Chuck Rock im Test

SNES
Kennt ihr noch Core Design? Die britische Company war Anfang der 90er Jahre eine der angesagtesten Adressen, wenn es um packende Spielekost für die damals erhältlichen 16-Bit Systeme ging. Auch der bierbäuchige und glatzköpfige Steinzeitmensch Chuck Rock entstammt ihrer Feder, auch wenn er rein äußerlich eher Ähnlichkeiten mit Fachverkäufern in der PC-Abteilung bekannter Elektro-Fachmärkte hat. Doch Zeit zum Däumchen drehen hat der rüstige Neandertaler nicht - schließlich muß er sein entführtes Herzblatt zurückholen.

In Zeiten, in denen quietschbunte Jump'n'Run Helden jeden Monat dutzendweise auf den Videospielmarkt stürmten, brauchte es schon etwas besonderes, um sich im Hüpf & Lauf Segment von der Konkurrenz absetzen zu können. Keulenschwinger Chuck Rock durchläuft zwar auch in bewährter Art insgesamt fünf 2D Welten von links nach rechts, ist dafür mit seinem winzigen Haarbüschel, dem ausladenden Schumi-Kinn und einem gut sichtbaren Rettungsring um die Taille eher ein Anti-Held. So werden ankommende Gegner im Saurier Style z. B. einfach unorthodox mittels des Bierbauchs vom Screen geschwabbelt.



Bevor es beim Levelende dann klassisch gegen den Endgegner geht, müssen öfters auch kleinere Rätsel gelöst werden, wie etwa Steine zu verschieben, um somit höhere Stellen erreichen zu können. Zudem liegen unterwegs verstreut immer wieder mal nahrhafte Lebensmittel, die ihr nicht verschmähen solltet, denn darüber gewinnt der alte Chuck verlorene Lebensenergie zurück. Und davon kann er nicht genug haben, denn in den fünf Welten (u.a. Dschungel, Eislandschaft, Höhle ) werden Joypad-Akrobaten insbesondere gegen Ende recht gut gefordert werden.



Während spielerisch recht solide Jump'n'Run Kost geboten wird, waren die Hintergründe zum Zeitpunkt des Releases schon einen Hingucker wert. Etwa wenn ein riesiger Saurier das TV-Bild bevölkert, von dem man lediglich die Füße zu Gesicht bekommt. Leider sticht insbesondere das erste Level hier hervor, danach herrscht eher etwas Monotonie - so als seien den Entwicklern die Ideen ausgegangen. Auch die Animationen, etwa das erschrockene Gesicht bei einem Lebensverlust, sind anfänglich nett anzusehen - mit der Zeit verlieren sie durch die vielen Wiederholungen aber rasch an Reiz. Zumal alle Animationen etwas "steif" wirken, aber gut - Chuck macht ja nun auch nicht mehr den gelenkigsten Eindruck :-)



Erwähnenswert ist auf alle Fälle noch die fetzige Steinzeitmucke im Titelbild, den dieser Autor seinerzeit als eines der besten 16-Bit Stücke in Erinnerung hatte. Jahre später nun tut man sich etwas schwer, das nachvollziehen zu können. Im Spiel selbst herrscht musikalisch leider eher Tristesse vor, die steinzeitlich angehauchte Soundkulisse fällt hier jedenfalls deutlich zurück. Erwähnenswert ist auch noch das seinerzeit aufregende "Onga Bonga" Sprachsample zu Beginn jeder Stage - damals noch eine aufregende Ausnahme, über die man sich richtig freute. :-)

Sebastian meint:

Sebastian

Zeitlebens mussten sich Chuck Rock Besitzer immer sagen lassen, bei ihm handle es sich nur um einen billigen Bonk Klon. Die Ähnlichkeiten sind zwar nicht ganz von der Hand zu weisen, dennoch ist Chuck Rock einfach Chuck Rock. "Leider" möchte man fast hinzufügen, denn an die Qualität des bissfesten Helden aus dem Hause Hudson kommt dieser klassische Plattformer nicht heran. Für Fans solider 2D-Hüpfkost aber womöglich auch heute noch einen Blick wert? 

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Chuck Rock Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 1993
Vermarkter -
Wertung 6.5
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