Warhawk im Test

PlayStation1

Jede Spielkonsole braucht zum Start eine Killerapplikation, die technisch eindrucksvoll beweisen soll, wozu die neue Hardware im Stande ist. So war der Starttitel für das Super Nintendo das farbenfrohe Super Mario World, das Mega Drive überzeugte mit der Bitmap-Schleuder Sonic und die PlayStation zeigte u.a. mit dem futuristischen Warhawk seine Polygonmuskeln.

 

Warhawk_7Die Erde fristete in naher Zukunft (wie kann es auch anders sein) einen harmonischen Frieden, der leider durch Angriff einer unbekannten Streitmacht zunichtegemacht wird. Die vereinten internationalen Streitkräfte waren in stetiger Alarmbereitschaft, die Übergriffe des geheimnisvollen Kreel wurden weltweit gesichtet und bisher wusste niemand, woher sie kamen und was sie genau wollten. Um der Sache endlich Herr zu werden und natürlich den Weltfrieden zu sichern, wurden zwei waghalsige Piloten auf ein Himmelsfahrtskommando geschickt, um die Kreel-Armee vom Angesicht der Erde zu fegen.

Hierbei machen die beiden Piloten Hatch und Walker Gebrauch von einem VTOL- (Vertical Take-Off and Landing) Jet, der in der Inventarliste der vereinten Streitkräfte unter den Namen XA-165-Warhawk geführt wird. Diese sogenannte Wunderwaffe ist eine Flugmaschine, die für Niedrigflug in Bodennähe ausgerüstet ist und dank seiner Schwebetechnik besitzt sie eine ausgezeichnete Manövrierfähigkeit, die es für Feinde schwierig macht, den Warhawk ins Fadenkreuz zu nehmen. Der zweite relevante Pluspunkt der Kiste ist eindeutig seine Bewaffnung, die mit Swarm-Missiles, Plasma-Kanone und Doomsday-Bomben äußerst vielseitig und so für fast jede Mission perfekt bewaffnet ist.

In den sechs einzigartigen Levelabschnitten, in denen der Spieler den Warhawk steuert, gilt es immer, die Treibstoffquellen von Kreels Armeen ausfindig zu machen und natürlich zu beseitigen. Denn ohne den nötigen Sprit kommt seine Vernichtungsmaschinerie zum Erliegen. Hat euch zu Beginn eine Videosequenz (mit realen Schauspielern und Plastikkulisse) das kurze Briefing erklärt, geht es auch gleich hinter den Steuerknüppel des Warhawks. Und ihr düst gekonnt durch den bis dahin noch unerforschten 3D-Raum eures Fernsehers.

So war schon das erste Level damals mit der Pyramide ein echter Kracher. So eine flüssige und detailreiche Grafik war bis dato auf keiner Konsole zu sehen. Die Umgebung rund um das ägyptische Bauwerk ist mit Befestigungsanlagen aller Art bestück, Panzer feuern ihre Suchraketen nach euch und Düsenjäger wollen nichts anderes als euren Gleiter vom Himmel holen. Nach dem Take-Off wird der Spieler auch leider sofort ins kalte Wasser geworfen. Eine Einleitung oder ein Tutorial gibt es nicht und die damals noch ungewohnte Bedienung war nicht jedermann in Fleisch und Blut übergegangen.

Warhawk_1Doch habt ihr euch in die Steuerung erst mal eingearbeitet und verinnerlicht, wie der Warhawk bei gewissen Geschwindigkeiten reagiert (Schwebeflug, Normalflug), geht das Handling der fliegenden Festung sehr leicht von der Hand. Für mehr Übersicht auf dem Schlachtfeld kann man mit Select + Richtungstaste die Kameraposition verändern, wobei eindeutig die Third-Person-Perspektive das beste Fluggefühl vermittelt. Zum Start jeder Mission habt ihr zu fast allen Waffensystemen Zugang, was das Spielgeschehen nicht einfacher macht.

Jedes der sechs Levels ist bis zum Rand vollgespickt mit Abschussanlagen für Raketen, Minen oder gefährlichen Flugobjekten. Doch die Abschnitte bestehen nicht nur aus Actioneinlagen, auch gekonnte Flugmanöver in verzwickten Canyon-Passagen oder engen Korridoren sind gefragt. Um einen Levelabschnitt zu meistern, will ein Endgegner zerlegt werden, der von Level zu Level immer Imposanter wird. Hier müsst ihr natürlich die verwundbaren Punkte der meist meterhohen Maschinen ausmachen und mit aufgeladener Plasma-Kanone dem Treiben ein schnelles Ende setzen.




Dominic meint:

Dominic

Jaja, es gab viel zu tun bei SingleTracs Warhawk, wo mir persönlich der Flottenangriff über dem Pazifischen Ozean am besten gefallen hat. Riesige Frachter und Zerstörer musstet ihr im Alleingang zu Fall bringen und dank der bombastischen Explosionen und detailreicher Grafik war ein Mittendringefühl unausweichlich. Der Soundtrack und die passenden Effekte waren alle in CD-Qualität und die Videosequenzen a la Wing Commander konnten trotz des heutigen Billiglooks vollkommen überzeugen. Doch leider war schon nach sechs guten und abwechslungsreichen Leveln Schluss. Das war am Ende dieses Actionfeuerwerkes eine kleine Enttäuschung und einen Mehrspielermodus für zwei Spieler gab es auch nicht. Aus heutiger Sicht ist Warhawk immer noch ein verdammt gutes Spiel, welches durch seine Nonstop-Action begeistern kann. Am Rande noch was Kurioses: Warhawk war einer der wenigen Playstation-Titel, die keine Speicheroption für die Memory Card hatten. Es gab nur ein Old-School-Passwortsystem, um die Levelabschnitte auszuwählen.

Positiv

  • (Damals) phänomenale 3D-Grafik mit vielen Details
  • Videosequenzen mit echten Schauspielern
  • Baller-Action mit fetten Endgegnern

Negativ

  • Kein Tutorial
  • Kurze Spielzeit
  • Kein Mehrspielermodus
Userwertung
7.33333 3 Stimmen
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Forum
  • von Psmoke:

    Ich glaub die Sache mit dem Altern haben viele Games der ersten 3D- Generation. Gerade das N64 zB. hat damit zu kämpfen, auch wenn die Titel heute noch super sind

  • von Retro:

    "Damals" fand ich Warhawk ziemlich genial... aber es ist leider ziemlich schlecht gealtert. Aus heutiger Sicht würde ich nur noch mit Mittelmaß bewerten- 6 Punkte!...

  • von Psmoke:

    Dominic hat sich mit diesem grafischen "Meilenstein" beschäftigt: Warhawk Jede Spielkonsole braucht zum Start eine Killerapplikation, die technisch eindrucksvoll beweisen soll, wozu die neue Hardware im Stande ist. So war der Starttitel für das Super Nintendo das...

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Warhawk Daten
Genre Flugsimulation
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1995-11-10
Vermarkter Sony
Wertung 8
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