Spider-Man 3 im Test

PlayStation2
Wie oft hatten wir das schon? Ein mäßig bis guter Kinofilm wird zu einem Spiel versoftet, welches sich meistens als Totalausfall präsentierte. Das gleiche Schicksal ereilt den Arachnohelden Spider-Man, der in seinem dritten Abenteuer mal wieder versucht die Menschheit vor Bösewichten zu retten.
Doch gehen wir einfach mal völlig neutral an die Sache heran. Sofort lässt der Schriftzug „Official Movie Merchandising“ mal wieder erste Zweifel aufkommen. Ist Spider-Man 3 auch ein Titel, bei dem die Lizenz und nicht das Gameplay im Vordergrund steht? Lasst es uns zusammen ergründen...



Zurück zur versprochenen Neutralität. Als ersten positiven Punkt darf man anmerken, dass die im Film auftretenden Schauspieler virtualisiert und auch mit der Originalstimme ausgerüstet wurden. Bei anderen Spielen dieser Art war die Synchronisation teils nicht lizenziert. Hier schon. Ein gutes Omen?

So startet ihr als Spider-Man a.k.a. Peter Parker a.k.a. Hollywood-Star Tobey Maguire und kämpft gegen verschiedenste Schergen der einzelnen Gangs der Stadt, die sich gegenseitig bekriegen, rettet Zivilisten und schwingt euch mit eurer Spinnenseide durch New York City. Glücklicherweise wird die Steuerung in der ersten Mission anhand eines Tutorials verständlich erklärt. Eine zusammenhängende Geschichte gibt es im Spiel nicht, es ist in vier kleinere Teile aufgeteilt, in denen der Spieler 10 verschiedene Stories erzählt bekommt. So kann man nicht sagen, dass sich das Game storytechnisch am Film orientiert. Zwar bekommt man später noch den schwarzen Anzug, doch auch dieser Zusammenhang ist lediglich Makulatur.

Was auffällt ist, dass Big Apple ganz in GTA-Manier frei erkundbar ist. Hat man also mal keine Lust auf eine Mission, darf man sich frei nach Lust und Laune durch NYC schwingen. Auch gibt es außerhalb den Hauptmissionen zahlreiche Sidequests, wie die Bekämpfung von kriminellen Bösewichten, die es außer Gefecht zu setzen gilt. Natürlich sind das Herzstück des Spiels aber die 42 Storymissionen, die euch nach erfolgreichem Abschließen Helden-Punkte bringen, welche man wiederum auf bestimmte Fähigkeiten und Angriffe setzen kann, um den Superhelden noch weiter zu pimpen.



Was der Spielbarkeit des Action-Titels jedoch besser getan hätte, wäre Abwechslung in den Missionen. Meistens geht es darum sich zu einem bestimmten Punkt zu schwingen, um den Gegnern dort eins auf die Mütze zu geben. So ist es die logische Folgerung, dass die Aufträge nach einiger Zeit langweilig werden. Ein wenig Abwechslung bieten dagegen kleinere Quick-Time-Events und Endgegner-Bosse, von denen welche allerdings auch ziemlich abgestumpft sind.

Wie lässt sich der Titel spielen? Das Kampfsystem ist ebenso simpel wie ausgefeilt, da man mit nur ein paar Knopfdrücken verschiedenste Kombos und Angriffe – sowohl mit den Fäusten als auch mit der Spinnenseide – ausführen kann. Auch gibt es im Spiel den oben bereits angesprochenen schwarzen Anzug. Habt ihr euch mit diesem bekleidet, wird die Lebensanzeige größer und die Angriffe entsprechend kraftvoller. Nachteile der dunklen Kluft präsentieren sich in Form von Sichtfeldsverkleinerung. Ist selbiges zu winzig geworden, sollte man wieder den normalen Anzug anlegen. Danach kann man den Schwarzen eine bestimmte Zeit nicht mehr benutzen. Also muss man die Nutzung dieses Anzuges mit Feingefühl abwägen. Die Steuerung geht einfach von der Hand, jedoch erfordern einige Moves, wie das Schwingen durch die Stadt, eine kleinere Eingewöhnungszeit. Die Missionen sind leider äußerst kurz ausgefallen und bieten so keinerlei Langzeitmotivation. Spider-Man-Nerds dürfen sich aber noch an den zahlreichen Nebenmissionen erfreuen. Der Otto-Normal Zocker hat für diese Spielereien aber wahrscheinlich nichts übrig und wird das Spiel nach dem Abspann in die Ecke legen.

Auch grafisch bietet der Titel keine Feinkost. So lassen die Gebäude- und Umgebungstexturen extrem zu wünschen übrig und die Grafik ist im Allgemeinen verschwommen und unscharf ausgefallen, was aber nicht zuletzt an der riesigen Spielwelt von New York liegt. Effekte sind ebenso unspektakulär wie der Rest des optischen Eindrucks. Im Soundbereich überzeugen schöne Effekte und eine nette Hintergrundmusik, jedoch krankt die lizenzierte Sprachausgabe an einigen Schönheitsfehlern, die sich aber nicht weiter auswirken.

Renke meint:

Renke

Die Spinne hat die schlimmsten Befürchtungen nicht erfüllt, jedoch kann sie auch nicht für eine Lizenzspiel-Revolution sorgen, viel mehr so im mittleren Durchschnitt herum. Spider-Man-Fans können ruhig mal einen Blick drauf werfen, andere versorgen sich mit besseren Titeln...

Positiv

  • New York City frei begehbar
  • Simples aber dennoch ausgefeiltes Gameplay

Negativ

  • Missionen bieten zu wenig Abwechslung
  • Magere Grafik
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Spider-Man 3 Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2. Mai 2007
Vermarkter Activision
Wertung 6.5
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