White Knight Chronicles: Origins im Test

PSP
Mit dem Produktionsstop der PSP Go und der Ankündigung der neuen PSVita neigt sich die PSP-Ära langsam dem Ende zu, zumindest in Europa, denn in Japan verkauft sich Sony's erste mobile Spielekonsole immernoch hervorragend. Das kürzlich veröffentlichte White Knight Chronicles: Origins hat somit die ehrenvolle Aufgabe allmählich das Happy End des Handhelds einzuleiten. Ob es dem Japano-Rollenspiel gelingt haben wir für Euch heraus gefunden!

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Wie unschwer am Titel des Spiels zu erkennen ist handelt es sich bei White Knight Chronicles: Origins um die Vorgeschichte der beiden großen PlayStation 3 Ableger. Zu Zeiten der Dogma-Kriege erstellt sich der Spieler abermals einen eigenen Helden dank vorbildlichen Editor, dessen Heimatstadt Xarmgand von einem riesigen, yshrenischen Incorrupti nieder getrampelt wird. Gerettet wird unser Alter-Ego von einer Söldnertruppe namens Mobile Corps, die in einem Zug haust und gegen Bezahlung Quests ausführt, während die zerstörerischen Streitkräfte der Yshrenianer gegen das magische Königreich Athwani kämpft. Fans der Serie werden das ein oder andere interessante Hintergrundwissen über die White Knights aufsammeln, schnell wird aber die angeblich epische Geschichte in den Hintergrund gerückt. Was in White Knight Chronicles: Origins zählt ist das Questen und Grinden.



wkc_origins_01.jpgInnerhalb des Zuges lassen sich neue Quests annehmen, sowie mit dem verdienten Geld neue Ausrüstung und Items kaufen. Des weiteren findet der Spieler während der Kämpfe verschiedene Materialien, mit denen den Waffen und Rüstungen der letzte Feinschliff verpasst werden kann. Sogar der Zug lässt sich mit neuen Waggons aufrüsten und somit das Ansehen der Söldnertruppe erhöhen, was für weitere Quests sorgt. Mit speziellen Zugabteilung können ebenfalls NPC's zur Materialiensuche geschickt werden. Der Spieler hat also viele Möglichkeiten seinen Charakter, sowie sein Hauptquartier zu gestalten, was sehr schnell in einer Sucht ausarten kann. Quests gibt es, wie auch beim Online-Part von White Knight Chronicles 2, jede Menge. Sie unterscheiden sich zwischen Mainquests, die die Story vorantreiben, Sidequests, die ihr für diverse Bürger erledigt, sowie Team-Quests. Hier handelt es sich um Gefälligkeiten für verschiedene Mitglieder eures Teams. Werden diese erfüllt erhöht sich das eigene Ansehen bei dem Betroffenen und spendiert diesem neue kämpferische Fähigkeiten. Traurigerweise laufen die meisten Quests alle gleich ab. Gelange von A nach B, schalte eine definierte Menge an Gegnern aus, besiege den Endboss... Schnell hat man schon jeden Missionstyp gesehen und spielt fortan nurnoch um neues Equipment zu bekommen.

wkc_origins_03.jpgIst das Team zusammengestellt geht es ab auf das Schlachtfeld. Spielerisch unterscheidet sich White Knight Chronicles: Origins nicht viel von seinen zwei großen Brüdern. In einem großen Skillmenü stellt sich der Spieler seine eigene Aktionsleiste zusammen, aus der im Kampf eine Attacke ausgewählt werden kann. Die verschiedenen Party-Mitglieder sollten demnach jeweils andere Stärken aufweisen, so dass beispielsweise der Krieger die Gegnerschar in Schach hält, während der Magier einen mächtigen Flächenzauber anwendet und der Priester in Ruhe heilen kann. Auf eine quasi rundenbasierte Wartezeit hat man beim PSP-Ableger verzichtet, so kann nach jeder durchgeführten Attacke gleich die nächste Fähigkeit eingesetzt werden. Das macht das Spiel leider noch einfacher als das erste White Knight Chronicles für die PlayStation 3. Theoretisch wird hier nonstop auf die X-Taste gehämmert, um die aktuelle Fähigkeit zu benutzen, während die weiteren Party-Mitglieder selbstständig optimal handeln. Eine Herausforderung sucht man hier vergebens. Einzig allein diverse Bildschirmfüllende Bossgegner sorgen da für ein wenig Abwechslung. Einen Incorrupti besitzt der Spieler nicht, dafür aber den Optimus, mit dem man sich selbst, sowie sein gesamtes Team in Power Rangers-Manier verwandeln kann. Ansonsten verfällt das Spiel schnell in Monotonie, da einem die Story spätestens hier auch egal sein sollte. Wenigstens kann man mit bis zu vier Spielern lokal, sowie Online gemeinsam Quests erledigen. So kommt endlich etwas Taktik und Strategie in das Spielgeschehen und macht wieder einmal deutlich, dass man die White Knight Chronicles Serie am Besten im Multiplayer spielen sollte.


