diese Verbesserung eindeutig zu schätzen!



Was sich aus gefundenen Dingen nicht alles tolles herstellen lässt!


Doch nicht nur bei diesem Minigame wird der Stylus über den Screen geschwungen - auch besagtes Fische jagen, dass Ausgraben von wilden Mohrrüben oder das machen von Feuer lässt sich simpel und ansprechend mittels Touch-Screen erledigen. Sogar gekocht werden darf nun, wobei je nach Zubereitsweise entweder Mikro oder Stylus des DS verwendet werden - teilweise sogar beides. Auch sind eine ganze Latte neuer Minispiele hinzugekommen, wie etwa das Melken einer Ziege, der Kampf mit wilden Tieren oder aber die Kommunikation mit einem Affen über das eingebaute Mikrofon des Nintendo DS.

Auch wenn sich an der Spielidee also grundlegend nur wenig verändert hat, so haben sich die Mannen bei Konami dennoch richtig Gedanken um eine perfektere Umsetzung der Thematik gemacht. Allerdings ist der Titel immer noch sehr simulationslastig, was einige womöglich eher actionorientierte Spielernaturen weiterhin abschrecken dürfte. Es ist etwa nicht selten, daß ihr Wege in 30 Minuten Spielzeit öfter hin- und her lauft, nur um einige Reben zur Seilherstellung aus dem Dschungel holt und zu Hause ins Lager legt. Wer von sich weiß bei derartigen Aufgaben recht schnell das Handtuch zu schmeissen, sollte sich den Kauf also womöglich gründlich überlegen - alles in allem werdet ihr den Großteil der je nach Vorgehen gut und gerne 80-100 Stunden Spielzeit nämlich mit immer wiederkehrenden Aufgaben beschäftigt sein.



Für ausgedehnte Spaziergänge am Strand ist mal wieder keine Zeit...


Hinsichtlich der Optik hat sich auf der Tropeninsel nicht allzu viel getan. Schade eigentlich, denn bei Konami hatte man doch Zeit gehabt für einige zumindest kleinere kosmetische Verbesserungen. Zwar die Grafik auch heute noch schick, abgesehen von neuen Wettereffekten wie z. B. Sturm ist aber alles beim Alten geblieben. Allerdings wirkt die Insel nun vielfältiger in Punkto Flora und Fauna und etliche neue Objekte haben es in die Fortsetzung geschafft.

Auch beim Sound ließ man sich nicht lumpen und schuf durch klug gewählte Klänge eine herrvoragende Atmosphäre im Spiel. Ob nun das Rauschen des Meeres am Strand, die melancholischen Klänge beim hadern mit dem eigenen Schicksal oder aber die trotzige Melodie bei der Erkundung der unwirtlichen Sümpfe - toll gemacht!

Sebastian meint:

Sebastian

Konami auf den Spuren von Electronic Arts? Ein paar kleine Verbesserungen hier, ein wenig Ausbau da und fertig ist der nächste Bestseller? Wohl eher nicht, denn Lost in Blue 2 bietet trotz vieler Gemeinsamkeiten mit seinem Vorgänger ein leicht anderes Spielgefühl, was sich vorallem in einer besseren Einstellung der Bedürftnisse und perfekt umgesetzten Minispielen begründen lässt. Wer die Idee also gut findet, von der Umsetzung in Teil 1 aber enttäuscht wurde, mag sich den Nachfolger womöglich mal zur Brust nehmen...

Positiv

  • Viele tolle Minispiele
  • Lange Spielzeit (100 Std.)
  • Gute Atmosphäre

Negativ

  • Teils etwas monoton
  • Vieles vom Vorgänger übernommen
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  • von effeser:

    Danke für deine Eindrücke. Wenn ich mir so deinen Kritkpunkte durchlese, muss ich unweigerlich an den ersten Teil denken. Der hatte im Prinzip die selben Probleme.

  • von Sashimi:

    So hoch damit! Ich hab es nun nach vielen Spielstunden von der Insel geschaft und es hat mir auch zum Großteil gefallen. Es gibt viel zu sehen und noch mehr zu tun. Obwohl ich das Spiel durchgespielt habe, habe ich noch längst nicht jede Ecke entdeckt, und noch längst nicht alles getan, was...

  • von [neXGam] Chefsessel:

    Na dann holen wir es mal hoch. Ich spiele es gerade ziemlich intensiv für einen Test, wer ist denn noch auf der einsamen Insel unterwegs und was gefällt euch besonders / was weniger? ...

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Lost in Blue 2 Daten
Genre Simulation
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 09. Mai 2007
Vermarkter Konami
Wertung 7.5
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