SEGA bekleckerte sich mit Thor: God of Thunder nicht mit Ruhm. Der schlechte Ruf der Lizenzspiele wurde mit dieser Aktion abermals untermauert. Für das zum Test vorliegende Green Lantern: Rise of the Manhunters engagierte Warner Bros. Interactive Entertainment den amerikanischen Spieleentwickler Double Helix Games. Dessen Mitarbeiter orientierten sich reichhaltig an Spielen wie God of War (Kampfmechanik), Dante´s Inferno (Bossfights) und After Burner (Flugsequenzen) bedienten.
Im Spiel schlüpft ihr in Haut von Hal Jordan, seines Zeichens begabter Pilot und erster menschlicher Green Lantern. Die Menschenjäger, eine übelgesinnte Androiden-Rasse, wollen das Green Lantern Corps auslöschen. Nun liegt es an euch, genau das zu verhindern. Verfügt ihr über einen zweiten humanen Spieler, dürft ihr die Kampagne im Koop-Modus bestreiten. Dies geschieht wie in LEGO: Pirates of the Caribbean komfortabel und bequem dank der Drop-In/Drop-Out-Funktion – allerdings ausschließlich offline.
Setzte sich Kratos im antiken Griechenland mit seinen aufrüstbaren Klingenwaffen und Zaubersprüchen zur Wehr, bezieht Hal Jordan wie in der DC-Comicvorlage seine besonderen Kräfte aus dem Green Lantern-Power Ring. Mit dessen Hilfe lassen sich eindrucksvolle Konstrukte wie Gattling-Guns, Riesenfäuste, Baseballschläger, Klingenpeitschen, Minen, Schwerter und etliche weitere Meinungsverstärker erschaffen.
Auch eine dick-gepanzerte Mech-Rüstung und ein wendiger Kampfjet befinden sich unter den Gebilden. Diese schaltet ihr innerhalb der siebenstündigen Kampagne durch das Sammeln von weißen Kugeln frei.
Fallweise dienen die Konstrukte auch zum Lösen kleinerer Rätseleinlagen: Druckplatten werden mit dem Hammer ausgelöst, Säulen via Schwerthieb aktiviert. In der Regel steht aber der Hack & Slay-Part im Mittelpunkt. Die missionsbasierten Ziele wie Zerstören, Beschützen oder Deaktivieren werden von den gut inszenierten Bossfights und kurzen Flugeinlagen á la After Burner unterbrochen. Green Lantern: Rise of the Manhunters erhielt von der USK die Altersfreigabe „ab 12 Jahren“. Im Vergleich mit der Konkurrenz eignet sich der Titel auch für jüngere Spieler.
Spielerisch bietet Green Lantern: Rise of the Manhunters allenfalls Standard-Action-Kost. Die eingeschränkte Bewegungsfreiheit, die geringe Vielfalt bei den Gegner-Modellen sowie die ständig gleichen Missionsziele verhindern ein Vorstoßen in höhere Wertungsregionen. Objektiv betrachtet fehlt es dem Titel an allen Ecken und Kanten am nötigen Feinschliff. Darüber hinaus wirkt Green Lantern: Rise of the Manhunters (Stichwort: KI-Aussetzer) unfertig. Für Kritik sorgt auch die zu weit weg positionierte Kamera.
Technisch gesehen liegt der Titel im Durchschnitt. Hier und da können einige sehenswerte Effekte überzeugen. Schön anzusehen sind die Ring-Konstrukte und das virtuelle Ebenbild von Ryan Reynolds als Hal Jordan. Auch die deutsche Lokalisierung kann sich hören lassen.
Gemessen an der Präsentation, Spielmechanik und im technischen Bereich kann es Green Lantern: Rise of the Manhunters nicht mit anderen Lizenzspielen wie Kung Fu Panda oder X-Men Origins: Wolverine aufnehmen. Das flott-eingängige Kampfsystem, die Ring-Konstrukte und der Zwei-Spieler-Modus (nur offline) dürften Fans der grünen Leuchte aber kurzfristig bei Laune halten.