White Knight Chronicles 2 im Test

PlayStation3
Wenn man von einem Genre zu frühen PlayStation Zeiten geradezu überhäuft wurde, dann waren es Rollenspiele. Auf der aktuellen HD-Konsole sieht es hingegen sehr mager aus, was wiederrum Exklusivtitel wie White Knight Chronicles besonders schön ins Rampenlicht stellt. Ein Rollenspiel von LEVEL-5 für die PlayStation 3? Das muss was ordentliches sein! Qualitativ eher durchschnittlich gab der Final Fantasy 13 Release, welches ungefähr zeitgleich in Deutschland erschien, White Knight Chronicles schlussendlich den Gnadenstoß. Doch alles besser macht der zweite Teil! Hoffen wir zumindest. Wir haben es für Euch heraus gefunden!

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White Knight Chronicles war von Anfang an als Trilogie geplant, so dass der neue Ableger natürlich nahtlos an die Ereignisse des Vorgängers anknüpft. Die Story wird in einer üblich langen Zwischensequenz noch einmal sporadisch zusammengefasst, doch lohnt es sich für Anfänger gleich mit Teil 1 zu beginnen, der mit einer leicht verbesserten Technik gleich mit auf die Bluray gepackt wurde. Löblich! Grazel ist der neue Bösewicht des Abenteuers, dessen Yshrenisches Königreich nicht groß genug ist und er somit alle anderen Nationen ebenfalls unterwerfen möchte, inklusive dem Königreich Balandor, welches nun von Prinzessin Cisna regiert wird. Von ihr werden Leonard und seine Kameraden zu den umliegenden Reichen geschickt, um die dort ansässigen Könige zu warnen und Verbündete zu suchen. Doch die Zeit rennt davon. Abhilfe schafft ein geheimnisvolles Buch, dessen Magie die Gefährten in die Vergangenheit reisen lässt um die Zukunft zu verändern. White Knight Chronicles 2 bedient sich also an dem erfolgreichen Zeitreise-Rezept. Funktioniert das? Im Grunde schon. Der Genre-typische J-RPG Kitsch zieht die Atmosphäre zwar ein wenig runter, doch bekommen Solisten wieder einmal eine solide Story geboten, die zum Weiterspielen animiert.



1846601_Avatar.jpgWer bereits den Vorgänger sein Eigen nennt, darf seinen beendeten Spielstand inklusive dem selbsterstellten Charakter in White Knight Chronicles 2 importieren. Was auf dem Blatt wie ein nützliches Feature klingt entpuppt sich allerdings als fieser Trick. Im Grunde wird nämlich nur das Aussehen des Online-Charakters übernommen. Die Gefährten werden alle auf Stufe 35 gesetzt, was in Anbetracht des Schwierigkeitsgrades natürlich Sinn macht, leider verschwinden aber alle verteilten Skillpunkte. Auch die individuell eingerichteten Fähigkeitenleisten werden komplett leer gefegt und mit Standard-Angriffen belegt. Es werden sogar alle angelegten Gegenstände entfernt und in das Ausrüstungslager gesteckt. Ergo dürfen sich selbst Puristen des Vorgängers erst einmal über eine halbe Stunde durch das Menü wälzen, um ihr Dream-Team wieder auf die Beine zu stellen. Spielerisch hat sich White Knight Chronicles 2 zum Vorgänger, bis auf einen angehobenen Schwierigkeitsgrad, nahezu garnicht verändert. Nur Veterane des Erstlings werden kleine Veränderungen auffallen.

Das dynamische Kampfsysten ist einzigartig und lässt sich theoretisch als „Halb-Echtzeit“ beschreiben. Die Charaktere bewegen sich alle zeitgleich auf dem Schlachtfeld, doch muss der Spieler auf eine volle Aktionsleiste warten, bis er wieder angreifen darf. Jeder Charakter sollte möglichst auf eine andere Klasse geskillt sein, um seinen Trupp erfolgreich bis zum Ende des Spiels zu führen. Ein Magier spezialisiert auf Heilung ist genauso wichtig wie ein starker, Zweihänder-schwingender Krieger. Im Skillmenü lassen sich wieder hunderte von Fähigkeiten ausbildern, sowie in Combos zusammenfügen. Jeder Charaktere besitzt drei Skillleisten, die der Spieler individuell mit verschiedenen Fähigkeiten versehen kann. Die Gegnerschar ist wieder einmal sehr uninspiriert ausgefallen. So sieht man ständig dieselben Gegnertypen, teilweise nur mit anderen Farben oder Namen. Für Bossgegner oder andere Haus-hohe Widersacher kann zudem der namensgebene White Knight ausgepackt werden. Diese Fähigkeit verwandelt den Hauptprotagonist Leonard in einen riesigen und mächtigen weißen Ritter.



