Resident Evil 4 PC im Test

PC Windows

Es kam, wie es kommen musste: Beflügelt vom Erfolg der PlayStation 2-Version versorgt Capcom auch die PC-User mit einer Portierung des Gamecube-Klassikers Resident Evil 4. Dies hätten sie lieber bleiben lassen sollen, denn die PC-Version des mehrfach preisgekrönten Videospiels ist leider ein Schlag ins Gesicht der Fans.

Resident_Evil_4_3Der 02.02.2006 war ein Tag, den ich in meinem bescheidenen Leben nicht so schnell vergessen werde! Ahnungslos setzte ich mich am frühen Morgen mit dem halben Frühstück im Mund vor meinem PC und schaute meine Fanmails durch. Nach dem obligatorischen Abklappern aller Spiele-Webseiten, die ein Gamer so zum täglichen Leben braucht, stolperte ich über eine Nachricht, die meinen Magen dazu veranlasste, das gerade eingenommene schneller aus dem Darm zu drücken, als ich es eigentlich vorgesehen hatte. Resident Evil 4, eines der besten Actiongames für die stationären Konsolen, soll für den PC veröffentlicht werden! Sofort gingen Horrorgedanken wie Matschtexturen, verhunzte Steuerungsmöglichkeiten und andere „nette Goodies“, welche Konsolenumsetzungen auf den PC so speziell machen, durch meinen Kopf.

Ab da litt ich jeden Abend unter Albträumen, da ich im Inneren doch hoffte, dass Resident Evil 4 auf dem PC keine halbherzige Umsetzung wird, die den guten Ruf des Spiels zerstören könnte. So schaute ich jeden Tag gespannt auf die News und sehnte ein positives Lebenszeichen von der PC-Version herbei. Die ständigen Verschiebungen ließen hier immer mehr Erfreuliches erhoffen. Genau nach einem Jahr der Ankündigung trudelte die Verkaufsversion von Capcoms Gruselschocker in unser neXGam-Testlabor und ich muss wirklich sagen, dass Resident Evil 4 mich zum Gruseln brachte.

Leon S. Kennedy, ein Zombieveteran, der den Zwischenfall in Resident Evil 2 überlebte, machte sich nach dieser mittelgroßen Katastrophe durch seine saubere Arbeit in Raccoon City einen Namen. Schnell hörte auch der Präsident der Vereinigten Staaten von seinen mutigen Taten und beförderte den Straßencop zu einem Mitarbeiter der Regierung. Mit dieser neuen Position erhoffte sich Leon endlich die Ereignisse, welche vor sechs Jahren sein ganzes Leben veränderten, zu vergessen. Doch leider holt ihn die Vergangenheit wieder ein, denn der Machthaber Nr. 1 in Amerika schickt ihn für einen Geheimauftrag nach Osteuropa, um seine verschwundene Tochter ausfindig zu machen. Die erste heiße Spur befindet sich in einem abgelegenen Dorf mitten in der Pampa. Hier hat der junge Leon Kontakte mit den „netten“ Einwohnern. Die Krisenbewältigung der Europäer ist hier ein bisschen anders als das, was die Amerikaner gewohnt sind, und so muss sich Leon schnell seiner Haut erwehren.

Resident_Evil_4_6Die zombieähnlichen Dorfbewohner machen ihm nämlich gleich zu Beginn das Leben mit Beilen und Kettensägen schwer. Hierbei sollte sich der Spieler auf eine ganz neue Art Zombies gefasst machen, da diese blutrünstigen Feldarbeiter miteinander kommunizieren und zusätzlich verdammt schnell unterwegs sind. Verschanzt ihr euch zum Schutz oder vor lauter Munitionsmangel in einer Baracke, stellt ihr erschreckt fest, dass die Dorfbewohner sofort versuchen, durch Türen und Fenster ins Innere zu kommen.

Rettet man sich in die erste Etage, dann sieht das Bild nicht anders aus, da die Bauern mal eben mithilfe von Leitern probieren das Haus einzunehmen. So werdet ihr dank der knappen Munition (abhängig vom Schwierigkeitsgrad) mehr auf der Flucht sein, als es euch lieb ist. Nach ungefähr 200 gekillten Zombies und unzähligen Fluchtversuchen findet ihr endlich die Tochter des Präsidenten, welche in dieser Situation natürlich sehr  froh ist euch zu sehen. An diesem Punkt von Ashleys Rettung aus der Kirche kommt Leon einer Sache auf die Spur, die eindeutig eine Nummer größer ist als das, was sich damals in Raccoon City abspielte.

