Die Story ist äußerst simpel: Böse, in Form der Lethal Legion, will die Unendlichkeitsfraktale von Gut, der Super Hero Squad und dabei natürlich auch noch die Weltherrschaft an sich zu reißen. Natürlich gewinnt man mit einer solchen Geschichte keinen Blumentopf, aber wen interessiert dies auch. Wichtig ist nur, dass die Seiten geklärt sind.
Dabei basiert der Titel auf einer gleichnamigen Fernsehserie, die seit kurzem in den USA läuft. Diese wiederum beruht auf der gleichlautenden Spielfigurenreihe, die erfolgreich seit 2006 im Handel erhältlich ist. Dabei ist die Besonderheit, dass alle Figuren sozusagen Super Deformed, also nicht realitätsgetreu dargestellt werden, was zuerst gewöhnungsbedürftig ist.
Als Einzelspieler hast du die Wahl zwischen dem Story-Modus und dem Kampf-Modus. Wofür du dich entscheidest, liegt natürlich an dir.
Im Story-Modus ist die Wahl der Spielfigur nicht frei. Du spielst abwechselnd die gute und die böse Seite. Jede Figur verfügt über einen Nah und einen Fern-Angriff. Durch erfolgreiche Attacken füllen sich Leisten. Ist eine voll, kann entweder ein Super-Angriff oder eine Super-Verteidigung durchgeführt werden. Und so prügelst du dich von A nach B. Bis du gegen Ende eines jeden Levels auf einen besonderen Gegner stößt, den du besiegen musst. Dies kann auf vielfältige Art und Weise passieren. Die simpelste ist, ihn solange zu bekämpfen, bis er keine Lebensenergie hat. Dann gibt es auch noch die Möglichkeit, ein besonderes Fraktal so lange zu halten, bis die Zeit abgelaufen ist. Oder, du musst innerhalb eines Zeitlimits einen Rechner zerstören. Hier wird richtig Abwechslung geboten.
Leider lässt sich dies nicht von dem restlichen Spiel sagen. Als Held kämpfst du gegen AIM Soldaten, während die Lethal Legion SHIELD Agenten Staub fressen lässt. Die unterschiedlichen Gegner werden jedoch nicht sonderlich variiert. Es gibt die einfachen Fußsoldaten und die Fernangreifer. Damit hat es sich. Immerhin wird das Kampfgeschehen durch diverse versteckte Extras aufgefrischt. Entweder findet man ein Schwert oder Extra-Energie. Diese Unvorhersehbarkeit macht die Prügelei interessanter, weil auch die Endbosse sich gerne dieser Kisten bedienen.
Am ärgerlichsten ist jedoch die Spieldauer. Auf dem mittleren von drei Schwierigkeitsgraden hat man den Titel innerhalb von maximal zweieinhalb Stunden durch. Dies ist eigentlich schon fast eine Frechheit und ließe sich allerhöchstens dann ausgleichen, wenn es wenigstens Gründe für ein Wiederholen gibt. Zwar kann man gewisse Spielfiguren und Stages freispielen, doch ist die Notwendigkeit nicht so groß. Während des Tests wurden gerade mal zwei neue Figuren und ein neues Stage erspielt. Nicht gerade berauschend viel.
Die Optik des Spiels ist konsequent in 2D gehalten. Man sieht die Geschehnisse von der Seite her. Größtenteils wird per Tastatur gesteuert, der Touchscreen kommt nur dann zum Einsatz, wenn man diese Superattacken durchführen will. Besondere Effekte oder Zwischensequenzen darf man nicht erwarten. Beim Sound gilt dasselbe. Hier sind das Höchste der Gefühle Sprachsamples, die am Anfang eines jeden Level ertönen. Immerhin sind diese sauber zu hören.
Unterm Strich spricht sehr viel gegen das Spiel und nur wenig dafür. Positiv ist sicherlich die konsequente 2D Darstellung und die einfache Steuerung. Negativ ist die extrem kurze Spieldauer und mangelnde Gegnerabwechslung. Maximal zweieinhalb Stunden Spielzeit ist bei einem Titel wie diesem eine eindeutige Frechheit und durch nichts zu entschuldigen. Aber auch die fehlende Vielfalt bei den Opponenten stößt übel auf. Und so bleibt letzten Endes ein enttäuschendes Spiel.