Bakugan Battle Brawlers im Test

Nintendo Wii
Mit Bakugan ist ein Spiel der besonderen Art auf dem Vormarsch. Das Spielprinzip, egal ob im echten Leben oder in der virtuellen Arena ist ein Mix aus Sammelkönig Pokémon, Yu-Gi-Oh und den guten alten Murmeln. Seit März dieses Jahres könnt ihr die spannenden Abenteuer von Protagonist Dan und seinen Mitstreitern rund um die Bakugan im heimischen TV verfolgen. Wie bei Yu-Gi-Oh gibt es auch allerlei Trading-Cards und die verschiedensten Bakugans im nächstliegenden Kiosk zum kaufen und sammeln. Activion liefert nun mit Bakugan: Battle Brawlers die Videospielversoftung der neuen Franchise auf alle Konsolen und Handhelds ab. Wir haben uns die Wii-Version mal näher angesehen.
Die Geschichte hinter Bakugan ist schnell erzählt: Eines Tages regnen mysteriöse Spielkarten vom Himmel. Niemand weiß, woher diese Karten kommen oder wer sie geschickt hat. Klar ist nur, dass es besondere Spielkarten zu sein scheinen. Serienheld Dan setzt sich daraufhin mit seinen Freunden hin und entwickelt ein Kartenspiel rund um die herabgefallenen Spielkarten. Doch das ist nicht alles. Werden bestimmte Torkarten ausgespielt, öffnet sich eine Parallelwelt und dient folglich als Arena für die Kämpfer. Wird eine Bakugan-Kugel auf die Torkarte geworfen, öffnet sich die Kugel und das Bakugan erwacht zum Leben. Der Gegner kontert mir seinem eigenen Monster und ein erbitterter Kampf entfacht zwischen den Bakugans. Um ihre Schützlinge zu stärken, stehen den Bakugan-Spielern verschiedene Fähigkeitskarten zur Verfügung. Auch die Torkarte selbst kann das eigene Bakugan stärken, vorausgesetzt, das Element der Karte gleicht dem Element des Monsters.


Die Animeserie erzählt von Dan und seinem Werdegang zum besten Bakugan-Spieler der Welt. Seine Freunde, ebenfalls Bakuganfans, stehen ihm dabei natürlich tatkräftig zur Seite. Im Wii-Spiel ist es auch nicht viel anders. Startet man den Story-Modus, landet man erst einmal im Charaktereditor. Hier gilt es, einen Bakugan-Spieler nach persönlichen Vorlieben zu gestalten. Sind Geschlecht, Aussehen und Kleidung festgelegt, geht das Ganze auch schon los. Fortan begleitet ihr euer Alter-Ego und sein erstes Bakugan auf dem Weg vom Nobody zum besten Bakuganmeister. Ash Ketshum und sein Pikachu lassen grüßen. Im Verlauf der Story trefft ihr auf Dan und die anderen, die euch hilfreich zur Seite stehen und den einen oder anderen Tipp parat haben. Überhaupt haben die Entwickler die Geschichte des Spiels geschickt in den Handlungsstrang des Animes eingebunden und lassen euch des Öfteren schmunzeln, vorausgesetzt, ihr habt die Serie gesehen und wisst, was gerade passiert. Alle anderen werden eine eher typische und vorhersehbare Handlung erleben, wie es sie Pokémon, Yu-Gi-Oh oder Beyblade schon erzählt haben. Und wer von Bakugan absolut nichts gehört hat, dem sei hier ein Besuch des Tutorials angeraten.


Doch wie spielt sich die Versoftung von Bakugan nun? Wer glaubt, man wandert durch die Oberwelt auf der Suche nach neuen Bakugans und Gegnern, ähnlich wie in den Handheldversionen von Pokémon irrt hier leider. Nur im Kampf übernehmt ihr die Rolle eures Charakters. Das Drumherum wird durch Zwischensequenzen erzählt. Einzig euer Zimmer, in welches ihr auch direkt aus dem Hauptmenü gelangen könnt und einen Bakugan-Shop könnt ihr besuchen, indem ihr die Locations von eurer Karte aus anklickt. In eurem Zimmer findet ihr die von euch gesammelten Bakugans und könnt euren Fortschritt einsehen. Der Besuch des Shops ist selbsterklärend. Neben neuen Monstern könnt ihr hier auch neue Torkarten oder Fähigkeitskarten einkaufen. Die eigentliche Action findet aber ganz klar im Kampf statt. Oder etwa doch nicht?...


