Anfangs bekommt die Justice League einen Hilferuf, dass die Zivilisten in der Innenstadt von gefährlichen Robotern angegriffen werden. Schnell eilen Batman und Superman zum Ort des Geschehens um die wandelnden Blechmänner auseinander zu nehmen. Somit beginnt das Spiel und man hat erkennt eine Neuerung des Spiels. Denn nicht wie in den Fantasyablegern zieht ihr diesmal zu zweit los um die Gegner zu verdreschen. Sollte man nicht gerade einen menschlichen Mitspieler haben, der die Kontrolle über den Mitstreiter übernimmt so wird die Steuerung von der KI übernommen.
Die KI ist sogar in seiner Funktion recht gut, auch wenn man ihr manchmal etwas dümmliches Verhalten unterstellen könnte ist der zweite Charakter eine große Hilfe. Auf Knopfdruck kann man zwischen den beiden Superhelden wechseln um die jeweiligen Superkräfte genießen zu können. Genau denn statt Zaubersprüchen wie in den Fantasygames werden hier die figurtypischen Kräfte eingesetzt. Jeder Held hat bis zu fünf verschiedene davon, die nach und nach per Fertigkeitspunkte, die bei Stufenanstieg gewonnen werden, freigeschaltet werden können.
Diese Superkräfte sollten auch wohlüberlegt gesteigert werden, da in späteren Missionen diese Angriffe essentiell werden, da der Schwierigkeitsgrad recht schnell ansteigt trotz der anfangs drei einstellbaren Schwierigkeitsoptionen. In den ersten Missionen ist auch die Zusammenstellung der beiden Helden bereits vorgegeben. Später können die Duos für eine Mission selbst zusammengestellt werden, allerdings muss man darauf achten, dass die Stufen nicht übernommen werden. So kann es gut sein das man das Spiel ungewohnt schwieriger macht, falls man die falsche Heldenzusammenstellung wählt.
Vor allem später wenn man die Wahl hat zwischen mehr als zehn Charakteren sollte man Prioritäten setzen, sonst endet man mit einer Vielzahl von nur zweitklassigen Helden die selbst den normalen Tross nur noch mit Mühe besiegen kann. Erschwerend kommt auch noch hinzu, dass die Superkräfte der Charaktere nicht gerade ausgewogen sind. So kann Batman fast gar nicht überzogen und Supermans bzw. Zatannas Kräfte sind sehr stark. Leider ist man zudem in der Charakterentwicklung auch stark limitiert, so können nur bereits festgelegte Kräfte neu erlernt werden und auch Charakterwerte können nicht gestärkt werden. Einzig und allein durch alternative Outfits und verschiedene Boosts können Werte gesteigert werden.
Diese Boosts findet man verstreut in den verschiedenen Levels. Sie können in den verschiedenen Superkräften, die man bereits erlernt hat, gekoppelt werden können. So steigert man Dauer, Geschwindigkeit oder Glück für einen kritischen Treffer bei einzelnen Fähigkeiten. Man hat auch die Möglichkeit drei dieser Boosts miteinander zu verbinden und dadurch stärkere zu generieren, wobei man dabei auch darauf achten sollte immer gleichartige miteinander zu verbinden sonst ist das Ergebnis ungewiss.
In den verschiedenen Levels findet man nicht nur Boosts sondern auch verschiedene Schilde die man zum Beispiel für die Errettung von Zivilisten bekommt. Diese Schilde können im Charaktermenü gegen zusätzliche Helden oder für alternative Kostüme ausgegeben werden. Diese Kostüme verändern auch sichtbar die Charaktere und beschränken sich nicht nur auf Details wie in manch anderen Games.
Justice League Heroes krankt aber leider an einigen Problemen. Nicht nur die mangelnde Personalisierung der Charaktere, sondern auch durch den Wegfall des Item Sammelns der vorhergehenden Fantasyspiele merkt man vor allem beim längeren Spielen die arge Monotonie des Spielablaufs an. Man prügelt sich meist nur von A nach B und auf dem Weg kämpft man auch nur gegen ein bis zwei verschiedenen Monstertypen, die sich allesamt auch recht ähnlich sehen.
Um nun den direkten Vergleich mit Marvel Ultimate Alliance zu wagen, das derzeit ja auch erschienen ist, fallen auch der eher gemächlichere Spielablauf und die betagte Technik auf. Zwar wird die Geschichte in den zahlreichen Zwischensequenzen weitererzählt die gut gelungen sind, aber man merkt der Spielengine schon an das sie eine Generalüberholung nach mehreren Jahren Amtszeit nötig hätte. Zumindest ein Zweispielermodus wurde integriert, damit man zusammen den kompletten Storymodus erleben kann. Ein Onlinemodus fehlt dagegen komplett.
Kenner der bisherigen Action-RPGs von den Snowblind Studios werden auch hier nicht überrascht werden. Das bisherige Erfolgskonzept von Baldurs Gate Dark Alliance wurde auch hier umgesetzt. Leider stellt sich durch das fehlende Item Sammeln doch recht schnell eine Monotonie ein und auch die mangelnde Balance zwischen den verschiedenen Superhelden dämpfen etwas die Spielfreude. So hätte man aus dem noch unverbrauchten Setting so einiges herausholen können. Für Fans der bisherigen Games also nur bedingt weiterzuempfehlen, allen anderen verweise ich auf Marvel Ultimate Alliance, falls sie ein fetziges Actionspiel mit zeitgemäßer Technik suchen.