Am Gameplay hat sich seit dem Beginn der Lego-Games mit Ausnahme des kürzlich veröffentlichten Lego Rockband leider nicht viel getan. Nach wie vor rennen wir entweder mit KI-Kollegen oder einem zweiten Offline-Spieler durch die verschiedenen Spielabschnitte und knobeln was das Zeug hält. Jede der Figuren die wir im Laufe des Spiels treffen hat verschiedene Fähigkeiten oder verfügt über besondere Objekte, wie etwa einen Schraubenzieher zum Reparieren von Maschinen. Auf Knopfdruck springen wir zwischen den einzelnen Lego-Charakteren hin und her und nutzen deren spezielle Fähigkeiten um die Spielabschnitte zu absolvieren. So basteln wir Brücken, Treppen oder Leitern aus Lego-Klötzchen um weiter zu kommen, schwingen uns dank Indi´s Peitsche über Abgründe und lösen Schalter- oder Türen-Rätsel. Abgerundet wird die mäßig anspruchsvolle Hirnakrobatik mit Sammelaufgaben, Hüpfpassagen, diversen Fahreinlagen und Kämpfen gegen fiese Lego-Schergen. Die meisten Konfrontationen bestehen aus simplem Gekloppe und Button-Smashing, allerdings verfügen wir je nach Spielfigur auch über Waffen oder andere Gegenstände mit denen wir den Bösewichtern zeigen was eine Harke ist. Indi setzt seine Peitsche dank Zielsystem einigermaßen präzise ein um Gegner einzuwickeln oder in der Gegend herumzuziehen und auch Schusswaffen und anderes Level-Inventar wie Flaschen oder Stühle dürfen aufgesammelt und eingesetzt werden. Für einige Rätsel ist das übrigens genauso von Nöten wie die Unterstützung durch andere Charaktere! Deren K.I. gehört zwar nicht unbedingt zur Spitzenklasse, als Mittel zum Zweck reicht sie aber allemal!
Freigeschalten werden die neuen Charaktere übrigens durch Artefakte und seltene Lego-Steine die in den verschiedenen Welten versteckt sind, neben Indi selbst haben es über 60 weitere, aus den Filmen bekannte Figuren wie etwa Marcus Brody, Dr. Henry Jones Senior, Short Round und Irina Spalko ins Spiel geschafft. Wie der Großteil des Level-Inventars zerbröseln auch besiegte Gegner in ihre Lego-Bestandteile und hinterlassen wertvolle Steine mit denen neue Land, Luft- und Wasser-Fahrzeuge gekauft werden können. Letztere sehen zwar nett aus, steuern sich aber dermaßen ungenau dass es schlichtweg keinerlei Spaß macht vor Lego-Soldaten zu flüchten, feindliche Vehikel von der Straße zu rammen oder Rennen zu fahren. Ein weiteres Manko ist die Kameraperspektive die nicht verändert werden darf und das Geschehen ab und an eher suboptimal einfängt, wer andere Lego-Games kennt wird sich damit aber bereits abgefunden haben! Die Steuerung der Figuren selbst geht hingegen einwandfrei von der Hand, auch wenn ein Großteil der Tasten auf dem Controller mit dem „Spielfigur wechseln“-Befehl versehen ist.
Die Effekte wirken allerdings zu simpel und auch beim Standart-Gegnerdesign hätte etwas Abwechslung nicht geschadet. Dem gegenüber stehen witzige Bosskämpfe und sehenswerte Zwischensequenzen, die trotz fehlender Synchronisation – Lego-Figuren können nun mal nicht sprechen – einiges an Unterhaltung zu bieten haben. Auf die Ohren gibt es die typischen Indiana Jones-Melodien und stetiges, unverständlich Gemurmel und Geknurre der Lego-Figuren. Alles in allem ist die Präsentation wieder einmal gelungen und wird vor allem Fans der Indiana Jones-Filme zufrieden stellen - Für das nächste Lego-Game wünschen wir uns aber eine HD-Optik die diese Bezeichnung auch verdient! Eine Neuerung gibt es dann doch noch, erstmals bekommen wir nämlich einen Editor serviert mit dem sich aus Lego-Bausteinen die während des Spiels gesammelt werden verschiedene Levels erstellen oder vorhandene Karten verändern lassen. Die Bedienung des Editors ist allerdings etwas fummlig ausgefallen und die Möglichkeiten sind auch kaum vergleichbar mit den Level-Baukästen die in anderen aktuellen Spielen wie etwa Far Cry 2 enthalten sind. Da es sich bei Lego Indiana Jones 2 aber um ein reines Offline-Vergnügen handelt ist das Ganze ohnehin nur als kurzweilige Dreingabe zu betrachten - die selbst erstellten Karten dürfen zwar online getauscht werden, ein Mehrspieler-Modus fehlt allerdings! Dafür wurde erstmals ein Splitscreen-Modus integriert der beim Offline-Spielen mit einem Koop-Partner für bessere Übersicht sorgt. Entfernt sich ein Spieler zu weit vom anderen teilt das Spiel den Bildschirm automatisch, was vor allem in Kampf-Situationen hilfreich ist. Die Fahrzeugsequenzen sind im Splitscreen allerdings alles andere als komfortabel - so ist das neue Feature sowohl ein Segen, als auch ein Fluch...
Was soll ich sagen, Lego Indiana Jones 2: Die neuen Abenteuer macht eigentlich nicht viel verkehrt! Das Spielprinzip ist nach wie vor unterhaltsam, der Lego-Charme wird hervorragend vermittelt und auch die Schauplätze passen zur Filmvorlage. Leider herrscht im Lego-Universum aber akute Stagnation, neben den altbekannten Kamera- und Steuerungsmängeln hat sich auch an der Optik kaum etwas getan und das Gameplay hat sich ebenso wenig weiterentwickelt. Lego Indiana Jones 2 spielt sich nicht wirklich anders als Lego Batman oder Lego Star Wars, es sieht anders auch – das war es dann aber auch schon. Der Leveleditor ist eine nette Idee und mit Sicherheit eine sinnvolle Neuerung, das nächste Lego-Abenteuer sollte aber mehr zu bieten haben! Lego-Neulinge und Indiana Jones-Fans machen mit dem Kauf des Spiels nichts falsch, alle anderen spielen vorher Probe...