1847102_Avatar.jpgAbseits der Story gibt es viele Sidequests zu erledigen, die von Kopfgeldern bis zu Botengängen reichen. Mit dem extra Taschengeld lassen sich so in Städte neue Rüstungsteile und Waffen kaufen, sowie neue Quests für den Online-Part des Spiels erstehen. Die Story ist in Ordnung und mit einer Spielzeit von ungefähr 25 Stunden auch ordentlich lang, doch die meisten Spieler werden sich Online mit ihrem selbsterstellen Charakter austoben. Bis zu sechs Spieler können sich hier zusammentun und gemeinsam die große Weltkarte aus der Einzelspieler-Kampagne bereisen, um extra für den Online-Part entwickelte Quests zu meistern. Diese haben es meist ganz schön in sich, so dass ein eingespieltes und gut entwickeltes Team vonnöten ist. Das Georama ist natürlich auch wieder mit von der Partie und lässt den Spieler ein eigenes kleines Dorf bauen, in das sich Freunde zum Shoppen einladen lassen. Wer einmal den Multiplayer-Modus von White Knight Chronicles gespielt hat, weiß, dass die Einzelspieler-Kampagne nur eine nette Dreingabe zum süchtig machenden Online-Part ist. Wer sich wirklich dahinter klemmt kommt mit massig Quests, Ausrüstungsgegenständen und Erfahrungspunkten alleine hier auf über 200 Stunden Spielzeit.



1848404_Multiplay.jpgGrafisch hat sich White Knight Chronicles 2 leicht verbessert, doch ist es immernoch weit davon entfernt ein grafisches Feuerwerk zu präsentieren. Das muss es aber auch garnicht. Die Umgebung, die Dörfer und die Städte sind sehr abwechslungsreich und liebevoll gestaltet, so dass man so manch matschige Textur verzeihen kann. Auch ist die Mimik der Charaktere immernoch sehr steif. Punkten kann wieder der atmosphärische Soundtrack, der super zum Spiel passt und in ruhigen Dörfern und spannenden Kämpfen für das gewisse Etwas sorgt. Deutsche Spieler müssen sich wieder mit deutschen Untertiteln zufrieden geben, denn in Balandor und Umgebung wird nur Englisch gesprochen.

Tobias meint:

Tobias

White Knight Chronicles 2 ist nicht besser, aber auch nicht schlechter als sein Vorgänger. Der zweite Teil der Trilogie spielt sich nahezu identisch und wartet lediglich mit einer neuen Geschichte und neuen Ausrüstungsgegenständen auf. Die solide Story motiviert allerdings wieder einmal knapp 25 Stunden zum munteren Monster kloppen. Die Spielzeit erhöht sich nochmal um das Doppelte für alle, die Teil 1 nicht gespielt haben. Dieser befindet sich nämlich ebenfalls auf der Disc. Wer sich dann noch in den mächtigen Online-Multiplayer stürzt, der mal wieder massig Quests und Gegenstände für bis zu sechs Spieler parat hält, kann die bereits verdoppelte Spielzeit nochmal mit mindestens vier multiplizieren. Soviel Spiel für so wenig Geld ist heutzutage leider eine Seltenheit, womit das eher überdurchschnittliche Rollenspiel wieder interessant wird. Interessierte sollten es sich zumindest in der Videothek ausleihen.

Positiv

  • Vorgänger ebenfalls auf der Disc
  • Fesselnder Online-Modus
  • Hohe Spielzeit

Negativ

  • Spielerisch und technisch kaum weiter entwickelt
  • Kampfsystem Geschmackssache
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Forum
  • von Mr.Deadshot:

    Hab nun Teil 2 mal weitergespielt und ich seh irgendwie den Fortschritt zu Teil 1 nicht wirklich. Immer noch sehr linear und sehr kampfbetont alles und teils etwas zäh. Alles in allem wieder solide für Solisten, aber vorwiegend wieder auf Online-Junkies mit Grind-Zwang ausgelegt. Die kommen...

  • von Slainte:

    Och ja ist ne angenehme Zeit.Gut wenn ich mal ein günstiges Angebot sehe werd ich dann mal zugreifen.

  • von ViviTribal:

    Ich müsste jetzt raten, aber ich glaube es waren ca. 25 Stunden bei mir. Der 1er läuft übrigens auf der leicht verbesserten Engine von Teil 2....

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White Knight Chronicles 2 Daten
Genre -
Spieleranzahl 1-6
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 10. Juni 2011
Vermarkter Sony
Wertung 7.8
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