Schaut man sich nun die Serie an, so sind die Kämpfe sehr dynamisch und actionreich umgesetzt worden. Nachdem die Bakugan-Spieler ihre Monster ausgespielt haben, beginnen diese, sich mit Attacken und Spezialangriffen zu bekriegen und dem Gegenüber den Gar aus zu machen. Im Spiel läuft das aber (leider) anders ab. Ihr findet euch in der Arena wieder und müsst drei Torkarten einsacken, um als Sieger aus dem Match zu gehen. Eine Torkarte ist gewonnen, wenn man das gegnerische Bakugan besiegt, welches auf die Torkarte geworfen wird. Per Bewegungsteuerung wählt ihr euer Bakugan aus und werft es dann auf die ausgespielte Karte. Sobald eure Kugel die Karte berührt, bleibt sie liegen und öffnet sich. Euer Gegner tut es euch nun gleich und feuert sein Bakugan in den Kampf. Treffen sich die Kugeln auf der Karte, erwachen die Monster aus den Kugeln zum Leben. Doch anstatt zu kämpfen, müsst ihr als Spieler erst einmal in einem von drei Minispielen zeigen, was in euch steckt.


Die Minispiele unterscheiden sich voneinander und müssen vor jedem Kampf absolviert werden. Mal werden bestimmte Knöpfe gezeigt, die ihr im richtigen Moment drücken müsst, mal muss die Wiimote geschüttelt oder in bestimmte Positionen bewegt werden. Macht ihr alles richtig und trefft z.B. die richtigen Knöpfe, pusht ihr die Angriffskraft eures Bakugan. Der Sieger des Minispiels ist meist auch der Besitzer des siegreichen Monsters, denn die Angriffskraft ist es, die einen Kampf entscheidet. Euer Bakugan kann eine Angriffkraft von 500 haben, durch Gewinnen des Minispiels steigt diese auf 800 an und ihr übersteigt die 700 Angriffspunkte des Gegners. Nach dem Minispiel-Duell der Meister sind dann endlich die Monster dran und was euch dann gezeigt wird, ist leider sehr ernüchternd. Ihr seht eine sehr gut gemachte Animation und einen kleinen Angriff der Monster. Danach fällt der Schwächere und die Show ist vorbei. Von den spannenden Kämpfen des Serienvorbilds ist leider nichts zu sehen. Das Spiel bereitet euch lange auf den eigentlichen Kampf vor, um euch dann schnell wieder abzuspeisen. Wiederholt ihr die Prozedur und gewinnt drei Torkarten, geht es auch schon zum nächsten Gegner.


Neben Erfahrungspunkten für eure Monster und gewonnenem Zahlungsmittel gibt es nichts mehr, was euch im Paralleluniversum der Bakugan hält und so macht ihr euch auf in den Shop, um neue Karten und Monster zu kaufen. Verwöhnte Pokémonfans werden jetzt aufstöhnen, denn im ganzen Spiel könnt ihr nur 35 verschiedene Bakugan besitzen, was recht wenig ist. Nach einiger Zeit hat man so ziemlich jedes Monster und jede Karte gesammelt und den Storymodus durchgespielt. Was einem bleibt, ist ein lokaler Multiplayer für bis zu vier Spieler, in welchem man seinen Freunden zeigen kann, aus was für einem Holz bzw. Element seine Bakugans geschnitzt sind. Onlinematches fehlen leider komplett und auch in Gesellschaft von drei Freunden währt der Multiplayer nicht ewig. Größtes Manko sind auch hier die geringe Anzahl an Minispielen und Bakugans.


Wer den Anime kennt, wird mit der Präsentation des Spiels recht zufrieden sein. Die Grafik ist passend gewählt, reißt aber bei weitem keine Bäume aus. Die Charaktere sehen ihren Vorbildern sehr ähnlich und die Arenen sind fantasievoll gestaltet, ebenso wie die 35 Bakugans, die sogar einen Tick besser aussehen als ihre Meister und sich ansehnlich über den Bildschirm bewegen. Der Sound kommt schön rockig daher und die deutschen Sprecher machen einen guten Job. Man kriegt nicht das bestaussehendste Wiispiel, zur Serie passt es aber allemal.

Andrej meint:

Andrej

Bakugan: Battle Brawlers will vieles gut machen, schafft es im Endeffekt aber leider nicht. Nachdem ich einige Folgen der Serie gesehen hatte, war ich gespannt auf die Versoftung, doch leider kommt vor allem das Kampfgeschehen nicht an den Anime heran. Auch der Umfang wird keinen Pokéfan umhauen. Für Bakugan-Fans ist das Spiel schon einen Blick wert, alle anderen finden bessere Alternativen.

Positiv

  • Flair der Serie gut eingefangen
  • gelungener Storymodus

Negativ

  • der eigentliche Kampf der Bakugan sehr schwach umgesetzt
  • nur 35 Bakugans zum Sammeln
  • viel Potential verschenkt
Userwertung
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Bakugan Battle Brawlers Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 23. Oktober 2009
Vermarkter Activision
Wertung 6.5
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