Spore Helden im Test

Nintendo Wii
Als Spore damals auf dem PC herauskam, war die Vorerwartung recht hoch. Denn der Titel wurde von Will Wright konzipiert und produziert. Jener war schon der Erfinder von Sim City und den Sims, zwei Spiele-Klassikern. Doch der Titel enttäuschte die Kritiker. Dennoch beschloss EA die Reihe auch auf andere Plattformen zu übertragen. Seitdem sind mehrere Teile erschienen, von denen der neueste, „Spore Helden“, Gegenstand dieser Rezension ist.

Die Story ist eigentlich recht schnell erzählt. Zwei Kristall-Kometen, einer blau und einer rot, stürzen auf einem Planeten ab. Beide verändern die Lebensformen, die ihnen nahe kommen und sie beherbergen Eier. Aus dem blauen schlüpfst du, der Held der Geschichte. Dein Ziel ist es, deinen Rivalen zu besiegen, der aus dem roten Ei geschlüpft ist.


Zugegeben, mit der Story lässt sich kein Blumentopf gewinnen. Man kennt sie aus dutzend anderen Titeln. Eigentlich sollte daher recht schnell Langeweile vorherrschen, wodurch das Spiel ein sicherer Flop geworden wäre. Doch die Entwickler haben es geschafft, aus dem Ganzen jede Menge Charme herauszuholen, wodurch dieses Manko fast ganz ausgeglichen wird.


Das Spiel ist ein klassisches Action-Adventure. Du findest auf einer Karte verschiedene Aufgaben, die es zu lösen gilt. So gilt es beispielsweise ein Liebespaar wieder zusammenzuführen. Einziges Hindernis:
Durch einen roten Kristall wurde er verwandelt und zwar so sehr, dass sie ihn nicht wieder erkennen kann. Das heißt, du musst ihn wieder „attraktiv“ machen. Nicht einfach, da die Herzensdame gewisse Ansprüche hat.
Ein andermal stiehlt ein Dieb andauernd Früchte. Du sollst ihn endgültig stoppen. Was also tun? Man gibt ihm, was er will. Und zwar so viele, dass er irgendwann zu dick ist, um in seinen Bau zu kommen.


Abwechslung wird also bei den diversen Aufträgen groß geschrieben. Sei es, dass du ein Wettrennen mit einer befreundeten Kreatur veranstaltest oder überlegen musst, wie du an einer bestimmten Pflanze vorbei kommst, Langeweile kommt garantiert nicht auf.


Da es sich ja, wie eben erwähnt, hier um ein Action-Adventure handelt, gibt es natürlich auch Kämpfe. Wenn es dazu kommt, wird das Geschehen in einen Kreis übertragen. Hier hast du dann, je nach dem wie deine Kreatur ausgerüstet ist, verschiedene Aktionsmöglichkeiten. Du kannst beispielsweise Beißen, Schlagen oder dich Regenerieren. Anfänglich sind die Auseinandersetzungen noch einfach, doch im Laufe des Spiels steigt nicht nur die Lebensenergie deiner Herausforderer, sondern auch die Schwierigkeit. Sie lernen abzublocken oder auszuweichen und machen dir die Hölle heiß. So lautet jedenfalls die Theorie. In der Praxis sieht es jedoch anders aus. Hier lautet die beste Methode, Gegner in die Ecke treiben, drauflosschlagen und ab und an Lebensenergie regenerieren. Und das Blocken bei vorhersehbaren Fernangriffen nicht vergessen. Solltest du gegen alle Wahrscheinlichkeit verlieren, materialisierst du dich beim letzten Rücksetzpunkt.


Dies sind häufig Nester, die teilweise besetzt sind. Erst wenn du alle ursprünglichen Bewohner besiegt hast, erhältst du das Recht, einzuziehen. Dies ist wichtig, denn nur da ist es dir möglich, dich neu zu entwerfen und automatisch zu speichern. Gott sei Dank sind diese Schlafstätten weit verbreitet, so dass da kein Frust aufkommt.


