Tom Clancy's Ghost Recon im Test

Nintendo Wii
Neben H.A.W.X. 2 hält mit Ghost Recon ein weiteres Spiel aus der Tom Clancy Reihe Einzug auf Nintendo's Wii. Für PlayStation und Xbox gab es einige Ableger der Serie, die allgemein im Ego-Shooter Genre anzusiedeln sind. Wie wir alle wissen, ist dies auch ein Genre, das auf Wii mit Vorsicht zu genießen ist. Man denke nur an erste Vertreter auf der Konsole, wie etwa Far Cry Vengeance, die nicht ganz den Erwartungen entsprachen. Deswegen hat sich Ubisoft etwas besonderes für Ghost Recon überlegt.

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Tom Clancy’s Buchwerke und auch seine Videospiele sind so von einer patriotischen Dramatik vollgestopft, dass selbst Grundschüler wissen, wer die Guten und wer die Bösen sind. Beim ersten Serienableger der Ghost Recon-Reihe für Wii ist dies auch wieder gegeben. Die Schwarz-Weiß-Malerei der zwei Supermächte Amerika (die Guten) und Russland (die Bösen) veranlasst euch dazu, in die Haut zweier Ghosts zu schlüpfen und russische Ultranationalisten davon abzuhalten die Weltherrschaft an sich zu reißen. Den Einstand der beiden Supersoldaten Hibbard und Booth machen die beiden bei der russischen Invasion von Norwegen. Standen die Ghost Recon-Spiele seit PS1-Zeiten noch für Taktik und langsames Vorangehen, ist die Wii-Version ein Dauerfest für Actionpurist in Style von Time Crisis. Ein cooles Feature ist das Vorankommen in den 12 Levels. Hierbei bestimmt nicht die Kamera euren Weg, sondern ihr lauft von einer Deckung zur anderen und nehmt Panzer und Soldaten auf’s Korn.

Die Entwickler haben gut daran getan das Gameplay auf Kooperation auszulegen. Somit seid ihr immer zusammen im Schlepptau mit einem Kumpel oder gegebenenfalls einer Computer-K.I. unterwegs, die nicht lange prahlt, um Kopfschüsse zu verteilen. Aber wie viele Teamgames macht auch Ghost Recon erst wirklich Spaß mit einem Kameraden an der Seite. Dann ist ein koordiniertes Vorhaben das A und O während euch die Raketen und Kugeln um die Ohren fliegen. Richtige Teamstimmung kommt dann auf, wenn ihr euren Kumpel von eurer Deckung Feuerschutz gibt, während dieser zur nächsten Feuerposition rennt. Anderes Beispiel ist, auch wenn es daran geht, eine Bombe scharfzumachen, während der andere Spieler mit seiner Firepower über euch wacht. Generell ist es den Entwicklern von Ubisoft gut gelungen, einen Balanceakt zwischen bedachten Vorgehen und Arcadefeeling zu setzen. Die Wii-Steuerung ist hierbei denkbar einfach.

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Die Pointerfunktion der Fernbedienung steuert das Feuerkreuz, mit B wird gefeuert während ihr mit dem A-Knopf die Positionen wechselt. Waffenwechsel können entweder mit Nunchuk oder Steuerkreuz vollzogen werden. Waffenlayouts werden leider immer wieder vom Spiel vorgeschrieben. Steht bedachtes Schleichen auf dem Programm, bekommt ihr Scharfschützengewehr und Handwaffen mit Schalldämpfer vor die Füße gelegt. Solltet ihr zu einer Waffenabwurfstelle vorrücken, gibt es gelegentlich neue Wummen, die man untereinander tauschen kann. In der Kampagne gilt, stirbt ein Ghost, stirbt gleich das ganze Team. Hierzu heilt ihr euren Teamkollegen oder euch selbst mit den Medipacks, die es an einigen Straßenecken zu sammeln gibt. Im Arcademodus habt ihr dagegen mehrere Leben, weil hier nur der High-Score zählt. Aber das virtuelle Ballern hat auch seine kleinen Schattenseiten. Zusammen mit einer Computer-K.I. ist das Gewusel der Fadenkreuze noch zu ertragen, doch sobald ihr einen menschlichen Mitstreiter an die Konsole lasst, geht dank der flotten Action die Übersicht nicht nur einmal flöten.

