Das meist meterdicke Eis ist auch ein kleines Problem, womit sich der Spieler von MotorStorm: Arctic Edge auseinandersetzen muss. Denn ihr könnt euch sicher vorstellen, dass bei glatten Kurven die Steuerung der 24 Fahrzeuge nicht einfacher sein wird. Generell gilt es in allen Events als Erster am Ziel anzukommen, was euch Tickets sichert, Trophäen freischaltet und neue Fahrzeuge in die virtuelle Garage stellt. Jedes Vehikel hat sein eigenes Handling, das vor jedem Rennen berücksichtigt werden muss. Eine Weltpremiere in der Serie feiert eine Lackierung- und Sponsoren-Funktion, womit ihr eurem virtuellen Schlitten farblich eurem Geschmack anpassen könnt. Leider sind hier die Möglichkeiten im Vergleich zu einem Need for Speed Underground begrenzt. Sobald ihr auf der Rennpiste seid, ist trotz der Hardwarelimitierungen das MotorStorm-Feeling vorhanden. Hier fühlen sich Besitzer der beiden Vorgänger sofort heimisch. Stars der ganzen Show sind wieder die verzweigten Strecken mit ihren Altennativrouten, die meines Erachtens noch fantasievoller und kreativer gestaltet sind als z. B. bei MotorStorm: Pacific Rift.
Natürlich ist die Nitro-Anzeige wieder von Beginn an am Start. Sobald ihr vom Ziel losfahrt, dauert es nur 10 Sekunden, um dann taktisch dessen Geschwindigkeitsboost zu benutzen. Sollte der Nitro an eurem Vehikel mal anfangen zu kochen, empfiehlt es sich eine kleine Dusche in einem Fluss oder hohen Schnee zu nehmen, um wieder vollends Gebrauch davon zu machen. Schon während der ersten Rennen werden Besitzer der PSP-Version merken, dass der zweite Analogstick des PS2-Controllers nicht außer Acht gelassen worden ist. Genau wie bei den beiden PS3-Pedanten könnt ihr hier die Kamera in drei Positionen um euer Fahrzeug stellen. So habt ihr bessere Übersicht und könnt somit reagieren, wenn ein Gegner neben euch zur Rammattacke ansetzt. Doch mussten durch das Fehlen einer Festplatte oder Speicherkarte Kompromisse eingegangen werden. Das heißt im Klartext, dass der Fotomodus und der Custom Soundtrack mit eigenen MP3s nicht seinen Weg in die PS2-Version fand. Verständlich, denn die Memory Card mit ihrer doch kleinen Speicherkapazität würde schnell an ihre Grenzen kommen. Nichtsdestotrotz sind die lizenzierten Tracks von The Prodigy, Body Snatchers, Queens of the Stone Age oder The Chemical Brothers wirkliche Atmosphärenbringer und machen die flotten Rennen noch spannender.
Zum Leid der PS2-User ist der motivierende Online-Modus, der auf Sonys Handheld unter anderem für die hohe Wertung verantwortlich war, restlos gestrichen worden. Diese Entscheidung kann ich nicht nachvollziehen, weil die PS2 über fast die selben Onlinemöglichkeiten verfügt. Zumindest gibt es noch einen Splitscreenmodus. Grafisch haben die Programmierer von Virtuos sich viel Mühe gegeben, um MotorStorm: Artic Edge ins rechte Licht zu rücken. Würde man einen Vergleich zwischen PSP- und PS2-Version anstellen, bemerkt man sofort die besseren Texturen, die höhere Weitsicht und die um Klassen schickeren Reflexionen auf dem Eis. Perfektionisten werden trotzdem einige Pop-Ups oder kleine Slowdowns der Framerate erkennen. Solltet ihr über eine PlayStation 3 der ersten Generation verfügen, kann ich euch erfreulicherweise mitteilen, dass MotorStorm: Arctic Edge fast perfekt läuft. Durch die Kantenglättung wirkt der Titel noch einen Tick schöner und das Frameraten-Problem ist somit ganz vom Tisch. Aber ihr solltet euch nicht zu lange in den Menüs aufhalten, da es durch die Software-Emulation passieren kann, das Menüs einfrieren oder im Schneckentempo laufen.
Operation Portierung von MotorStorm: Arctic Edge auf die PlayStation 2 ist gelungen! Das Spiel macht grafisch und dank der guten Unterstützung des DualShocks 2 noch eine bessere Figur und kommt seinen PS3-Vorgängern sehr sehr nahe. Doch recht schade finde ich die Designerentscheidung, den Onlinemodus zu streichen. Somit bleibt die hohe Wertung der PSP-Version der Portierung leider nicht vergönnt.