Dungeons & Dragons: Dragonshard im Test

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Auch nach etlichen Jahrzehnten ist sich die Pen & Paper Rollenspielgemeinde einig - die Dungeons & Dragons Welt zählt zu den ganz großen im Fantasybereich. Nicht verwunderlich daher, daß auch die Entwickler immer wieder mal sporadisch auf diesen Zug aufspringen und uns mit einem entsprechenden Spiel versorgen. Diesmal startet die Heldenparty vom Atari Hauptquartier aus...
Der neue Heilsbringer Dungeons & Dragons: Dragonshard lässt sich am besten als eine Mischung aus Echtzeitstrategie á la Warcraft und einem (actionhaltigen) Rollenspiele so in Richtung Dungeon Siege beschreiben. Dabei steht der Strategieanteil allerdings deutlich im Vordergrund, denn hier werden Ressourcen abgebaut, Gebäude hochgezogen und neue Truppen ausgehoben. Und auch wenn der Strategieteil im Vergleich mit derzeitigen Größen des Genres reichlich simpel wirkt, so hat er doch gerade im Zusammenspiel mit den RPG Elementen seinen gewissen Reiz.


Willkommen in einer der größten Fantasywelten überhaupt.. (click to enlarge)


Generell scheint man bei Dragonshard erfreulicherweise bemüht gewesen zu sein von ein paar Standardregeln im Genre wegzukommen. Beispielsweise die Ressourcen. Jeder kennt ja normalerweise das Spielchen mit seinen Arbeitern irgendwelche Minen auszuräumen oder ganze Wälder abzuholzen. Hier stellt ihr aber kleine Heldenparties zusammen und lasst diese in die Umgebung ausschwärmen, um nach den drei Ressourcen Gold, Dragonshards und Erfahrung zu suchen. Oftmals trifft die Truppe dann unterwegs auf einen Spähtrupp des Gegners und schon erklingt das Schwerterklirren...



Eine andere Interessante Neuerung ist der begrenzte Platz rund um euer Stadtzentrum. Hier will dann wirklich sauber überlegt sein, was gebaut werden soll und wohin. Zudem erfordert der Gebäudebau Erfahrung und Dragonshards (Ressourcen), wobei sich die einzelnen Gebäude später mit ein paar Erfahrungspunkten auch noch upgraden lassen und so z. B. Einheiten mit einem höheren Level produzieren.
Das macht durchaus Sinn, denn Einheiten mit höherem Level erlernen auch neue Fähigkeiten und bauen ihr bestehendendes Können weiter aus. Das ist nicht unwichtig, da ihr hier prinzipiell mit eher wenigen Einheiten (meist weniger als 50) taktiert und es daher auf jede einzelne Figur ankommt. Zusätzlich zur Heldentruppe gesellt sich übrigens auch immer ein Captain, welcher die Leistung übernimmt und immer eine gewisse Anzahl Soldaten befehligen kann.


Auf dem Friedhof bezieht die Party Dresche.. (click to enlarge)


Außerdem teilt sich die Truppe noch auf. Während ein Teil oberirdisch nach Schätzen sucht und sich mit dem Gegner Scharmützel liefert, durchforstet ein zweiter Trupp einen der unterirdischen Dungeons nach Dragonshards die nur hier erhältlich sind. Eine dritte Truppe verteidigt die eigene Heimatstadt, was dank starker Mauern schon recht früh gut zu erfüllen ist. Die Chancen auf einen der berüchtigten Rush-Siege stehen hier jedenfalls eher schlecht.

Hört sich sehr gut an bisher? Leider gibt es aber auch wie immer Schattenseiten. So sind die zwei integrierten Kampagnen leider in ihrer Gesamtheit recht kurz und mitunter schon an zwei Tagen zu lösen, auch wenn etliche Sidequests vorhanden sind. Außerdem wird eure kämpferische Gefolgschaft fast nach jedem Level ausgewechselt, was ein fast tödlicher Faux-pas ist. Denn wozu baue ich die Truppe erst mühsam auf und verbessere Fähigkeiten, nur um dann eine Viertelstunde später wieder bei Null zu starten?


Dieser Angehörige des Echsenvolkes räumt auf... (click to enlarge)


Auch mit den Cutscenes im Spiel rühmt man sich besser nicht. Optisch sind sie zwar recht simpel, aber solide - schlimm wirds aber bei der schlechten englischsprachigen Sprachausgabe. Vorallem im einstündigen (!) Tutorial wo alles klein klein aufgedröselt wird und das sich auch nicht abbrechen lässt hat man mehr als genug davon. Wer daher nicht wirklich ein kompletter Neueinsteiger im Genre ist, wird sich diesen riesigen Langeweiler lieber schenken wollen...



Die Grafik sieht ganz ordentlich aus, bringt meine Grafikkarte aber nicht im geringsten zum Schwitzen. Vom Niveau her würde ich Warcraft III als Vergleich heranziehen das mal ganz gut aussah - aber eben vor über drei Jahren! Heutzutage kann man selbst im recht gameplaylastigen Bereich der Realtime-Strategy aber wohl ein bißchen mehr erwarten als abgehackte Animationen und teilweise bewegungslos verharrenden Charaktere. Und dann sind da ja noch meine Freunde, die Cutscenes ... ^_^


Solche Massenschlachten hier sind leider eine echte Seltenheit (click to enlarge)


Übrigens dürfen sich auch Multiplayerfreunde an dem ambitionierten Atarititel versuchen. Bis zu acht Strategen schicken im LAN oder Internet ihre Einheiten in Dungeons und Richtung gegnerische Basis, wobei das Spiel aber ab fünf Gamern mit argen Performanceproblemen zu kämpfen haben soll. Mangels Hardware konnten wir das leider nicht selbst bestätigen, geben diese Warnung aber unter Vorbehalt an euch weiter.


Mindestvoraussetzungen:
1,3 Ghz CPU
256 MB RAM
32 MB Grafikkarte
2,5 GB Festplattenspeicher
8fach CD- bzw. DVD-ROM-Laufwerk

Sebastian meint:

Sebastian

Dungeons & Dragons: Dragonshard hat zweifelsfrei so einige gute Ansätze, leider werden diese aber nicht konsequent genug fortgeführt. Die zwei Kampagnen sind zu schnell durchgespielt und auch das eigentlich innovative Gameplay leider an undurchdachten Dingen wie z . B. dem Einheitenverlust nach jeder Runde. Definitiv nur was für die echten Fans des Genres bzw. der Fantasyvorlage!
 

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Dungeons & Dragons: Dragonshard Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 8
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 02. November 2005
Vermarkter Atari
Wertung 7
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