Auch das Nachladen ist nicht wirklich sauber gelöst. Ist ein Magazin leer, wechselt euer Ghost dieses von selbst. Wollt ihr das von Hand tun, müsst ihr mit dem Pointer der Fernbedienung außerhalb des Fernsehers zeigen und den Feuerknopf drücken. Recht umständlich! Bei der bekannten Waffenauswahl ist das Scharfschützengewehr bzw. die Zoomfunktion ein echter Witz. Möchtet ihr mit eurem Zielfernrohr einen Gegner anpeilen, seht ihr am linkeren unteren Bildausschnitt das Fadenkreuz mit gezoomter Einstellung. Das ist eine recht unübersichtliche Sache. Das kann dann schon mal eine Mission kosten, wenn es heißt, in einer Tarnmission unentdeckt zu bleibt. Sitzt hier nicht jeder Schuss, heißt es gleich Game Over und ihr macht vom letzten Checkpoint aus weiter.

Ein großer Teil der Atomsphäre, die in dem arcadigen Spiel aufkommt, geht auf die Kosten des Soundtracks und der Funksprüche, die euch wirklich vorgaukeln in einem echten Krisengebiet zu stecken, wo es ums nackte Überleben geht. Immer wieder meldet sich euer Vorgesetzter in den hitzigen Feuerwechseln und gibt euch neue Koordinaten oder Missionsziele. Durch die professionellen Sprecher kommt dann noch eine Prise Dramatik hinzu. Das baut echte Atmosphäre auf. Euer Weiterkommen in der Kampagne öffnet Levelabschnitte (und Skins) frei, die ihr dann auch wieder mit einem Kumpel im Arcademodus durchspielen könnt. Der Clou bei der Sache ist, dass hier nur rein die Punktezahlen wichtig sind. Das heißt, im Klartext sicheres Zielen steht auf dem Programm. Headshots bekommen (natürlich) die meisten Points. Durch das fehlerlose Ballern steigert sich ein Multiplikator der eure Punkte verdoppelt oder vervierfacht. Zockt ihr kooperativ, teilt ihr euch euren High-Score. Im Wettkampf-Modus tretet ihr dann gegen euren Kollegen an, wo am Ende alle Punkte via Wi-Fi-Connection hochgeladen werden. Dieses Feature weckt dann wieder den Ehrgeiz der weltbeste Spieler zu werden. 

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Leider gehört die Grafik nicht zu den weltbesten, die die Wii bis dato gesehen hat. Würde die weiße Konsole nicht neben eurem Fernseher stehen, könnte man Ghost Recon für ein Playstation 2-Spiel halten. Zugegeben, die flotte Arcadeaction ist fast ruckelfrei, aber die verwaschenen Texturen, die klobigen Charaktere und die schroffen bzw. scharfen Kanten an Gebäuden zeugen von keiner professionellen Arbeit. Zudem sind Explosionen und Waffensounds nicht wirklich überzeugend. Gelegentlich behindert euer eigener Partner eure Sicht, was dann Problemen bereitet, wenn es ums Zielen geht.

Michael meint:

Michael

Koop-Games liegen voll im Trend und Ghost Recon ist in der Wii zugeschnittenen Version genau das richtige für Arcadefans der alten Schule. Hier geht es um schnelle Reflexe, gutes Zielen und dicke High-Scores! Habt ihr noch einen teamfähigen Kollegen an eurer Seite, bekommt die Action noch eine stärkere Note, als wenn man allein mit der Computer-K.I. um die Häuser zieht. Nur was die Grafik angeht, da frage ich mich, wieso Ubisoft so eine matschige Arbeit abgegeben hat.

Positiv

  • Coole Koop-Action
  • Gute Atmosphäre
  • Wi-Fi-Funktion

Negativ

  • Grafik PS2-Niveau
  • Dumme K.I.
  • Zoomfunktion der Sniper nutzlos
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Tom Clancy's Ghost Recon Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit November 2010
Vermarkter Ubisoft
Wertung 8.1
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