Parodius im Test

Wer sich ohne vorherige Information an das Spiel setzt, wird erstmal von der Existenz zweier voneinander unabhängiger Games auf Schillerscheibe verblüfft sein. Bei beiden handelt es sich um die Adaptionen der in Japan seinerzeit äußerst populären Arcadeautomaten, die damit zum ersten Mal auf einer SEGA Konsole Halt machten. Nicht umsonst war der Saturn vermutlich die erfolgreichste SEGA-Hardware im Lande der aufgehenden Sonne.

Wer sich jedenfalls für einen der beiden Klassiker entschieden hat, darf nach den üblichen Optionseinstellungen im Hauptmenü noch seinen favorisierten Fighter auswählen. An absolut skurillen Helden herrscht da kein Mangel, was bei Schweinchen und Fisch beginnt und beim bekannten Oktopus der Reihe endet. Jedes Raumschiff besitzt dabei ein eigenes Waffensystem, dass sich durch zahlreiche auffindbare Upgrades im Spielverlauf weiter ausbauen und den eigenen Wünschen und Nöten anpassen lässt. Eine detaillierte Beschreibung würde den Rahmen dieses Reviews sprengen, aber soviel sei verraten: Hier wird eine schöne Vielfalt für alle Ballerfreunde geboten!

Und die Variationen machen gottlob nicht beim eigenen Raumschiff halt. Unter Nintendofans schon lange für seine abgedrehten Gegner bekannt, dürfen es nun auch Saturnfans mit Katzen U-Booten aus Holz im Piratenlook aufnehmen, überdimensionierte Meerjungfrauen ins Meer zurück ballern oder zwischen den Beinen einer riesigen Ballerina hindurch navigieren. An völlig durchgeknallten Ideen herrschte bei den Entwicklern von Konami kein Mangel und ich möchte gar nicht wissen, was die sich morgens in ihr Frühstücks-Müsli mixen. ^_^

Auch Technikfreunde werden mit dem Doppelpack aus dem Hause Konami ihre Freude haben, zeigte der Saturn doch zum ersten Mal seine herausragenden 2D-Fähigkeiten gegenüber Sonys Playstation und bewies eindrucksvoll, dass ein vor Gegner und Geschossen überquillender Bildschirm nicht zwangsläufig Slowdowns nach sich ziehen muss. Denn die Action flimmert absolut flüssig über den Screen. Teilweise erlebt man speziell bei abgedunkeltem Zimmer angesichts des Farbenrausches schon mal seinen persönlichen LSD-Rausch - und das gänzlich ohne schädliche Substanzen. :-)

Übrigens muss ein zweiter Spieler nicht nur zusehen. Per Knopfdruck kann nämlich jederzeit ein weiterer Gamer dem Actionfeuerwerk beiwohnen und ebenfalls sein kleines Raumschiff durch die knallig bunten Welten manövrieren. Die beste Nachricht ist aber das es den Spaß als normale PAL-Version gibt und damit nicht nur einer Schar importfreudiger Gamer vorbehalten bleibt. Vorausgesetzt ihr könnt noch ein Exemplar ergattern, denn sehr oft sichtet man das Spiel in letzter Zeit nicht mehr bei Ebay & co.