Driift Mania (WiiWare) im Test

Als eine Art Hommage an einen NES-Klassiker der erst im Four Score-Modus (dank passenden Adapter) richtig fetzt, ist Driift Mania ein Arcaderacer der leichten Art. Große Erklärung über Spielregeln und Steuerung sind reine Zeitverschwendung. Man greift sich einfach die Wii-Remote, hält sie horizontal und drückt den Gasknopf komplett bis zum Anschlag, um bei den wuchtigen Pistenrennen Erster zu werden.

Richtig interessant und damit extrem spaßig wird es, wenn acht Spieler gleichzeitig vor der heimischen Glotze sitzen und im Nunchuk-, Wii-Remote oder Classic-Controller-Wirrwarr sich gegenseitig von der Fahrbahn schubsen. Solltet ihr noch zu den unentschlossenen Menschen gehören, die nicht wissen ob 800 Nintendopunkte wirklich gut angelegt sind, kommt hier ein Überblick über die Möglichkeiten des WiiWare-Titels.

Seid ihr eher ein Einzelkämpfer, werdet ihr euch schwer wundern. Denn Konamis Offroad-Spektakel bietet einigen Content, der einen für längere Zeit beschäftigt. Im Solomodus wählt ihr eines der 32 Mini-Autos (die extrem nach Micro Machines aussehen), die in vier Kategorien unterteilt sind. Das Fahrverhalten ist marginal unterschiedlich. Entweder mit einem Feuerwehrauto, VW-Bus oder Käfer geht es auf 12 verschiedenen Pisten. Ist das Startzeichen ertönt, heißt es alle sieben CPU-Gegner im Regen stehen zu lassen, indem ihr das Gas komplett durchdrückt, Turbofelder nutzt oder euch eben über Sprungrampen aus dem Staub macht. Ist der Weg versperrt, nicht Hupen, sondern Rempeln, hier gilt das Recht des Stärkeren. Waffensysteme, wie sie Nintendokinder der ersten Stunde bei R. C. Pro-Am kannten, sind bis auf Ölpfützen nicht zu finden. Konami verschenkte eindeutig Potenzial!

Wollt ihr euch nicht durch die stets fordernde Gegner-K.I. drängeln und gleich mit Kollegen Spaß haben muss ich hier die Begeisterung dämpfen. Denn viele der Autos und Mehrspielermodis müssen erst im Einzelspielermodus freigespielt werden. Wenn das geschehen ist, gibt es kein Halten mehr.

Driift Mania kennt sieben Spielmodis, wo ihr entweder allein von Sieg zu Sieg eilt oder im Teamverband die Gegenpartei ausbremst. Abgesehen von Team- und Meisterschaftsrennen sind die verrückten Spielmodi VIP (wo ihr einen Teamkollegen vor den Gegnern schützen müsst) und Meteoriten (in einem Meteoritenregen solltet ihr als letzte das Rennen überleben) eine echte Spaßgranate.

Solltet ihr im Besitz einer dicken HD-Glotze mit passender Verkabelung sein, ist Driift Mania ein besseres Fahrvergnügen, als wenn ihr z.B. einen kleinen Fernseher zu Hause stehen habt. Da die ganze Rennstrecke auf einem Bildschirm zu sehen ist, wirken die Fahrzeuge durch diese Designerentscheidung nicht groß. Bei einem normalen TV mit spärlichem Bildschirmausschnitt werden die Ameisenautos gleich noch ein Stückchen winziger als z.B. auf dem HD-Pedanten. Der Grafiklook unterstreicht die wilde Keilerei mit einem dezenten Comicstyle, der jetzt nicht neue Maßstäbe im WiiWare-Sektor setzt, aber schön anzuschauen ist. Selbst eine eigene Physik-Engine kommt zum Tragen, die allerdings viel zu wenig in Anspruch genommen wird.