Winx Club - Willkommen im Club im Test

PSP
Wenn man bei der Internetrecherche zu einem aktuellen Spiel feststellen muss, dass es auf einer Fernsehserie basiert, die einem völlig unbekannt ist, gehört man mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zur primären Zielgruppe des Games. So geschehen bei Winx Club – Willkommen im Club für PSP. Ohne den Besuch auf den Seiten einer großen Online-Enzyklopädie würde an dieser Stelle jedenfalls kaum etwas über die Hintergrundstory stehen. Bei den Winx handelt es sich um eine Truppe von Feen im Teenager-Alter, die nicht nur den Zauber-Schulalltag überstehen müssen, sondern nebenbei auch noch gegen das Böse kämpfen und Probleme mit Jungs (kicher) haben. Bisher liefen 52 Folgen der gleichnamigen Serie im deutschen Fernsehen, die entsprechenden DVDs stehen im Laden und jede Menge Fanartikel sind ebenfalls erhältlich. Da es die PSP inzwischen auch im mädchenfreundlichen Rosa gibt, ist eine Versoftung der magischen Zeichentrickheldinnen also der logische nächste Schritt.


Offensichtlich richtet sich das Game an echte Kenner der Vorlage, denn sobald die UMD im Laufwerk rotiert erfährt man erschreckend wenig über die Geschichte der Feen. Immer wieder sind kurze Filmsequenzen zu sehen, die aber in keinem erkennbaren Zusammenhang stehen. Statt einer fortlaufenden Story bekommt man also Handlungsschnipsel aus unterschiedlichen Episoden des Cartoons vorgesetzt.

Im Grunde handelt es sich bei Winx Club um eine typische Sammlung von Mini-Games, die nur sehr lose miteinander verknüpft sind. So muss man die Herausforderungen in einer bestimmten Reihenfolge bestreiten, bevor sich neue Welten öffnen lassen. Anfangs mag man denken, dass sich mit Hilfe der UMD ein paar langweilige Stunden überbrücken lassen. Leider wird man schnell eines Besseren belehrt, denn das Gameplay ist fast immer äußerst simpel. Obwohl sich einige der Spielchen optisch stark unterscheiden, ist die Steuerung oft nahezu identisch. Eine Reihe von Wettrennen, Denksportaufgaben und Reaktionstests bilden den Großteil der Missionen. Meistens wird neben dem Steuerkreuz nur ein einziger Knopf benötigt und der Schwierigkeitsgrad richtet sich offensichtlich an Kinder oder chronische Wenigzocker.

Auch mit ein paar Freunden darf man sich in den belanglosen Mini-Games messen. Der Hauptgrund, mehrere Sony-Handhelds miteinander zu verbinden, ist allerdings die Möglichkeit, freigespielte Items zu tauschen. Die Winx-Mädels können in allerlei Klamotten gesteckt werden und auch die Zimmer lassen sich mit vielen Einrichtungsgegenständen veredeln. Anspruchslosigkeit und ein ausgeprägter Sammeltick sind die Hauptvoraussetzungen, um diesen Modus zu genießen, denn die Tauschobjekte haben keinen direkten Einfluss auf das eigentliche Spiel, sondern können lediglich angestarrt werden. Aber was soll’s,,, die Wahrscheinlichkeit, dass sich zwei Menschen treffen, die das Game besitzen und auch tatsächlich spielen, ist äußerst gering.

Wer sich gern über Ladezeiten aufregt, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, ein Hektiker zu sein. Winx Club bringt aber selbst die gemächlichsten Zocker an den Rand des Nervenzusammenbruchs. Man fühlt sich tatsächlich in die 80er Jahre zurückversetzt, denn die PSP braucht ungefähr so lange wie ein Commodore 64 mit Datasette, um ein Level zu laden. Bei Wartezeiten von über einer Minute pro Minispiel empfiehlt es sich, eine zweite PSP zu kaufen, damit man überhaupt etwas zu tun hat.


Grafisch schwankt das aktuelle Winx-Spiel zwischen furchtbar und langweilig. Selbst die optisch opulenteren Mini-Games sind der Hardware nicht würdig. Grobe Figuren, eintönige Landschaften und abgehackte Animationen bestimmen das Bild. Dass die kurzen Videosequenzen nicht optimal komprimiert wurden ist bei einer Cartoon-Vorlage nicht wirklich schlimm, so dass die Clips tatsächlich das Beste sind, was über den Miniscreen flimmert.




Die akustische Untermalung ist nicht gerade leicht zu bewerten. Während die Soundeffekte absolut langweilig sind, besteht der Soundtrack aus professionell produzierten Pop-Songs samt weiblicher Lead-Sängerin. Dumm nur, dass alle Lieder unglaublich platt sind und wohl niemanden jenseits der Grundschule wirklich überzeugen werden. Hier ein kleiner Auszug aus einem typischen Songtext:

“Close your eyes
And open your heart
Believe in yourself
That´s how it starts
Dreams will come true
Just wait and see
Cause the magic´s in you
And the magic´s in me”


Nicht gerade Shakespeare, oder? Da ist es wirklich hilfreich, wenn man die englische Sprache nicht beherrscht. Etwas peinlich ist, dass die enthaltenen Filmschnipsel nicht übersetzt sind sondern mit Untertiteln versehen wurden. Merkwürdig, wenn man bedenkt, dass die Serie in deutscher Sprache erhältlich ist.

Tim meint:

Tim

Eine absolut belanglose Minispiel-Sammlung. Selbst Mädchen im Grundschulalter, die offensichtlich die Zielgruppe dieses Machwerkes sind, sollten einen großen Bogen um den Winx Club machen. Wer beim Halten einer PSP weiß, wo die Finger hingehören, ist mit dem Game garantiert unterfordert. Was man anfangs für abwechslungsreiche Herausforderungen hält, entpuppt sich schnell als digitaler Einheitsbrei mit Simpel-Steuerung. Die fiesen Ladezeiten und die mäßige Grafik sorgen dafür, dass selbst Fans der Zeichentrickserie vor Langeweile den Sony-Handheld fallen lassen.

Positiv

  • Die UMD schützt das Laufwerk vor Staub

Negativ

  • PSP-Ladezeiten-Rekordhalter
  • Simples Gameplay
  • Kaum Abwechslung
Userwertung
8.8 1 Stimmen
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Winx Club - Willkommen im Club Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 6
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 23. Mai 2007
Vermarkter Konami
Wertung 2.7
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