Von nun an wird gelaufen, gesprungen, geklettert und geballert was die Buttons hergeben. Jede Map ist sehr groß, detailreich und mit vielen Feinden und Kisten bestückt. Ihr marschiert fortan feste Strecken entlang, haut Feinde zu Brei und sammelt Erfahrungspunkte. Euer Multifunktionsschlüssel öffnet Türen, mit euren Boots geht es an magnetischen Wänden entlang und per Tastendruck gleitet ihr Seile hinunter. Zahlreiche Plattformen fahren euch durch die Levels und dank Gießkanne könnt ihr an zahlreichen Stellen nützliche Pflanzen wachsen lassen, die euch auch geheime Verstecke eröffnen können.
Minispiele wohin das Auge reicht! Um Bolts oder bestimmte Gegenstände für das Abenteuer zu finden, sind eine ganze Reihe verschiedener Minigames zu absolvieren. Diese sind jeweils in Spiele für Ratchet bzw. Clank aufgeteilt. Clank hat folgende Wettbewerbe zur Verfügung: In der Roboarena versucht ihr mit einem Vehikel (Rammbock, Sägenbot oder Elektrogleiter) die Gegner außer Gefecht zu setzen. In der zweiten Arena wirft man mit Robotern um sich, hier muss man Punkte sammeln indem man die putzigen Artgenossen in eine Tormarkierung verfrachtet. Und dann gibt es da noch die Lemmingvariante. Hier müsst ihr auf einem kleinen Bildausschnitt eure Roboter vom Start zum Ziel dirigieren. Es stehen vier elementare Züge zur Verfügung, damit die Blechkameraden heil die Ziellinie überqueren können. Ratchet darf sich einer Rennarena mit Skyboards ein Rennen gegen Mitspieler liefern. Mit Raketenantrieb verschafft ihr euch Zugang zu neuen Gebieten und Abkürzungen, hier ist jedoch Übung vonnöten.
Clank kann sich zudem in ein Raumschiff verwandeln und so die potenzielle Reichweite weiter ausbauen. Mit stetigem Dauerfeuer durchstreift ihr verlassene Weltraumkonstruktionen, stets die ankommenden Feinde im Visier. Ratchet darf sich hingegen in Miniaturform auf Schienen gleitend durch ein Schlosssystem bahnen um neue Türen zugänglich zu machen. Clank leitet wiederum ein Heer von kommandierbaren Kameraden durch ein Gewölbe und lässt die Arbeit für sich erledigen. Befehle wie Angreifen, Stehen bleiben oder Mitkommen sorgen dafür, dass ihr kleinere Rätsel löst und Feinde aufs Korn nehmt. Der Schwierigkeitsgrad zieht in einem gutem Maß an, mit entsprechenden Powerups sind aber auch die starken Gegner kein Problem mehr.
Auch die Bosskämpfe sprechen für sich. So hat jeder Rivale eine große Energieleiste, die es zu knacken gilt. Gar nicht so leicht, da jeder Fiesling eine andere Taktik voraussetzt. Ratchet kann aus zwei Dutzend Waffensystemen wählen, die man im Laufe des Spiel erwerben kann. Im Spielmenü kann man die Waffen fein säuberlich auf das Steuerkreuz legen, damit man sie jederzeit schnell mit Dreieck auswählen kann. Leider kosten alle Spielereien Geld und so müsst ihr an den Verkaufsautomaten eine Menge Bolts einlösen, ehe ihr mit Flammenwerfer, Doppelzermalmer, Säurebombenwerfer, Rüttelflinte, Schicksalsagenten oder der Saugkanone Vorlieb nehmen könnt. Waffen lassen sich zudem einmal per käuflichen Zusatzitems aufpimpen, anderseits durch die bloße Benutzung aufleveln und somit durchschlagskräftiger machen. Verschiedene Anzugstypen wie Bodys, Handschuhe und Schuhe geben unserem Helden noch mehr Power. Habt ihr alle Gegenstände eines Sets zusammen, dürft ihr euch spezielle Fähigkeiten zunutze machen.
Die Grafik ist über jeden Zweifel erhaben, jeder Spielbereich ist in ein anderes Ambiente gehüllt, die Weitsicht sorgt für ein Lächeln auf dem Gesicht. Die Zwischensequenzen präsentieren sich in leicht aufgebohrter Spielgrafik, somit geht das Geschehen quasi nahtlos über, was besonders der Atmosphäre zugute kommt. Der Traumlevel ist mein persönlicher Favorit, hier reizt man die Grafikchips der PSP aus und liefert ein tolles Spektakel ab, das Seinesgleichen sucht. Dankend nimmt man auch die überaus kurzen Ladezeiten wahr. Eine kleine Animation sorgt hier für Kurzweil.
Musikalisch darf man leider nicht viel erwarten. Zwar gibt es immer wieder mal ordentliche Tracks die das Geschehen gekonnt untermalen, grundsätzlich bleibt der Lautsprecher aber stumm. So geht das Geklimper der aufsammelnde Bolts schon mal auf die Nerven, die Abwechslung fehlt einfach. Die deutsche Sprachausgabe hingegen wirkt versöhnlich und ist sehr gut in das Spiel und den Zwischensequenzen integriert. Zuschaltbare Bildschirmtexte sind auch ebenfalls möglich. Wie so viele PSP-Titel hat auch Ratchet & Clank: Size Matters Probleme mit der Kameraperspektive. Eine Feinjustierung ist nur spartanisch über die Schultertasten möglich, daher kommt oft Verwirrung und Hektik auf, wenn auf dem kleinen Screen die Meute auf euch eindrischt.
Auch im Multiplayer-Modus geht der Bär ab. Versucht euch als Hamburger-Lieferant gegenseitig die Kühe zu klauen, die ihr dann selbst als Hack verarbeitet, um anschließend die fertigen Burger auszuliefern. Ist der Freund schneller? Dann nichts wie hin und ihm mit einigen Salven aus eurer Kanone einheizen. Neben diesem spaßigen Modus dürft ihr euch auch online an kurzweiligem Deathmatch- und Capture-the-Flag-Geballer erfreuen, das ebenfalls viel Spaß bringt.
Mit Ratchet & Clank: Size Matters wartet ein exzellentes Abenteuer auf euch, das mit toller Spielbarkeit aufwartet, abwechslungsreiche Szenarien bietet und dank Waffenvielfalt und kurzer Ladezeiten ein Highlight sein könnte, wenn die marginale Sounduntermalung und die störende Kamera nicht wäre. Trotz allem macht das Spiel sehr viel Spaß und ist jeden Cent wert, zumal man dank üppigem Umfang viel geboten bekommt. Als Fan von Jump'n Runs kann man hier nicht viel falsch machen.