Eine solche Geschichte bietet Nährboden für ein gutes Spiel. Voraussetzungen dafür sind jedoch auch, dass die Storyline tiefgründig und das Gameplay raffiniert und ansprechend ist. Vor dem eigentlichen Spiel geht es jedoch zur Charakterauswahl, wo ihr zwischen drei Protagonisten wählen dürft. Der erste ist ein Krieger, der eher für machtvolle Nahkämpfe konzipiert ist, jedoch auch Magie einzusetzen weiß. Der zweite Charakter ist ein Magier, der für Haudrauf-Aktionen nicht geeignet ist, sondern sich nur mit Zaubern zu helfen weiß. Das einzige spielbare Weibchen ist eine Späherin, die sehr effektive Nahkämpfe ausführen kann, jedoch auch mit magischen Gift- und Sturmattacken zu gefallen weiß.
Schließlich wird der geneigte Zocker auf das eigentliche Game losgelassen. Doch schon nach kurzer Zeit macht sich Ernüchterung breit. War man aufgrund der eher verkorksten PSP-Versionen einigermaßen frohen Mutes, dass sich auf der PS3 ein besseres Gameplay präsentieren würde, kann man alle Hoffnungen schon anfangs komplett über Bord werfen. Geboten wird nämlich ödes Dauer-Buttonsmashing. Immer wieder kommen Gegnerwellen, die mit ein paar Knopfdrücken besiegt werden können, die rudimentären Boss-Fights dauern naturgemäß etwas länger. Doch selbst die vereinzelten Kolosse wissen das Kampfsystem nicht zu bereichern.
Was die Items angeht, wird man als Spieler auch nicht vom Hocker gerissen. Zwar gibt es viele verschiedene Stiefel, Gewänder, Handschuhe und ähnliches, die auch jeweils bestimmte Eigenschaften haben oder Fähigkeiten verbessern, jedoch behält der Charakter seine Anfangswaffe und kann diese lediglich durch gefundene Juwelen verbessern. Was das Gesamtbild etwas aufhellen kann, ist der CoOp-Modus welcher offline zu zweit und online zu viert gespielt werden kann. Jedoch wird auch dieser aufgrund oben genannter Gründe auf Dauer sehr eintönig.
Die Grafik, die in 720p präsentiert wird, schöpft das Potenzial der PlayStation 3 nicht aus. Die Umgebungen ähneln sich oft und zu sehr, die Charaktere sind auch bei verschiedenen Ausrüstungen optisch kaum abwechslungsreich gestaltet und die Widersacher wirken wie die netten Durchschnitts-Oger von nebenan, zudem sind sie hölzern animiert. Beim Sound kann der Titel jedoch durch eine ordentliche Sprachausgabe sowie schöne Kampfeffekte und nette orchestrale Hintergrundklänge überzeugen.
Am Ende steht Untold Legends: Dark Kingdom ein eher halbgares Action-RPG dar, welches unendlich viel Potenzial verschenkt hat, Baldur's Gate & Co. zeigen wie es geht. So darf man auch sich auch den dritten Teil der Serie getrost sparen und auf einen rundum erneuerten Part 4 hoffen.