SimAnimals im Test

Nintendo Wii

Viva Pinata war für eine Hardcoregamer-Konsole wie die Xbox360 ein ungewöhnliches Spiel. Nicht nach einem Superhelden, der die Welt rettet, wurde gefragt, sondern nach einem Hobbygärtner, der bereit war, sowohl Zeit als auch Geduld in einen virtuellen Garten zu stecken. Das war vermutlich unter anderem der Grund, wieso der Titel im Umfeld von Actiongames einfach keinen Fuß fasste. Hinzu kam noch das kindliche Design und das ungewöhnliche Setting. Auf dem Nintendo DS sah das schon ein bisschen anders aus. Dank angepasster Grafik und Steuerung erreichte die Hosentaschenversion der Gartensimulation eine größere Käuferschicht. Das diese Spielidee auf den casual-orientierten Konsolen mehr Erfolg haben könnte, sah vermutlich auch Electronic Arts. Da auf der Nintendo Wii bis jetzt noch kein solches Produkt verfügbar war, nutzt der Konzern aus Redwood / Kalifornien das zu seinen Gunsten.

SimAnimals_5Die wilde Tierwelt eines Waldes mit ihren Pflanzen und Bäumen ist das Thema von SimAnimals. Der Spieler betätigt sich hier als Förster, um die Bedürfnisse seiner Umgebung zu befriedigen. Hierbei gilt es nicht nur Tiere auf euren Lichtungen zu beheimaten und mit Hilfe von Nahrung und Streicheleinheiten heimisch werden zu lassen, sondern auch die Pflanzenwelt spielt eine große Rolle.

Mit einer riesigen weißen Hand als Cursor könnt ihr Blumen oder Bäume einfach umsetzen, um diesen bessere Wachstumsmöglichkeiten zu bieten. Dabei darf die richtige Portion Wasser nicht fehlen und die Beschaffenheit des Bodens ist ebenfalls ausschlaggebend. Solltet ihr überfordert sein, bringt euch das enthaltene Lexikon auf den neuesten Stand, um die Tier-und Pflanzenwelt besser zu verstehen. Eletronic Arts bemühte sich, um den jungen Spielern das Thema Natur näher zu bringen. Während Viva Pinatas eine Gartensimulation im Fantasiesetting darstellt, kann man SimAnimals als Waldsimulation (für Kinder) mit durchaus edukativen Hintergrund bezeichnen.

Das Spiel ist in klare Ziele eingegliedert um weitere Waldabschnitte freizuschalten. Hierbei beauftragt euch das Missionsdesign z. B. eine Gruppe Tiere zufriedenzustellen oder eben eine neue Gattung in euren Wald zu locken. Doch mit jeder weiteren Spezies kommt mehr Verantwortung, denn mit dem Einzug einer neuen Tierart müsst ihr seine Bedürfnisse befriedigen, damit sie sich heimisch fühlt.

Das bedeutet, die richtige Nahrung muss gesammelt werden, die ihr von Büschen und Bäumen schüttelt. So fallen Früchte oder Nüsse in den Rucksack, den ihr den Waldbewohnern vor die Füße legt. Eine Herzanzeige über der Kreatur gibt Aufschluss über seinen Gemütszustand sowie seine Zuneigung gegenüber euch. Fasste das Tier vertrauen, dürft ihr es streicheln, womit die Beziehung gefestigt wird. Als Folgendes solltet ihr nach einem Partner Ausschau halten und beide verkuppeln. Ist das auch vollbracht, kommt bald der Nachwuchs.

SimAnimals_2Kombinationsgabe sollte der junge Spieler von SimAnimals auf jeden Fall mitbringen. Denn oft müsst ihr zu älteren Waldabschnitten zurückkehren, um entweder ein Tier umzusiedeln oder Samen von Pflanzen zu ernten. Das kann theoretisch von bis zu vier Spieler an einem Bildschirm praktiziert werden. Leider konnten ich das nicht testen. Die Steuerung ist mit Wiimote und Nunchuk leicht gehalten.

Die Wii-Remote fungiert als helfende Hand, womit ihr alles greift und der Analogstick bewegt die Kamera. Mit dem Z- oder C-Knopf zoomt ihr ins Geschehen bzw. heraus. Mit dem 1-Knopf aktiviert ihr die Karte oder das Lexikon, während der Plus-Knopf in den Entdeckermodus wechselt.

Bedauerlicherweise wirkt die Steuerung in der Praxis ein bisschen träge und bei vielen Interaktionsmöglichkeiten auf dem Bildschirm weiß die Steuerungseingabe nicht so recht, was sie jetzt machen soll. Das größte Manko ist leider (erneut) die Grafik. Von ein Eletronic Arts Spiel hätte man doch einiges mehr erwarten können. Besonders, wenn man weiß, welche Power in der Nintendo Konsole steckt. Aber wie mir scheint, hielt EA hier bewusst alles schlicht, um es den jungen Spielern einfacher zu machen. Im Resultat ist SimAnimals mit seiner kargen Optik, den minimalistischen Texturen und den wenigen Details keine Augenweide.

Hat man zudem mit dem Nunchuk an das Geschehen herangezoomt, kommt der niedrige Detailgrad noch mehr zu Geltung. Blumen sowie Schmetterlinge wirken verpixelt und auch die Tierwelt glänzt nicht an Detailreichtum. Außerdem wundert man sich öfters, wieso das Spiel an einigen Stellen arg ruckelt. Die Soundkulisse ist überzeugend mit ihren Tier-und Waldgeräuschen, leider fehlen hier aber Musikstücke, die das Spieldesign begleiten.




Dominic meint:

Dominic

Die Gartensimulation von Rare bereitete mir auf der Xbox360 sowie dem Nintendo DS sehr viel Freude und auch mit SimAnimals hatte ich meinen Spaß. Äußerst interessant ist festzustellen, dass sich Eletronic Arts die Contras der Fachpresse zu Herzen nahm, um nicht dieselben Fehler wie Rare zu machen. Ich finde den edukativen Hintergrund vorbildlich, ebenso die einfache Steuerung, die trotz kleiner Macken easy von der Hand geht. Was ich leider nicht verstehen kann ist, wieso ein aktuelles Nintendo Wii Spiel erneut wie ein minderwertiges Playstation 2 Game aussehen muss. Warum nutzt nur kein Third-Party Entwickler die Grafikmöglichkeiten der Wii? Vor allem Electronic Arts als einer der weltgrößten Spielehersteller hätte da ein guter Vorreiter sein können.

Positiv

  • Viva Pinata-Spielprinzip
  • Edukativer Hintergrund
  • Einfach Steuerung

Negativ

  • Miese Grafik
  • Träge Steuerung
Userwertung
5.5 2 Stimmen
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Forum
  • von Civilisation:

    Dominic hat die Probe aufs Exempel gemacht und herausgefunden, ob virtuelle Tiere immer noch süße Tiere sind. Wie er das tat? Anhand von SimAnimals. SimAnimals/b] Viva Pinata war für eine Hardcoregamer-Konsole wie die Xbox360 ein ungewöhnliches Spiel. Nicht nach einem...

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SimAnimals Daten
Genre Simulation
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2009-01-01
Vermarkter Electronic Arts
Wertung 6.9
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