Sonic und der Schwarze Ritter im Test

Nintendo Wii
Sonic mit Schwert! Das mag sich vielleicht etwas ungewohnt anhören, doch SEGA wagte tatsächlich den Sprung zu diesen recht verrückten Ambitionen. Sonic in einem Ritter-Szenario? Kann man sich nicht so richtig vorstellen. Da war der Igel doch immer das Musterbeispiel für waffenlose Kämpfe und dann sowas. In der Tat dreht dieser Titel der traditionellen Serie in vielerlei Hinsicht den Rücken zu, versprüht aber auch viel klassischen Charme.

Kurios: Während dem Abenteuer sammelt Sonic allerhand Schnickschnack auf, nur keine Ringe! Man findet in der Spielwelt ststtdessen diverse Dinge, wie etwa Feen, die je nach Farbe unterschiedliche Auswirkungen haben. So kann der bereits erwähnte Zeitlupenangriff mit Hilfe der zierlichen Tierchen aufgeladen werden oder man erhält eine kurzzeitige Beschleunigung. Außerdem dienen viele Fundstücke auch zum Verbessern der Fähigkeiten, wie z.B. eine permanent stärkere Panzerung.


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Was sofort auffällt ist die optisch sehr schöne und vor allem abwechslungsreiche Spielwelt. Die Spanne reicht von verträumten Zauberwäldern, über idyllische Landschaften, bis unter die Räder gigantischer Kriegsmaschinen. Zwar wird ab und zu Levelrecycling betrieben (also das erneute Besuchen bereits bekannter Abschnitte), aber man wird dafür mit traumhaften Sonnenuntergängen und prächtigen  Kulissen entschädigt. Nur leider wird all die Pracht nicht optimal genutzt, da die Levels sehr eng und begrenzt sind – man kann nur auf vorgegebenen Bahnen laufen. Aber das sollte den Serienfan nicht weiter stören.


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Technisch zeigt sich das Spiel durchaus von seiner Schokoladenseite. Modelle, Texturen und Beleuchtung bringen die Chips der Wii ordentlich zum glühen. Besonders die Landschaften können sich sehen lassen. Zwar findet man ab und zu einen Clippingfehler und Texturen werden manchmal zu spät geladen, das sollte während dem Daddeln aber nicht störend auffallen. Der Soundtrack geht in Ordnung, die Synchro ebenfalls. Nur Sonics vorlautes Geplapper kann einem auf den Zeiger gehen.


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Somit kann die Serie leider nicht ganz an seine Mega Drive- und Dreamcast-Zeiten anknüpfen, für Fans des Igels und des Vorgängers „Die geheimen Ringe“ ist er aber einen Blick wert. Ein Bewertungssystem für gemeisterte Levels und Online-Ranglisten runden das Paket ab.


 


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Nach dem Vorgänger Unleashed und dem unterirdischen Sonic the Hedgehog von 2006 haben viele Fans ihren Lieblingsigel bereits abgeschrieben. Schade, da das nachfolgende Sonic und die geheimen Ringe spielerisch wieder ganz solide ausgefallen ist und seine Next-Gen Kollegen bei Weitem übertraf. Zum Glück nämlich orientiert sich dieser Teil an seinem direkten Wii-Vorgänger, inklusive Schwertkämpfen und erweiterten Adventure-Abschnitten.


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Die Story ist eine japanische Auslegung der Artus-Sage. Zu Beginn kriegt Sonic prompt ein Schwert in die Hand gedrückt und wird von Merlina auf Weltrettungsmission geschickt. Sein Ziel: König Artus Höchstselbst! Außerdem muss sich der Igel noch Lanzelot, Gawain, sowie Parzifal stellen. Weshalb Artus in diesem Abenteuer auf der bösen Seite ist wird nicht so richtig erklärt. Ebenso wenig, warum die Ritter der Tafelrunde (Ebenbilder von Knuckles, Shadow und Blaze) ihm folgen. Doch wer frägt bei Sonic schon nach dem „Warum“? Tatsächlich gibt es im Verlauf der Geschichte aber eine Wendung, welche der Handlung ein wenig Pepp verleiht und die Charaktere in einem anderen Licht dastehen lässt.

 
sonic-und-der-schwarze-ritter-3.jpg sonic-und-der-schwarze-ritter-4.jpg  Schon nach wenigen Minuten zermalmt ihr die ersten Gegner mit eurem Schwert. Das klappt gut und macht sogar Spaß, doch letztendlich ist dieses Gameplayelement als schlichtes Gefuchtel abzutun. Warum? Weil sich Sonic in diesen Situationen sehr zäh bewegt und eine künstliche Intelligenz bei den Feinden quasi nicht vorhanden ist. Somit versagt der Titel als Adventure leider.  Ein paar clevere Gegner und Combos hätten hier Wunder bewirkt, doch Sonic kann nur schlagen, blocken, springen und einen Zeitlupenangriff starten – schwach! Zwar macht das glücklicherweise nur einen Teil des Spiels aus, doch als Gesamtwerk kratzt das gewaltig am Lack des Spiels.