Technisch kann White Knight Chronicles: Origins ebenfalls nicht begeistern. Die Ortschaften sind mit sandigen Steppen, düsteren Kerkern, hübschen Wiesen und Wäldern zwar abwechslungsreich gestaltet, doch handelt es sich hier ausnahmslos um sogenannte Schlauchlevels, in denen es keine Möglichkeit gibt die Gegend auf eigene Faust zu erkunden. So prügelt man sich stupide vom Anfang bis zum Ende der Mission gespickt mit sehr vielen Ladezeiten. Jeder kleinste Abschnitt in den relativ kleinen Levels wird mit einem Ladebildschirm verbunden. Sogar im Zug muss jeder Abteil neu geladen werden. Die Ladezeiten sind auf Dauer wirklich nervtötend, sogar mit optionaler Installation. Grafisch auch eher zweckmäßig kann die Akustik, welche teilweise direkt aus den PlayStation 3 Ablegern stammt, dennoch überzeugen, auch wenn es hier sehr wenig Sprachausgabe gibt.

 

Tobias meint:

Tobias

"Nette Idee, aber schlecht umgesetzt" schoß mir während der gesamtem Testphase durch den Kopf. Die Story wirkt anfangs episch, rückt aber im Laufe des Spieles immer mehr in den Hintergrund. Die vielen Quests riechen nach Langzeitmotivation, wiederholen sich im Kern aber immer und immer wieder. Das viele Equipment scheint für den Sucht-Faktor zu sorgen, doch ist White Knight Chronicles: Origins mit seinem vereinfachten Kampfsystem so stupide und simpel, dass man garnicht immer up-to-date sein muss. Dazu stören noch unglaublich viele Ladezeiten den Spielfluß und die "Schlauchlevels" den Erkundungstrieb. Es gibt allerdings nicht ausnahmlos zu meckern. So kriegen Fans der Serie das ein odere andere interessante Hintergrundwissen über die White Knights präsentiert, außerdem macht der Titel im lokalen, sowie Online-Multiplayer sehr viel Spaß. Wer außerdem in den Besitz von White Knight Chronicles 2 für die PlayStation 3 ist, kann mit einer angeschlossenen PSP nette Boni freischalten. Wer unbedingt neues Rollenspiel-Futter für die PSP braucht, kann gerne mal einen Blick riskieren, doch sind die beiden PlayStation 3 Versionen auf jedenfall vorzuziehen.

Positiv

  • Spaßiger Multiplayer
  • Großer Umfang

Negativ

  • Monotonie macht sich schnell breit
  • Ständige Ladezeiten
  • Viel zu einfach
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Forum
  • von Mr.Deadshot:

    Ich habs nun auch bei Seite gelegt. Es ist kein schlechtes Spiel, es ist halt ein typischer Dauergrinder und die Quests sind lieblos gemacht. Es geht im Grunde nur darum Materialen zu sammeln, Waffen zu verbessern, Chars zu trainieren und immer stärkere Feinde zu legen. Story ist schwach inszeniert...

  • von Slainte:

    Als ich den Test aus der M! gelesen habe war ich auch erst geschockt.Wenn überhaupt dann ein Spiel vom Wühltisch.

  • von Miko Kikyou:

    Gut dass ich es mir nicht gekauft habe - ich hatte es heute schon in der Hand. Schade, die Trailer sahen von der Grafik her eigentlich ganz hübsch aus. Dann werde ich mir wohl doch eher Shin Megami Tensei Persona anschauen... Wie sehen da denn die Wertungen aus?...

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White Knight Chronicles: Origins Daten
Genre -
Spieleranzahl 1-4
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 10. Juni 2011
Vermarkter Sony
Wertung 6.6
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neXGam YouTube Channel
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