Fast Lane Carnage im Test

PC Windows
Rennspiele der realistischeren Art tummeln sich auf keiner Plattform so stark wie auf dem PC. Nichtsdestotrotz wagt der Berliner Publisher Frogster Interactive mit seinem neuesten Werk einen Schritt in die andere Richtung: „Fast Lane Carnage“ soll nicht nur unkomplizierte Rennaction bieten, sondern auch deutlich von Oldschool-Titeln wie Death Rally oder Rock’n’Roll Racing inspiriert sein. Wir haben das Spiel unter die Lupe genommen und berichten unsere Eindrücke im folgenden Test.


Fast Lane Carnage spielt in den verdreckten Slums einer futuristischen Metropole, in denen Armut und Elend vorherrschen. Die einzige Möglichkeit, hier noch etwas aus seinem Leben zu machen, ist der Beruf als todesmutiger Rennfahrer. Diesen Weg schlagt ihr als Spieler natürlich umgehend ein und wählt zu Beginn eurer Karriere einen passenden Rennwagen aus. Hierbei entscheidet ihr euch entweder für bullige Monster-Trucks, einen schnellen Buggy oder den vielseitigen Kompakt-Flitzer.



Was beim Anblick von Fast Lane Carnage sofort auffällt, ist die einzigartige Gestaltung der Menüs. Anstatt euch nämlich wie in anderen Rennspielen durch öde Text-Kästchen zu klicken, steuert ihr eure Karriere hier aus einer verdreckten Slum-Bude heraus und trefft dabei auf die freundlichen Bewohner der Gegend („Sie fahren scheiße“). Letztendlich läuft aber natürlich alles auf die Rennen hinaus, die die Entwickler als spaßige Rückkehr zu alten Gameplay-Tugenden preisen…



In der Tat lässt sich das Renngeschehen im Spiel mit Titeln wie Micro Machines oder Death Rally vergleichen. Ihr blickt entweder aus einer festen Vogelperspektive oder der beweglichen 3rd Person-Kamera auf euer Vehikel und gebt dann mit den Aktionstasten WASD Vollgas. Während der Rennen kommt allerdings auch pure Waffengewalt in Form von Minen, Flammenwerfern oder Raketen zum Einsatz, die eure Gegner auch munter gegen euch anwenden. Da hilft nur stures Ausweichen oder ein gänzlich neuer Anlauf.



So absolviert ihr eure Runden auf Müllkippen, Militärgebieten oder dem Rotlichtviertel und müsst schon bald feststellen, dass sich die Fahrphysik von Fast Lane Carnage als echte Spielspaßbremse erweist. Die Boliden steuern sich extrem schwammig, bleiben an jeder Wand hängen und geraten sogar bei kleinsten Berührungen mit Kontrahenten völlig außer Kontrolle. Nachdem die ersten Rennen dabei vielleicht noch recht spaßig ausfallen, will mit der Zeit einfach kein echter Spielfluss aufkommen.



Wer seine Karriere als Rennfahrer trotzdem ausweiten will, erhält für erfolgreiche Herausforderungen Preisgelder, die sich wiederum in die Verbesserung des Autos investieren lassen. So kauft ihr beim entsprechenden Händler neue Waffensysteme, entscheidet euch für eine schickere Lackierung oder steigert die Leistung des Wagens mit neuem Motor oder Boost-Funktion. Zusätzlich dürft ihr sogar eure Wohnung mit neuen Accesoires (Poster etc.) ausstatten.



Wer dem Singleplayer nichts mehr abgewinnen kann, darf sich im Multiplayer-Modus mit bis zu 3 weiteren Spielern messen. Online- oder im LAN-Netzwerk wird dabei in den Spielmodi Deathmatch und Last Man Standing ein Schwerpunkt auf den Waffeneinsatz gelegt, alternativ lässt sich aber auch ein schnörkelloses Rennen abhalten. Immerhin kommt im Mehrspieler-Modus ein wenig mehr Spielspaß auf, da das Konzept mit mehreren menschlichen Mitspielern von Natur aus interessanter ausfällt.



In Sachen Grafik gibt Fast Lane Carnage ein durchschnittliches Bild ab. Der dreckige Stil wurde durch und durch ins Spiel übernommen, was sich in den angesprochenen Menüs auch auszahlt. Das eigentliche Renngeschehen besticht aber viel eher durch matschige Texturen, detailarme Vehikel und wenig beeindruckende Explosions-Effekte. Zumindest können die Wagen einen netten Echtzeit-Schatten aufweisen, der die Optik ein wenig aufwertet. Der Sound wurde schon im Vorfeld als Trumpf des Titels angekündigt, da die Berliner Rapper aus dem Hause Aggro Berlin für den Soundtrack sorgten. Einige mögen sich zwar an wuchtigen Beats und einprägsamen Texten wie "Ich gebe viel Gas, habe viel Spaß!" stören lassen, aber immerhin passt die Musikuntermalung gut ins Gesamtbild des Spiels.


Minimale Systemvoraussetzungen
Windows 98/ME/XP
600MHz Prozessor
128 MB RAM Arbeitsspeicher
250 MB freier Festplattenspeicher

Marcel meint:

Marcel

Fast Lane Carnage ist Rennaction der kurzweiligsten Sorte, die euch für ein paar Spielminuten unterhalten dürfte. Mit der Zeit fallen jedoch die offensichtlichen Mängel wie das miese Fahrverhalten zu stark ins Gewicht. Daher sollten allerhöchstens Anhänger von Oldschool-Racern oder Fans von dreckigen Ghetto-Settings einen Blick auf den Titel werfen. 

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Fast Lane Carnage Daten
Genre Racing
Spieleranzahl Multiplayer
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 02.12.2005
Vermarkter FrogsterInteractive
Wertung 6
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