Dragon Warrior VII im Test

PlayStation1
In Japan ist die Dragon Quest Serie seit jeher DIE Rollenspiel-Saga überhaupt. Daran können nichtmal Erzfeind Square samt Final Fantasy etwas ändern. Die Erfolgsserie begann im Jahre 1986, als ein unbekannter Gamedesigner aus dem Hause Enix namens Yuji Horii sowie der Dragonball-Schöpfer Akira Toriyama (Seit jeher zuständig für das Charakterdesign) sich zusammensetzten um ein neues, innovatives Spielsytem zu entwickeln.
Dragon Quest I bot kurzweilige Dialoge, sowie Rundenkampf vom Feinsten. Die Nachfolger toppten den gigantischen Erfolg ihres Vorgängers regelmäßig, wenn ein neues 'Draque' das Licht der Welt erblickte, stand das Leben in Japan still - Tausende ließen sich krankschreiben oder schwänzten zuhauf die Schule.

Leider war der finanzielle Erfolg im Westen nicht ganz so prächtig. Dragon Warrior I (umbenannt) schlug bei seiner Veröffentlichung anno 1986 zwar ein wie eine Bombe, auch Teil II und III eiferten ihren japanischen Vorbildern nach, die vierte Episode musste sich jedoch als betagtes Famicom RPG der übermächtigen Final Fantasy IV/SNES Combo geschlagen geben. Aufgrund schlechter Einnahmen musste Enix of America ihre Pforten schliessen, und das teilübersetzte Dragon Warrior V erschien nie. Rollenspielperlen aus dem Hause Enix glänzten in der SNES Periode seitdem mit Abwesendheit (mal abgesehen von mauen Action-Adventures á la Illusion of Gaia und Terranigma, das es sogar in PAL Gefilde schaffte).





Enix feierte im Jahre 2000 ein grandioses Come Back und beglückte seine amerikanischen Fans mit Uralt Remakes von DraQue I-III sowie einer voll lokalisierten Version von Dragon Quest VII. Fünf Jahre lang befand sich das neue Enix Flaggschiff in der Entwicklung, Square scheffelte inzwischen mit FF7-9 munter eine Million nach der anderen. Dennoch gelang ihnen mit dem siebten Teil ihres Aushängeschildes eine Glanzleistung, die jedoch keinen wirklich überraschte - Dragon Warrior VII avancierte mit 4 Millionen verkauften Einheiten (Und das allein in Japan O_O) zum erfolgreichsten PSX Game überhaupt.



Ganz wie in den Vorgängern mimt ihr auch im siebten Ableger wieder den namenlosen Helden, der zusammen mit seinen Juppiefreunden Abenteuer auf dem kleinen beschaulichen Eiland Estard (Zugleich der einzige bekannte Kontinent) erlebt. Einestages erfahrt ihr bei der Erforschung einer uralten Ruinenstadt, dass es ursprünglich weit aus mehr Inseln in den Weiten des Ozeans gab - Alle wurden durch tragische Katastrophen vernichtet. Eure Heldentruppe macht es sich nun zur Lebensaufgabe sämtliche verlorenen Welten zu retten und die Erde in ihren Ursprungszustand zurückzuversetzen.

Dabei erfahrt ihr mehr und mehr über die Gründe und die Verursacher des Untergangs. Die Storyline bleibt dabei stehts übersichtlich und nachvollziehbar - jeder gerettete Inselstaat bringt etwas Licht ins Dunkel. Das Gameplay der Reihe erfuhr eine Generalüberholung. Retrofans mag die Tatsache erfreuen, dass die Kämpfe immernoch in der ersten Person ausgetragen werden und rundenbasierend sind. Wie im Vorgänger, so könnt ihr euch auch in Teil 7 zwischen mehreren Jobklassen entscheiden. Jeder Job kann über acht Stufen ausgebaut werden, was euch eine Vielzahl an Abilities lernen lässt. Durch die geschickte Kombination verschiedener Basisjobs könnt ihr euch geheime, besonders mächtige Zauber und Angriffe aneignen, die das Abenteurerdasein entsprechend vereinfachen.





Zusätzlich zum Jobsystem könnt ihr euch auch Feindesattacken abkucken (wie bei FF VII --->Feindeskönnen), was vom Prinzip her ähnlich funktionert wie das Erlernen der Berufe. Als Sahnehäubchen beherrscht jeder Charakter noch ein paar exklusive Attacken. Wie bei den kultigen Vorgängern haben die Entwickler erneut besonderes Augenmerk auf die zahlreichen Sidequests gelegt, auf nahzu jeder noch so kleinen, unbedeutenden Insel habt ihr die Möglichkeit das Eiland fernab der Handlung zu erforschen, manchmal hat man gar den Eindruck, das die Party verzweifelt nach Nebenbeschäftigungen sucht um ja nicht die Geschichte voranzutreiben. Dies ist aber keineswegs kritisch - schließlich bleibt es jedem Zocker selbst überlassen, wieviel der unzähligen Substories man sich zumutet.



So könnt ihr fleißig unbekannte Monsterarten kartographieren um die so erstellte Enzyklopädie meistbietend gegen seltene Items zu tauschen oder ihr vergnügt euch wie bei Breath of Fire III in einer kurzweiligen Städtebausimulation. Ebenfalls neu ist der sogenannte 'Party-Talk',,, Erstmals in einem Rollenspiel habt ihr die Möglichkeit eure Gefährten während des Wanderns und Kämpfens in ein Gespräch zu verwickeln, das ist erstens manchmal ziemlich witzig und zweitens äußerst informativ.

Technisch ist das letzte große Rollenspiel für die betagte PSX eine große Enttäuschung, der man die fünf jährige Entwicklungsdauer in keinster weise ansieht.
Technisch ähnelt das Game dem Echtzeitspektakel Xenogears, wieder lenkt ihr (Für meinen Geschmack zu winzige) Spritefiguren durch eine zoom- und drehbare Polygonwelt. Ebenso enttäuschend sind die lächlichen FMVs, die technisch nicht einmal mit Squares Playstationerstling FF VII konkurrieren können. Die Kampfoptik ist hingegen recht gelungen, wie in früheren Episoden fightet ihr im klassischen 2D und könnt neben hübsch gezeichneten Hintergründen das talentierte Monsterdesign Toriyamas bewundern.





Auch beim Soundtrack besinnt man sich ganz auf alte Tugenden, die Soundeffekte kennt ihr größenteils schon aus früheren Teilen, der Score Koichi Sugiyamas (Enix Pendant zu Squares Großmeister Nobuo Uematsu) weiß wieder voll und ganz zu gefallen.

Kai meint:

Kai

Insgesamt überzeugt Dragon Warrior VII mit intelligenten Neuerungen, hat jedoch für meinen Geschmack einfach zuviel Ähnlichkeit mit dem angestaubten Super Famicom Vorgänger. Richtige Innovationen findet ihr kaum, die meisten Aspekte des Enixproduktes habt ihr irgendwo bei der Konkurrenz bereits gesehen. Nichtsdestotrotz punktet das neuste Draque mit schön (und vor allem übersichtlich!)
erzählter Story und einem gigantischen Umfang der euch für etliche Stunden motivieren wird.

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Dragon Warrior VII Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode NTSC-US
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit seit 11.01.2001
Vermarkter Enix
Wertung 8.3
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