Naruto Shippuden Ultimate Ninja Heroes 3 im Test

Die Story beginnt ab der 10. Staffel der Serie, nämlich der Shippuden Reihe. 2,5 Jahre sind seit Naruto’s letztem Auftritt verstrichen und dementsprechend sind alle Charaktere gealtert. Aber wem erzähle ich das. Die Story dürfte mittlerweile viele auswendig kennen, denn die meisten Storyabschnitte kennt man entweder aus dem Fernsehen oder aus den alten Videospielen, in der dieselbe Handlung bereits bearbeitet wurde. Neu ist nur eine kleine Zwischenstory von Naruto und seinem Rivalen Sasuke. Diese fühlt sich leider etwas fehl am Platz an und sollte eher als eigenständiges Kapitel betrachtet werden. Aber schön, dass Story-technisch überhaupt etwas Neues dabei ist. Die Story wird im sogenannten „Meister-Pfad“ Modus vorangetrieben. Auf einer Spielbrett-ähnlichen Ereigniskarte befinden sich Story- und Missionsfelder, in denen entweder die Geschichte, leider nur in animierten Standbildern, erzählt oder nachgekämpft wird. Die Missionsfelder unterscheiden sich zudem zwischen Plattform und normalen Kämpfen. Bei Ersterem wird sich in klassischer Beat ’em Up Manier mit einem Zeitlimit von links nach rechts geprügelt, über Klippen gesprungen, Fallen ausgewichen und verschiedene Boni eingesammelt. Für jede abgeschlossene Mission wird der Spieler mit Ninja Punkten, oder kurz NP, belohnt. Außerdem gibt es für jeden erlegten Gegner bis zum Ziel und für gesammelte Gegenstände extra NP. Mit diesen lassen sich zwischen den Missionen Taktik-Anleitungen sowie verschiedene Sammelobjekte kaufen. Taktik-Anleitungen sind Spezialattacken oder auch besondere offensive-, defensive Hilfsmittel, wie zum Beispiel eine höhere Sprungkraft oder eine erhöhte Lebensanzeige. Allerdings muss, um die Anleitung einmalig für eine Mission zu aktivieren, noch mal ein wenig NP geblecht werden, so dass sich wohl überlegt sein soll, ob man wirklich die hart verdienten Punkte ausgeben will.

Diese Plattform-Levels werden leider schon nach kurzer Zeit sehr eintönig. Dazu kommt noch die ungenaue Steuerung, welche geschicktes Ausweichen gegnerischer Angriffe fast zum Glückspiel macht. Aber lasst euch nicht beirren, denn die Arenakämpfe sind Hauptbestandteil des Spieles. Ähnlich wie in Nintendo’s Smash Bros’ Serie finden die Kämpfe in Arenen mit bis zu vier Spielern statt, wobei eine Teamformation am Anfang des Matches zeigt, mit und gegen welchen Charakter gekämpft wird. So können beispielsweise zwei gegen zwei, oder auch drei gegen einen gekämpft werden. Neben der Lebensanzeige befindet sich am oberen Bildschirmrand noch sogenanntes Chakra, mit welchem Spezialattacken ausgelöst werden können. Die Kämpfe sind vor allem mit vier Spielern sehr chaotisch und unkontrollierbar, teilweise auch wieder durch die Steuerung. Denn die Plattform-Abschnitte haben dieselbe Steuerung wie bei den Kämpfen. Somit ist die Handhabung weder für das eine, noch für das andere optimiert und führt oft zu sinnfreien Luftschlägen, ungewollt langes Springen und vorbei rennen am Gegner. Ansonsten ist die Steuerung mehr als simpel ausgefallen. Theoretisch muss nur auf die Kreistaste eingehämmert werden, für Spezialangriffe erst Dreieck, dann wieder Kreis. Ultimate Ninja Heroes 3 kann man somit nicht als ernst zunehmendes Kampfspiel betrachten. Doch das will Naruto’s dritter PSP-Ausflug auch gar nicht sein. 

Klingt bisher alles bekannt? Richtig, das alles gab es auch schon bei den Vorgängertiteln. Ultimate Ninja Heroes 3 hebt sich allerdings mit einem Ad-Hoc Modus für bis zu vier Spieler, sowie diversen Coop-Missionen ab. Somit können die Plattform-Levels, auch wie gewohnt die Arenakämpfe mit einem Freund im Meister-Pfad Modus durchstritten werden, was dem Titel in Sachen Spielspaß richtig zu Gute kommt. Negativ fällt der erneut fehlende Online-Modus auf, wo sich doch solch ein Spiel perfekt dafür eigenen würde. So sind wieder vier Freunde mit vier portablen PlayStations vonnöten, um große Arenakämpfe abzuhalten. Hierbei stehen 48 Kämpfer zur Verfügung, wovon jeder eigene sogenannte Ninjutsus mitbringt. Serienneulinge werden diese, dank fehlender Information, rein gar nichts sagen. Was macht denn ein Schattennaht-Jutsu? Oder ein Ninjutsu namens „Schöne Jahreszeiten“? Learning by doing heißt es hier für Anfänger, was bei mehreren Spezialangriffen bei 48 Charakteren ziemlich lange dauern kann. Genau für solche Zwecke lässt sich glücklicherweise auch ein Handicap einstellen, um jeden Charakter zu analysieren, aber auch um Neulingen den Einstieg zu erleichtern. Für Langzeitmotivation sorgen abermals jede Menge Bonusmaterial in Form von Bildern und Videos, die sich, wie alle Charaktere, im Story-Modus freigeschaltet werden müssen. Alleine für die Hauptstory gehen ungefähr 15 Stunden Spielzeit drauf, allerdings wird man für alle Nebenaufgaben noch eine Weile bedient sein.

Technisch läuft Naruto Shippuden Ultimate Ninja Heroes 3 sehr sauber, es sei denn es sind vier Spieler auf dem Bildschirm unterwegs. Hierbei geht die PSP bei besonderen Effekt-Feuerwerken gerne mal kurz in die Knie. Ansonsten kriegt der Spieler schön animierte und detaillierte Abbilder seiner Anime- und Manga-Helden zu Gesicht. Die Levels sind zwar sehr farbenfroh, doch bieten sie wenig Abwechslung. Die komplette erste Spielstunde verbringt man beispielsweise fast nur in einem Wald. Zu diesem gesellen sich allerdings noch einige andere Szenarios wie Höhlen, Felder oder auch Strände. Die Geschichte wird, wie bereits erwähnt, leider nur in animierten Standbildern erzählt, obwohl dem Spiel wenigstens ein paar richtige Videos gut getan hätten. Der Wiedererkennungswert ist trotzdem extrem hoch, was vor allem Fans der Serie glücklich machen wird. Apropos glücklich machen: Naruto-Anhänger freuen sich über die wahlweise englische oder japanische Synchronisation. Eine deutsche gibt es leider nicht, dafür aber natürlich eingedeutschte Bildschirmtexte. Die Musik entstammt natürlich komplett aus der Anime-Vorlage und passt daher perfekt in das Spielgeschehen. Positiv hervorzuheben sind zudem noch die extrem kurze Ladezeiten. Das Spiel lässt sich optional mit knapp 450MB auf die SD-Karte installieren, doch auch ohne Installation sind die Ladezeiten erfreulich kurz.