Objektiv gesehen sind die 20 Stunden für den Singleplayermodus eine wahre Berg- und Talfahrt der Gefühle. In dieser Zeit erwarten einem Tonnen von Zombies und nebenbei Bärenfallen, Sprengsätze usw. Sollten euch die seichten Rätsel nicht aufhalten, werden es dann sicher die Endgegner tun, welche ganz klar in einer anderen Liga spielen. Das alles würde im Grunde noch ziemlich reibungslos vonstattengehen, wäre die Portierung auf dem PC nicht so ins Wasser gefallen. Das fängt schon mit der wunderbaren (negativ gemeint) Steuerung an, die keine Mausunterstützung kennt. Habt ihr zufällig keinen Controller zur Hand, werdet ihr zwangsweise mit der Tastatur Vorzug nehmen müssen. Das schreit nach viel Geduld von eurer Seite. So müsst ihr z. B. drei Knöpfe gleichzeitig drücken, damit Leon einen Schuss abgibt. Auf diese Weise ist die Bedienung unter aller Kanone und gekonnte Manöver sind reine Glücksache.

Das zweite große Manko, was Resident Evil 4 raketenhaft in den Wertungskeller schickt, ist die nicht mehr zeitgemäße Grafik. Im Grunde handelt es sich nämlich um eine 1:1 Umsetzung der PlayStation 2-Version (inkl. Kantenflimmern). Sind auch die Texturen der Waffen und teilweise alle Charakter höher aufgelöst , so erwarten euch im Rest des Spiels leider Matschtexturen und eine der hässlichsten Umgebungsgrafiken der letzten Jahre. Die Auflösung kann man im Optionsmenü zwar bis auf 1280x1024 hochschrauben, aber einen wirklichen Nutzen hat dies nicht. So fehlen viele der PC-typischen Grafikoptionen wie z. B. Anti-Aliasing bzw. Objektdetails. Beim Sound sieht es nicht besser aus.

Minimale Systemvoraussetzungen
Pentium 4 mit 1.4 GHz oder vergleichbarer Athlon
256 MB RAM
Unterstützte Grafikkarte mit 128 MB
7 GB freier Festplattenspeicher
Kompatible Soundkarte
4x DVD- Rom Laufwerk

Testrechner
Athlon64x2 4800+
2GB Ram
Geforce 7800GTX 512MB Ram
Creative SoundBlaster X-FI Platinum




Dominic meint:

Dominic

Einen echten Horror hat sich Capcom hier erlaubt! Ich als Besitzer der PlayStation 2-Version bin maßlos über die schlechte Umsetzung auf den PC erzürnt. Grafik, Steuerung und die typischen Krankheiten einer Konsolenversion (kein freies Speichern usw.) nagen schwer an dem eigentlich guten Spiel, das trotz Matschtexturen bisher zu begeistern weiß. Alle PC-User, die Resident Evil 4 noch nicht gespielt haben, empfehle ich entweder die Gamecube- oder die PlayStation 2-Version zum Budgetpreis zu kaufen. Auf den Konsolen rockt das Game nämlich ohne Ende!

Positiv

  • Nonstop Action!
  • Bonusmissionen mit Ada Wong

Negativ

  • Schlechte PC-Anpassung (Grafik, Steuerung usw.)
  • Hakelige Tastatursteuerung
  • Waffenwechsel immer noch umständlich
Userwertung
4.525 4 Stimmen
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Forum
  • von mitsurugagaga:

    Sehr unterhaltsames Review....

  • von khaos:

    Wie bei 5 ok. Bei 6 geht dann jede Eigenständigkeit verloren

  • von Dragon:

    Wenn, wie gesagt. Ashley raus, verbessern oder selber spielen als Koop. Die Olle ging mir soa uf die Nerven " Leeeeeeon" und ich war es nicht, der die mit 19 Jahren damals erschießen, erwürgen, verteilen oder sonst was wollte. Das war meine ( Ex ) Freundin. Die hatte die Faxen dicke von...

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Resident Evil 4 PC Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2007-02-23
Vermarkter Ubisoft
Wertung 4.7
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neXGam YouTube Channel
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