"Coole Moves stehen an der Tagesordnung"
Nach dem kleinen Vorspann landet ihr im bunten Hauptmenü - hier warten unterschiedliche Modi wie Einzelspiel, Arcade und Meisterschaft darauf von euch gezockt zu werden. Als nächstes wählt ihr ein passendes Team aus - sämtliche bedeutende Nationalmannschaften haben ihren Weg ins Game gefunden. Vertraue ich auf meine zielsicheren Landsleute oder lasse ich mich lieber vom brasilianischen Samba-Fussball verzaubern? Wirkliche spielerische Unterschiede lassen sich in der Wahl eurer Mannen nicht feststellen, die einen wirds stören, die anderen aufgrund der Chancengleichheit freuen... Nach der Festlegung der Formation könnt ihr schließlich noch ein Szenario auswählen in dem die Soccer-Action toben soll. Unverständlicherweise haben es die Entwickler bei grade einmal vier verschiedenen Locations belassen, viel Abwechslung dürft ihr hier nicht erwarten:
"Marseille - Frankreich"
"Rio de Janeiro - Brasilien"
"Venice Beach - USA"
"Bangkok - Thailand"
Immerhin könnt ihr alle Plätze auch bei Nacht nutzen.
Das sehr arkadenorientierte Spiel hat eine «Pick up & Play»-Steuerung, mit der die Benutzer ganz einfach spektakuläre Aktionen setzen können. So lässt sich der Ball kurzzeitig fürs Jonglieren und anderen Akrobatikeinlagen zweckentfremden, was euch zum einen eine bessere Schussposition und zum anderen ordentlich Punkte beschert! Durch solche Tricks wird eine spezielle Leiste immer mehr aufgefüllt, die euch, sobald das Maximum erreicht ist, höhere Geschwindigkeit und stärkere Schüsse liefert. Leider sind solche Aktionen viel zu einfach gehalten, bald werdet ihr nurnoch per Fallrückzieher und ähnlichen Einlagen Tore erzielen, weshalb sich sehr schnell Langeweile breit macht. Des weiteren gibt sich die Steuerung teilweise viel zu träge: Behäbig waten eure Spieler durch den Sand und reagieren auf eure Kommandos wie ein schwerhöriger Rentner. Auch das wechseln gestaltet sich umständlich - ehe ihr den passenden Fussballer ausgewählt habt, ist ein gegnerisches Tor oftmals schon kassiert. Toll ist hingegen der Einwurf eures Torwarts geraten, da es nur 4 Feldspieler gibt könnt ihr diese direkt durch einen Druck auf den entsprechenden Button anspielen.
"Big in Japan!"
Auch bei der Präsentation gibt es Licht und Schatten. Die Spieler beeindrucken durch flüssige Animationen, die - Motion Capturing sei dank - auch ausgesprochen realistisch über den Bildschirm flimmern. Die animierten Gesichtstexturen gehen in Ordnung, wirken teilweise aber etwas comichaft und überzeichnet, dafür beeindrucken die Akteure mit stattlichen 7000 Polygonen pro Spieler. Bei den Arenen zeichnet sich ein ähnlicher Eindruck ab,,, Während die Bühnen und die Randbebauung mit Liebe zum Detail modelliert wurden wirken die zentralen Sandtexturen auf dem Fussballfeld ausgesprochen billig. Schmerzlich vermisst man die aus Beach Volleyball-Games bekannten Fußabdrücke und Sandwirbel - nichtmal die typischen Hügel haben ihren Weg ins Programm gefunden,,, Das Spielfeld wirkt platt wie eine Flunder.
Die Sounduntermalung geht voll in Ordnung. Zwar wird während der Matches nur selten Musik aufgelegt, dafür wirken die Kommentatoren professionell und authentisch. Je nachdem auf welchem Platz ihr spielt preisen die Moderatoren eure Goals in der jeweiligen Landessprache an und wenn der DJ mal die Platten schwingt dröhnen aufpeitschende Beats aus den Boxen.
"Igor der schreckliche"
Man merkt das sich die Entwickler ernsthaft Gedanken darüber gemacht haben, wie man das actionorientierte Spiel-Feeling des Beach Soccers am besten auf die Heimkonsole porten kann. Das auf Special-Moves basierende Gameplay fängt das Gefühl auch wirklich gelungen ein - wären nur nicht diese unnötigen Designschnitzer enthalten. Die träge Reaktionszeit eurer Mannen nimmt dem Game wieder viel von seiner Dynamik. So kann ich Beach Soccer nur Gamern empfehlen, die unbedingt mal was Neues schnuppern wollen, alle anderen greifen wie gewohnt zur FIFA-Konkurrenz.