Egal welche Tätigkeit du ausübst, solange du erfolgreich bist, wirst du belohnt. So steigst du Level auf und erhältst neue Körperteile. Und diese brauchst du, willst du im Spiel erfolgreich weiter kommen. Zugleich ist dies auch der Hauptanreiz des Titels, der auf dem Wii sehr gut umgesetzt wurde:
Die Möglichkeit, dir eine Kreatur nach eigenen Vorstellungen zu erschaffen. Und dabei sind deiner Fantasie fast keine Grenzen gesetzt. Nur zwei Sachen gilt es dabei zu bedenken. Zum einen ist die Komplexität limitiert. Das heißt, dass du kein Wesen mit acht Beinen oder sechs Armen erschaffen kannst, zumindest am Anfang nicht. Je mehr Körperteile du verwendest, desto stärker steigt die Anzeige, die dir angibt, was du noch alles dranbasteln kannst. Zum anderen kosten die einzelnen Elemente blaue Kristalle. Je stärker sie sind, desto teurer sind sie.


Dagegen hilft nur, fleißig die einzelnen Gegenden zu erkunden. Denn überall sind blaue Kristalle versteckt und je mehr du von diesen zerstört hast, umso bessere Körperteile kannst du verwenden. Doch nicht nur die eben erwähnten gilt es zu finden, sondern auch die roten. Hast du alle von diesen in einem Gebiet zerstört, kann es im Prinzip weitergehen. Allerdings gibt es meistens dann noch einiges zu entdecken, was teilweise gut versteckt ist. Vor allem die Skelette sind es, die du finden solltest. Diese geben dir nämlich außerhalb der Kämpfe weitere Körperteile. Und zu guter letzt gibt es auch noch einige verdeckte Quests. Mehr als genug Gründe also, die Zeit zu investieren, weiterzuspielen.


Damit du nicht den Überblick verlierst, hat Maxis dem Titel die erwähnte Karte spendiert, die dir nicht nur zeigt, wo du dich befindest, sondern auch angibt, ob du bereits alle blauen Kristalle, Skelette oder geheimen Quests gefunden hast. Da dir im ersten Anlauf einiges entgehen dürfte, ist dies ein zusätzlicher Motivationsschub, nach dem Durchspielen noch mal von vorne anzufangen. Denn es gibt einiges zu entdecken.


Gesteuert wird mit dem Nunchuck und dem Wiimote. Auch hier gibt es vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. So gilt es beim Wettsingen beispielsweise den Controller rechtzeitig in der gewünschten Position zu halten und A zu drücken. Das mag zwar einfach klingen, ist es jedoch nicht. Hier kommt es auf Sekundenbruchteile an, weshalb die Minispiele auch im Verhältnis zum restlichen Spiel recht schwierig zu meistern sind. Häufig sind mehrere Anläufe nötig, um endlich den nötigen Erfolg zu haben. Ansonsten ist allerdings der Schwierigkeitsgrad moderat. Weder ist er zu einfach, noch zu schwer.


Was die Grafik angeht, so ist diese wie das gesamte Spiel sehr abwechslungsreich gelungen. Jedes Gebiet hat sein eigenes, spezielles Design. Dasselbe trifft auch auf die Bewohner zu, die allesamt sehr interessant aussehen. Zwar ist sie, insgesamt betrachtet, kein Kracher, aber sie erfüllt ihren Zweck voll und ganz. Dasselbe lässt sich über den Sound sagen. Die Musik ist stimmig und passend. Das fällt besonders bei den Arena-Kämpfen auf.

Götz meint:

Götz

Mit Spore Helden hat Maxis eigentlich ein richtig klasse Spiel für den Wii herausgebracht. Der Titel ist äußerst abwechslungsreich gestaltet worden. Seien es die vielen unterschiedlichen Quests, das vielfältige Design oder die Möglichkeiten beim Erschaffen seiner eigenen Kreatur. Langeweile kommt dabei nicht auf.
Aber leider gibt es da noch ein paar Punkte, die verhindern, dass der neuste Spore-Teil ein Hit wird. Die Story sattsam bekannt und wird nicht sonderlich variert. Der Schwierigkeitsgrad bei den Minispielen ist hoch, während die Kämpfe durch simples Button-Smashing einfach zu gewinnen sind.
So bleibt unterm Strich ein überdurchschnittlicher Titel, bei dem man eventuell zugreifen kann, aber auch nichts verpasst, wenn man ihn sich nicht holt. 

Positiv

  • Sehr abwechslungsreiche Action-Adventure
  • Möglichkeit, deiner Fantasie freien Lauf zu lassen

Negativ

  • Altbekannte Story
  • Schwierigkeitsgrad bei Minispielen recht hoch
  • Kämpfe sind durch simples Button-Smashing zu gewinnen
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Spore Helden Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 8. Oktober 2009
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 7.5
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