Hellboy: Science of Evil im Test

PSP
Hellboy: The Science of Evil ist dieses mal keine Versoftung eines aktuellen Kinostreifens, sondern ein einfacher Ableger der Comicreihe. Hellboy ist ein grimmiger Teufel in Person, abgeschleifte Hörner und eine Faust so dick wie kleines Kind bestimmen sein rotes, muskulöses Äußeres. Im Auftrag der Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen verrichtet er seinen Dienst und stählt seine Muskeln, ist die Auftragslage einmal nicht so rosig. Nun ist er auf der PSP unterwegs und wir hoffen die Lizenz wurde ebenfalls für das Gute eingesetzt.


Story nicht kapiert? Ich auch nicht. Das mag wohl darin liegen, dass man die Comicvorlagen kennen sollte, denn schnurstracks findet man sich auf einem Friedhof wieder. Da man ja nichts gepeilt hat, legt es wohl nicht ferner als sich einen Weg durchs Gestrüpp zu bahnen. Aufkommende Gegnermassen verschlägt man in den immer wieder kehrenden Feindeszonen. Erst danach öffnen sich die sporadisch verteilten Tore. Entweder haut man mit seiner riesigen Faust auf die Bösewichte oder zückt seine Pistole, bei dieser man stets zu wenig Munition parat hat. Aber auch Granaten dürfen nicht fehlen. Doch sehr schade, dass eine Sprengkapsel nicht annähernd dazu gemacht wurde, Feinde zu töten oder zumindest grob zu schaden.

Schon sehr früh wird man die Bekanntschaft mit Zauberkünsten machen, die meist dazu benötigt werden um Hindernisse aus dem Weg zu räumen, zu mehr taugen sie leider nicht. Die Schlagkombos unseres Protagnisten levelt man per Sammlung von Kristallsplittern auf, obwohl dies eher unnötig ist. Viel eher macht es Sinn, die Extras frei zu schalten, mehr als eine Hand voll sind es aber leider nicht.



Die Kamera von Hellboy: The Science of Evil lässt sich zudem auch nicht manuell justieren, somit muss man das sehen, was einem die Kamera zeigt. Ab und zu bewegt sie sich auch mit oder dreht sich mal oder folgt der Figur. Aber nach hinten sehen, umdrehen oder erhöhen kann man den Blickwinkel als Spieler nicht. Als wäre das nicht schon blöd genug, sorgt das unausgereifte Zielsystem für noch mehr Frust. Man muss nämlich nur die linke Schultertaste drücken, wer dann nicht den Gegner in einer Sichtlinie vor sich stehen hat, schießt gnadenlos daneben. Alles halb so schlimm, wenn man denn genügend Munition vorrätig hätte. Aber meist trägt man nur bis zu 10 Schuss mit sich herum und findet auch nur selten am Wegesrand neue Kugeln. Hin und wieder gibt es auch ein paar Items, oder Gegner, die man herumwerfen kann, macht aber wegen des mangelhaften Zielsystems leider keinen Spaß.

Zwar durchläuft man in Hellboy: The Science of Evil viele verschiedene Ebenen und Ortschaften, kann Pflanzen mit Zauberkräften entfernen, etwas klettern und zahlreiche Sachen am Wegesrand aufheben, aber egal zu welchem Zeitpunkt im Spiel, man macht eigentlich immer das selbe. Und das langweilt dann doch zu sehr, als dass man sich daran erfreuen könnte, wenn man die Gegner nach Methode 08/15 fertig macht. Kurz abwarten bis Feind angegriffen hat, dann selbst draufkloppen. Meist reichen wenige Schläge aus um den Bösewicht ins Wanken zu bringen. Ehe dieser sich erholt hat, wankt er schon wieder. Nach gut ein Dutzend Schlägen kommt dann der nächste Unhold dran. Wird man dagegen selbst attakiert, kann man dies noch nicht einmal abblocken.



Die Grafik ist akzeptabel, man bekommt einige nette Szenarien zu Gesicht, die Effekte bringen eine gewisse Stimmung hervor, aber letztendlich hat die PSP mehr auf dem Kasten und wird unterfordert. Die Texturen sind schwach, die Gegenden nach Schema F konstuiert und wenn es doch einmal was zu sehen gibt, ist dies nur von kurzer Dauer. Die Gegner sehen dabei alle noch sehr gut aus, selbst der Endboss weis zu gefallen, der Rest ist nicht mehr als Durchschnitt.

Da gab es schon deutlich besseres zu sehen. Dennoch ist die Spiel-Grafik noch einer der Höhepunkte im Spiel. Denn die Zwischensequenzen versetzen in Staunen. Wollte man sich hier an einem Comic orientieren, oder lieber die grausigsten Cutscenes aller Zeiten erschaffen? Wir wissen nur: Die Mischung aus Hintergrundbildern mit unanimierten Sprites verschlägt nicht nur Kennern die Sprache. Und nicht nur, dass man sich an den Storyfetzen kaum erfreut, so richtig wird da auch nichts erzählt. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn warum zum Teufel muss man plötzlich von einem Friedhof nach Japan fliegen? Und beim Sound sieht es nicht besser aus.



Denn beim Sound hat man scheinbar auf Sparflamme geschaltet. Nicht nur in den Spielstufen, auch in den restlichen Teilen des Spiels muss man auf Sprachausgabe verzichten, was bleibt ist ein Rest von eher einfallslosen Musikstücken, die kaum beeindrucken.

Alex meint:

Alex

Ganz ehrlich: Ich hatte mir nicht all zu viel erhofft, wurde dennoch mehr als enttäuscht. Wo ist die Story? Wo finde ich die Sprachausgabe? Wo ist die Kamerajustierung geblieben? Mit einfachen Worten: Krome Studios haben es verpatzt. Hellboy: The Science of Evil hat zahlreiche gute Ansätze, eine flüssige Engine und einiges an Stimmung. Doch im Ganzen gesehen, liegt das Spiel weit unter dem Durchschnitt und macht leider keinen Spaß. Dank dem fehlenden Multiplayer muss man sich alleine durchzwingen, mit aller Gewalt schafft man das. Insgesamt ist das Spiel aber so Öde, eine Diazepam-Tablette ist Dreck dagegen.

Positiv

  • Einige Grafikeffekte

Negativ

  • Leveldesign
  • Langweilige Cutscenes
  • Story?
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Hellboy: Science of Evil Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 25.09.2008
Vermarkter Konami
Wertung 4.9
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