Chaos League: Sudden Death im Test

PC Windows
Im Sommer 2004 veröffentlichte der deutsche Publisher Frogster Interactive das rabiate RTS-Sportspiel „Chaos League“ für den PC, das mit seinem originellen Spielkonzept zu überzeugen wusste. Im November dieses Jahres folgte mit „Chaos League: Sudden Death“ nun der Nachfolgers des Titels, der den ersten Teil in allen Belangen überbieten soll. Was es mit dem Spiel auf sich hat, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test-Bericht.



Chaos League lässt sich wohl am treffendsten als American Football oder auch Rugby in einer Fantasywelt voller Elfen, Orks und Untoten beschreiben. Dabei kommandiert ihr euer Team jedoch ähnlich wie in einschlägigen Echtzeitstrategiespielen mit Mausklicks über den Platz und könnt den Spielern jederzeit individuelle Aufgaben zuweisen. Dieses außergewöhnliche Spielprinzip wurde von den Entwicklern konsequent umgesetzt und dazu auch noch mit einer völlig abgedrehten Spielwelt bedacht, der wir uns später noch einmal widmen werden.




Kern des Titels ist hierbei die Meisterschaft, in der ihr ein eigens erstelltes Team zum Erfolg in der titelgebenden Chaos League führt. Zunächst kreiert ihr dazu einen individuellen Verein aus verschiedenen Rassen (Menschen, Dunkelelfen, Gnome etc.), einem passenden Wappen und der favorisierten Heimarena. Fortan lassen sich in einem optionsreichen Meisterschafts-Menü die Geschicke eurer Mannschaft inklusive Transfer- und Ausrüstungs-Option festlegen. Ebenso könnt ihr hier diverse Statistiken, Tabellen und Neuigkeiten aus der Welt des blutigen Sports einsehen. Sind alle Einstellungen getroffen, geht es umgehend zum nächsten Spiel der Chaos League!



Entscheidend für den Spielablauf sind dabei die unterschiedlichen Fähigkeiten der Spielertypen: Receiver sind schnell und ideal für weite Vorstöße ins gegnerische Feld geeignet, die ungelenken Linemen blocken die verfeindeten Spieler mit harten Schlägen ab und der Quarterback verteilt den Ball auf die angreifenden Spieler. Weiterhin stehen euch sogar riesige Oger und die kraftvollen Runningbacks zur Verfügung, die sich sogar im Ballbesitz gegen feindliche Spieler durchsetzen können. Letztendlich entscheidet die richtige Kombination aus Spielern und die Balance zwischen Defense und Offense über euren Erfolg, auch wenn Chaos League mit seinen brachialen Kloppereien nicht ganz die taktische Note eines NFL-Matches erreicht.




Das ist auch gar kein Problem, denn Sudden Death versteht sich selbstverständlich nicht unbedingt als knallharte Simulation, weshalb ihr im Spiel sogar auf eine Vielzahl von nützlichen Zaubersprüchen zurückgreifen könnt. So entfesselt ihr mit Hilfe der Atem-Punkte eurer Spieler diverse magische Fähigkeiten, die für Angriff, Defensive oder allgemeine Bedingungen geeignet sind. Das sind allerdings nicht die einzigen brauchbaren Tricks im Spiel, denn ebenso könnt ihr auf Korruption, randalierende Fans oder gar Doping zurückgreifen, um den Erfolg herbeizuzwingen. Leider fühlt man sich bei dieser Vielzahl an Optionen und dem gleichzeitig ablaufenden Spielgeschehen manchmal etwas orientierunglos und verliert sich in dem Getümmel auf dem Spielfeld.




Nicht zuletzt bietet euch Chaos League: Sudden Death einen rabiaten Humor der Marke Holzhammer. Das fängt schon bei den Menü-Untertiteln und den Einblendungen während des Ladebildschirms an. Beispielsweise werdet ihr bei der Wahl eines Spielorts zuvorkommend gefragt, wo ihr denn nun gerne sterben wollt. Die Krönung des Ganzen sind dann allerdings die Kommentatoren, die die Spiele mit fragwürdiger Hingabe begleiten und dabei Sprüche von diesem Kaliber ablassen: „Ja, dieser Spieler wird wahrlich in die Analen der Liga eingehen. Apropos, ich könnte wieder einmal ein großes Geschäft verrichten“



Grafisch zeigt sich der Titel unspektakulär. Die Arenen wurden zwar sehr fantasievoll und detailverliebt designt, dafür wirken die Spielermodelle aber ziemlich kantig. Auch die Animationen wollen nicht wirklich zünden und kommen doch recht staksig daher. In Sachen Sound herrschen abgesehen vom aufbrausenden Kommentatorenduo durch die zurückhaltende Musikuntermalung und das gelegentliche Aufschreien des Publikums ähnliche Verhältnisse.




Minimale Systemvoraussetzungen
Windows 98/Me/2000/XP
700 MHz Prozessor
128 MB RAM Arbeitsspeicher
700 MB freier Festplattenspeicher
Grafikkarte mit 32 MB
16 Bit Soundkarte

Marcel meint:

Marcel

Chaos League: Sudden Death ist ein Sportspiel der skurileren Sorte, das sich deutlich vom bierernsten Simulationsalltag abhebt. Die Spielwelt ist nicht zuletzt durch die Kommentatoren völlig abgedreht und das Gameplay beruht viel eher auf brachialer Gewalt als taktischer Tiefe. Nichtsdestotrotz entfalten die Spiele einen gewissen Charme, der über die etwas holprige Spielmechanik hinwegsehen lässt. Freunde außergewöhnlicher Spielkonzepte werden mit der Chaos League also ohne Zweifel gut bedient. 

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Chaos League: Sudden Death Daten
Genre Sport
Spieleranzahl Multiplayer
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 03.11.2005
Vermarkter FlashpointAG
Wertung 7
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