Da ich persönlich kein Handbuchfetischist bin, habe ich mein Glück mit ausprobieren versucht. Da wurde ich leider vor harten Tatsachen gestellt, die mir als Spieler nicht zusagen. Wildfire verpflichtet praktisch dazu das Handbuch auswendig zu lernen damit man ein bisschen sich in der Wilden Natur zu Recht findet. Hat man diese Hürde genommen, zeigt sich das Spiel von Eclypse als Echtzeit-Strategietitel ohne Basis-und Ressourcenabbau.
Ihr habt am Anfang ein Kapital und damit könnt ihr Einheiten wie Feuerspringer, Feuerspezialist oder Planierraupen erstellen. Habt ihr das geschafft schickt ihr eure Leute durch die Pampa, zum besagten Feuer und die Herren der Schöpfung fangen an entweder eine Brandschneisse anzulegen oder löschen das Feuer mit Sand. Zu ihren Tätigkeiten gehören auch Bäume fällen oder Aussenlager einrichten. Die Steuerung eurer Untergebenen geht leicht von der Hand und ist kein großes Problem.
Ein echtes Hindernis ist aber dafür die freibewegliche Kamera, wobei es keinen Hotkey gibt um sie zu drehen. Jedes Mal wenn ihr die Kamera verändern wollt, müsst ihr mit dem Mauszeiger links unten am Bildschirmrand die Knöpfe betätigen, was bei der Hektik und dem hohen Schwierigkeitsgrad einfach nicht wirkliche eine gute Lösung ist.
So ist es auch nicht verwunderlich das ihr schon nach ein paar Minuten anfangt zu Fluchen, weil ihr keinen Überblick mehr über das Geschehen habt und eure Untergebenen einen gewissen Drang haben es den Lemmingen gleich zu tun. Wenn das nicht schon den Spielspass die Krone aufsetzt, dann die Missionsziele. Schon in der zweiten Mission erwartet man wahre Wunder von euch und die Vorgaben des Spiels sind fast nicht zu schaffen. Und so verbringt der Käufer von Wildfire die meiste Zeit damit in die Maus zu beißen oder zündet selbst seinen Rechner an, um dem Leiden ein Ende zu setzten.
Alle Szenarios von Wildfire sind unter freiem Himmel und spielen entweder in der Prärie oder einem Vorgebirge. Und so kommen wir zu der Präsentation: Grafisch sowie Soundtechnisch ist das Machwerk von Eclypse unter dem Mittelmass und bringt eigentlich keinem zum Entzücken. Die Systemvoraussetzungen von Wildfire sind wie das Spiel selbst ziemlich feurig (negativ gemeint).
Ab einen Pentium III 800Mhz(oder Athlon), 128 MB Ram und einer Grafikkarte mit 32MB Ram dürft ihr denn virtuellen Wasserschlau zücken. Das wilde Feuer belegt allerdings immerhin gerade mal 600MB Festplattenspeicher.
Minimale Systemvoraussetzungen
Pentium III, 800MHz oder vergleichbarer Athlon
128MB Ram
32 Bit Kompatible Grafikkarte
600MB Festplattenspeicher
Kompatible Soundkarte
8x CD-Rom Laufwerk
Testrechner
Pentium 4 2,66Ghz
1GB Ram
Geforce FX 5950 Ultra (256MB RAM)
Creative Audigy 1
Jetzt frage ich mich eigentlich selbst was die Entwickler uns mit dieses Meisterwerk der Spielkunst sagen wollen. Ich denke sie wollen damit zum Ausdruck bringen das man kein Stück Natur anzündeln soll, aber mit ihre Machwerk stimulieren sie den inneren Drang des Spielers die jeweilige CD+ Verpackung zu verbrennen. Ich selbst habe diese Neigung nach ungefähr 30 Minuten Spielzeit empfunden und rate jedem das Spiel im Regal liegen zu lassen.