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Somit kommen wir also zum zweiten großen Gameplayblock bei diesem Sonic Abenteuer: Mit Karacho durch die Levels flitzen! Das macht optisch sehr viel Spaß, da die Spielwelt mit ihrer Mischung aus Mittelalter und japanischer Fantasy durchaus zu überzeugen weiß und dabei stets mit dem altbekannten Sonic-Charme trumpfen kann. Und hier wären wir bei einem großen Pluspunkt angelangt: Es ist möglich, einfach mit einem Affenzahn durch die Levels zu sprinten, die Gegner zu ignorieren und somit auf die trägen Kämpfe zu verzichten. Natürlich klappt das nicht immer, da Feinde manchmal den Weg versperren und auch klassische Missionsziele wie „Erledige alle Gegner“ mit von der Partie sind. Dennoch kann man dem undynamischen Wiimoteschütteln oft gezielt aus dem Weg gehen – super!


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Das Gameplay an sich ist sehr abwechslungsreich, auch wenn nicht alle Elemente richtig aufgehen. Größtes Manko sind nach wie vor die Kämpfe, doch manchmal stellt sich Sonic auch ein Bossgegner in den Weg, der dann tatsächlich eine besondere Taktik benötigt. Diese Kämpfe sind anspruchsvoll und spannend inszeniert – hätten so nicht alle Schwertkämpfe ablaufen können?


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Ebenso überzeugend sind die Passagen, in denen Sonic einfach mit Highspeed durch die Levels flitzt. Die Steuerung klappt hier sehr gut, wie auch schon bei den geheimen Ringen. Nur hier und da gibt es kleinere Mängel (etwa, dass man nach einem Angriff sein Schild nur verzögert anheben kann) aber das Gesamtbild passt definitiv. In regelmäßigen Abschnitten gibt es auch Quick-Time-Events zu bestehen, die zwar simpel ausfallen aber den Spielfluss angenehm auflockern. Außerdem gibt es auch eine Sequenz, bei der die Kamera fest auf der Seite moniert ist. Dort spielt man dann wie in den klassischen 2D-Abenteuern  – da wird einem Fan richtig warm ums Herz!

 

Marco meint:

Marco

Ist dieses Sonic-Abenteuer geglückt? Das fällt mir sehr schwer zu beantworten. Der Igel hat sich in der Vergangenheit einige grobe Schnitzer erlaubt, so dass neue Patzer weniger auffallen wie vor zehn Jahren. Davon aber abgesehen schlägt dieses Spiel seine HD-Kollegen um Längen. Größter Spielspaßblocker sind leider die titelgebenden Schwertkämpfe - die wurden nämlich durch eine bockige Steuerung und lahme Gegner-KI versaut. Dieses Manko aber mal außen vor gelassen schlägt sich das Abenteuer ziemlich gut. Speed, Action und coole Sprüche - eben ein waschechtes Sonic! Da Grafik und Sound ebenfalls stimmen, kann man auch über diverse Kleinigkeiten wie eine zu oberflächliche Charakterentwicklung hinwegsehen. Somit kommt dieser Titel auf keinen Fall an die grandiosen Adventure-Episoden heran, Fans dürfen aber gerne einen Blick darauf werfen.

Positiv

  • Ein paar ganz nette Bosskämpfe
  • Tolle Landschaften und Kulissen
  • Online-Ranglisten

Negativ

  • Schwertkämpfe nicht spielspaßfordernd
  • Levelrecycling
  • Spielzeit eher kurz
Userwertung
10 2 Stimmen
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Forum
  • von DinoHeli:

    Ich hatte mir das Game vor einiger Zeit endlich mal geholt. Nach dem ersten "Wow, das Setting ist echt cool"-Eindruck war ich dann aber ziemlich schnell ernüchtert, da das Gameplay im Vergleich zu Sonic und die geheimen Ringe noch weiter vereinfacht wurde. Einfach mit dem Nunchuk steuern...

  • von Mafiosi2000:

    Ich warte mit dem Kauf, da ich noch zuviele Spiele hier rumliegen habe. In der aktuellen N-Zone gibts übrigens ne 8.3 für das Game....

  • von DinoHeli:

    Am Freitag kommt das Game ja schon raus. Dann wissen wir mehr. Also ich bin gespannt (und auch sehr skeptisch). Ich spiele ja tatsächlich mit dem Gedanken, mir das Game direkt zum Release zu kaufen. Doch in 2 Monaten wird es wahrscheinlich eh schon wieder für 19 Euro bei Amazon verramscht....

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Sonic und der Schwarze Ritter Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit Jetzt
Vermarkter SEGA
Wertung 7.8
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