Battle Arena Toshinden 2 im Test

Eines dieser Spiele hieß Battle Arena Toshinden und war pünktlich zum Release von Sonys Kiste in den Händlerregalen zu finden. (Die Saturn Version kam später) Grafisch damals sicherlich imposant, ließ das Gameplay allerdings etwas zu wünschen übrig - Mitkonkurrent Virtua Fighter von Sega hatte da in allen Belangen die Nase vorn. Doch Entwickler Takara gab man deshalb nicht auf - und machte sich an einen zweiten Teil.

In diesem dreht sich alles um den unheilvollen Bösewicht Master und seine finsteren Plänen, die wir an dieser Stelle allerdings nicht weiter beleuchten wollen. Schließlich dürfte jeder Fan die 08/15 Stories der frühen 3D Beat‘em‘ups in und auswendig kennen. Interessanter sind da schon die unterschiedlichen Charaktere, die reichlich Auswahl versprechen. Ein Neandertaler mit Keule names Rungo, das kleine feenhafte Mädel Ellis oder aber der mächtige Ritter Duke sind nur einige davon. Anfangs werden euch auch alle Kämpfer nochmal in einer der damals so beliebten Full-Motion-Videosequenzen kurz vorgestellt.

Danach landet ihr im Hauptmenü und könnt neben den Optionen und VS. Modis gegen CPU bzw. Mensch auch noch den Storymodus für Einzelspieler (1P Game) anwählen. Vor allem der ist für eine gute Zeit unterhaltsam, zumindest bis ihr die Abspänne jedes Kombattanten gesehen habt. Doch erstmal soweit kommen - während die ersten Kämpfe in den räumlich begrenzten Kampfgebieten recht locker von der Hand gehen, braucht ihr später wirklich ein gutes Reaktionsvermögen sowie eine Prise Glück. Spätestens, wenn ihr dem Oberfiesling Master und seiner überdimensionierten Sense gegenübersteht, hilft dumpfes Buttonsmashen nämlich auch nicht mehr weiter.

Zwar spielt sich Battle Arena Toshinden 2 weit weniger taktisch, als dies z. B. bei einem Virtua Fighter 2 der Fall ist, hat aber ebenfalls seine eigenen Tücken und Finessen. So könnt ihr beispielsweise mit L1 und L2 seitlich wegrollen, um so einem feindlichen Angriff aus dem Weg zu gehen. Bestenfalls bearbeitet ihr den verdutzten Gegner anschließend mit einer jeweils charakterspezifischen Spezialattacke, die allerdings nur aufgefüllter Overdrive Leiste verfügbar ist.

Auch grafisch lieferte man für ein Spiel des Jahrgangs 1996 äußerst gute Arbeit ab und nutzt die Fähigkeiten der Sony Hardware schon ordentlich. Die Kämpfer bestehen beispielsweise aus recht vielen Polygonen, die fein mit Texturen überzogen wurden. Das damals populäre Gouraud-Shading fand ebenso seine Anwendung wie das PSX spezifische Light-Source-Shading, dass zu jener Zeit völlig neue und verblüffende Lichteffekte zuließ. Auch war Battle Arena Toshinden 2 das allererste Spiel, dessen Helden annährend realistische Schatten warfen.

Allerdings ist hier nicht alles Gold, was glänzt - die 3D Hintergründe sind doch enttäuschend und die Kamera schwenkt bei schnellen Aktionen nicht immer schnell genug mit, was anschließend mit kleineren Rucklern bezahlt wird. Ebenso kommt die Optik natürlich nicht an die hochauflösende Grafik eines Virtua Fighter 2 heran.

Auch beim Thema Sound bleiben gemischte Gefühle zurück. Zwar sind die Sprachsamples allesamt gut verständlich und nett, dafür zeichnet sich aber ein Großteil der auf CD gepressten Backgroundsounds durch dezente Langeweile aus. Mir unverständlich, dass man dazu noch eine Soundtrack CD in Japan veröffentlichte - besonders gut kann sie sich jedenfalls nicht verkauft haben. ;-)