Rhythm Paradise im Test

Nintendo DS
Mit Rhythm Paradise hat Nintendos ältestes Entwicklungsteam - das Research and Development 1 Team (kurz R&D1) - nun ein WarioWare-ähnliches Spiel im Lineup, welches neben dem Konzentrationsvermögen auch gleich das Rhythmusgefühl trainiert. Ist der Titel eine Empfehlung wert?

Wirklich neu ist die Spielidee nicht, denn bereits im Sommer 2006 erschien in Nippon der Vorgänger Rhythm Tengoku auf dem Gameboy Advance. Neben der guten Spielbarkeit und leichten Zugänglichkeit, überzeugte besonders der GameOST mit seinen über (!) 30 unterschiedlichen Tracks. Aufgrund der großen Popularität in Japan, brachte Nintendo in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Konkurrenten SEGA das süchtigmachende Spiel in einer Arcade Version in die örtlichen Spielhallen. Der wohl größte Unterschied zur Handheldfassung: Ein spaßiger Zwei-Spieler-Mode.


Dass auch der offizielle NDS-Nachfolger sofort ins Ohr geht und jeden in Schwung bringt zeigen die Verkaufszahlen. So hat sich Rhythm Tengoku Gold seit Marktstart (Ende Juli 2008) bereits mehr als 1,6 Millionen Mal verkauft. Für den Europa-Release wurde das Spiel übrigens in Rhythm Paradise umbenannt, in den USA ist es als Rhythm Heaven anzufinden. Am Spielprinzip hat sich nichts geändert,,, Songs als auch Sprachausgabe hingegen wurden ins Deutsche übersetzt. Dennoch bleibt das typische Japan-Flair erhalten, doch dazu später mehr.


Rhythm Paradise wird mit senkrecht gehaltenen Nintendo DS-System, ähnlich Dr. Kawashima, gespielt. Vor Spielbeginn könnt ihr festlegen, ob sich der Touchscreen auf der linken oder rechten Seite befinden soll. Dann kann´s auch schon losgehen. In einem kurzem Intro wird die grundlegende Steuerung erklärt - alle Minispiele in Rhythm Paradise werden übrigens mit drei einfachen Bewegungen gesteuert: Durch "Berühren und Halten" (trefft den Beat im richtigen Rhythmus), "Anheben des Touchpens" (entfernt den Stylus im passenden Moment vom Touchscreen) und Schnippen. Dabei führt ihr mit dem Touchpen eine Schnippbewegung auf dem DS-Touchscreen aus. Neben ordentlich Schwung kommt es auf die richtige Distanz an.



Entscheidend ist es bei allen Rhythmusspielen im Takt zu bleiben. Anfangs ist lediglich ein Spiel freigeschaltet, erspielt ihr einen "O.K."- oder "Superb"-Rang, schaltet ihr weitere frei. Insgesamt haben über 50 Games den Weg auf die kompakte DS-Cartridge gefunden, wobei ein Teil nur durch Sammeln von Medaillen zugänglich ist. Neben einem Tutorial verfügt auch jedes der WarioWare-ähnlichen Minispiele über eine Übung, wo euch die Grundlagen erklärt werden. Versagt ihr mehrere Male hintereinander, müsst ihr nicht verzweifeln. Einzelne Aufgaben können übersprungen werden.


Der Schwierigkeitsgrad ist recht hoch angesiedelt. Zum einen werden die Spiele schnell anspruchsvoll (Taktwechsel), zum anderen dürft ihr euch für eine (Gold)Medaille so gut wie keine Fehler erlauben. Etwas Musik- bzw Rhythmusgefühl solltet ihr also schon mitbringen, wollt ihr den Titel in seinen vollen Zügen genießen. Die Minispiele reichen von "Echsentanz" über "Rhythmusroboter" bis hin zu "Turbo-Tischtennis" oder "Moai Capella". Dürfte also für jeden etwas mit dabei sein - schaut euch am besten das Gameplay-Video am Ende des Testchecks an.. Nach vier bestandene Runden erwartet euch noch eine Art Bossfight mit einem wilden Remix aus allen vier bisherigen Spielen. Wirklich spaßig, aber auch höchst herausfordernd.


Grafisch gibt sich Rhythm Paradise sehr schlicht und könnte auf den ersten Blick glatt als Nintendo DSi-Downloadtitel durchgehen. Dessen ungeachtet entsteht durch den poppigen Grafikstil und die schrägen Charaktere (Affengroupies, Osterinsel Moais, A-Capella-Trio etc) ein tolles Japan-Flair. Gleichzeitig wirkt der Titel sehr frisch und stylish - saubere Arbeit R&D1! Eine überaus gute Leistung hat auch Rocksänger und Musikproduzent Tsunku aufs Neue vollbracht. Zusammen mit anderen Musikern wie Canary Club und The Possible erwartet euch ein erstklassiger, abwechslungsreicher GameOST, der trotz deutschem Gesang seinen japanischen Wurzeln treu bleibt. Sehr schade allerdings, dass es die originalen Stücke wegen Speicherknappheit nicht auf das DS-Modul geschafft haben.



Daniel meint:

Daniel

Einige Aufgaben sind zwar recht anspruchsvoll, mit genügend Übung sind aber auch diese zu meistern. An Langzeitmotivation fehlt es obendrein nicht. Bis ihr alle Medaillen und Spiele freigeschaltet habt, vergeht eine gute Weile. Zudem könnt ihr eure musikalische Ausdauer in Endlos-Spielen unter Beweis stellen, virtuellen Gitarrenunterricht nehmen oder gar DJ spielen. Darüber hinaus stimmt neben dem Umfang (bis auf den fehlenden Multiplayer-Modus) mit knapp 30€ auch das Preis-/Leistungsverhältnis. Musikbegeisterte Zocker, Japan Freaks und Fans von WarioWare & Co. mit hoher Toleranzgrenze greifen zu. 

Positiv

  • Über 50 Minispiele
  • Übungen können übersprungen werden
  • Suchtpotenzial

Negativ

  • Schlichte Präsentation
  • Stellenweise recht schwer
  • Kein Multiplayer
Userwertung
8.05 4 Stimmen
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Rhythm Paradise Daten
Genre Musikspiel
Spieleranzahl 1
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 30. April 2009
Vermarkter Nintendo
Wertung 8
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