Marvel Super Hero Squad im Test

Nintendo Wii
Es ist der klassische Konflikt: Gut gegen Böse. Auf der einen Seite die Marvel Helden, die Super Hero Squad. Auf der anderen Seite die Schurken, die Lethal Legion. Das Objekt der Begierde: Unendlichkeitsfraktale, die die Realität verändern können. Wer wird siegen?

Beim Anblick des Covers des Spiels dürfte sich sicherlich so mancher fragen, ob dieser Titel wirklich ein Marvel-Game ist. Die Figuren wirken zwar alle vertraut, werden jedoch in einer Art Super Deformed Stil dargestellt. Dies ist sicherlich ein Scherz, oder? Ist es nicht. Das Spiel basiert auf der gleichnamigen Fernsehserie, die wiederum auf der ebenfalls gleichlautendenen Spielzeugreihe beruht. Und diese wiederum richtet sich an die jüngeren Spieler, was man vom Design her deutlich bemerkt. Was sich letzten Endes auch im Spiel ausdrückt. Die Story ist äußerst simpel und dient eigentlich nur dazu, die verschiedenen Level untereinander halbwegs zu verbinden.


Du steuerst via Wiimote ein Team bestehend aus zwei Helden. Einer der beiden wird dir in den meisten Fällen vorgegeben, den anderen kannst du dir selber aussuchen. Zur Verfügung stehen dir bekannte Figuren wie Wolverine oder Hulk, als auch eher unbekannte, wie Storm oder das Ding. Jede beherrscht zwei Angriffsarten: Nah- und Fernangriffe. Ansonsten sind die Unterschiede zwischen den 20 Charakteren eher marginal. Manche sind super stark und können beispielsweise Fahrzeuge heben und manche können für kurze Zeit fliegen. Dies ist es dann auch schon.


Dein Ziel ist es häufig, von A nach B zu gelangen, wobei dir der Weg nicht gerade einfach gemacht wird. Dabei stellen sich dir Feinde in den Weg oder du musst erst bestimmte Hindernisse überwinden, ehe es weiter geht. Je nach Levelabschnitt hast du dich dann auch mit verschiedenen Gegnern zu prügeln. Wobei man hier kritisch anmerken muss, dass sich die Macher nicht gerade vor Kreativität überstürzt haben. Wenn man Glück hat, stößt man auf AIM Soldaten, die es in drei verschiedenen Ausführungen gibt. Wenn man Pech hat, kann man auch den Moloiden begegnen. Diese gibt es nur in einer einzigen Variante, was ein bisschen wenig ist.


Besiegte Gegner und zerstörte Objekte hinterlassen weiße Fraktale. Diese gilt es aufzusammeln, fließen sie doch gegen Ende des Levels mit in die Endabrechnung ein. Die grüne Variante findet sich in kleineren Truhen oder Kisten. Sammelt man diese auf, erhält man Gesundheit wieder zurück, was auch teilweise bitter nötig ist. Nicht etwa, weil der Schwierigkeitsgrad zu hoch ist. Nein, eher das Gegenteil ist der Fall. Ohne sich großartig anzustrengen hat man das Spiel innerhalb eines Nachmittags durch. Danach bietet es sich allerhöchstens noch zum kurzweiligen Multiplayer-Spaß an, aber da gibt es eindeutig bessere Titel, wie Super Smash Bros. Brawl.


Was vielmehr übel aufstößt, ist die vollkommen verkorkste Kameraführung. Du selbst hast darüber absolut keine Kontrolle und bist ihr auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Und dies führt zu vielen Frustsituationen. Beispielsweise musst du in einem Level alle Gegner und befeindete Fahrzeuge vernichten. Normalerweise kein Problem, da die einzelnen Stages doch recht linear aufgebaut sind. Leider schafft es die Kamera Teile des Weges nach B zu ignorieren, so dass du meistens wirklich jeden Winkel extra durchsuchen musst, um endlich weiterkommen zu können. Wesentlich schlimmer sind jedoch die Sprungpassagen, in denen dank ungünstig stehender Kamera, du des Öfteren in den Abgrund springst. Es ist dir einfach nicht gegeben einzuschätzen, wie weit du zu hüpfen hast. Immerhin regeneriert sich die Gesundheit deiner Spielfiguren, was allerdings nur ein schwacher Trost ist.


Gegen Ende eines jeden Level kommt es zum Kampf gegen einen oder zwei Schurken. Dein Ziel ist es, gemeinsam mit deinem Partner zehn Siege einzufahren. Dies zu erreichen ist jedoch keine große Herausforderung. Im Prinzip reicht simples Buttonsmashing, um die geforderte Anzahl zu erreichen. Natürlich kann man auch versuchen Kombos zu machen, die ähnlich einfach von der Hand gehen. Was gewöhnungsbedürftig ist, ist die Verkettung von einzelnen Kombos. Anstatt einen Knopf zu drücken, muss man den Nunchuck schütteln. Eine Methode, die einem wohl erst nach längerem Spiel in Fleisch und Blut übergehen dürfte.


Graphisch herrscht eine gewisse Tristesse. Die Zwischensequenzen werden in kaum animierten Bildern erzählt und die Darstellung der Level lässt in Punkto Detailliertheit stark zu wünschen übrig. Hier wird nur das allernötigste dargestellt, was sehr schwach wirkt. Immerhin kann das Spiel in Sachen Ton und Humor überzeugen. Die Synchronsprecher machen einen akzeptablen Job, die Musik ist gut geworden und die Dialoge strotzen teilweise vor Humor.

Götz meint:

Götz

Marvel Super Hero Squad ist ein Spiel, das an der Summe seiner Fehler scheitert. Einzeln genommen sind die Mankos noch relativ verkraftbar. Die kurze Spieldauer ist zwar blöd, aber noch zu verschmerzen. Die teils detaillose Grafik ist schon etwas ärgerlicher, doch auch dies kann man – widerwillig – schlucken. Das ärgste Problem ist jedoch die Kameraführung, die absolut verkorkst ist. Und dies ist dann auch der ausschlaggebende Faktor, der das Spiel scheitern lässt. Da hilft auch der gute Sound sowie der allgegenwärtige Humor nicht mehr weiter. Und so bleibt unterm Strich ein Titel, in den man vielleicht hineingucken kann, es aber eigentlich besser sein lassen sollte. 

Positiv

  • Gute Synchro

Negativ

  • Miserable Kameraführung
  • Teils detaillose Hintergrundgrafik
  • Kurze Spieldauer
Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Marvel Super Hero Squad Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 13. November 2009
Vermarkter THQ
Wertung 5
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen