Die Hintergrundgeschichte ist dabei eventuell noch der beste Teil des Moduls. In der futuristischen Stadt Metropolis 4 laufen die im Prinzip für die Arbeit vorgesehenen Androiden praktisch Amok und gehen auf alles los. Dagegen muß jemand einschreiten, und weil die Menschen so gar nicht die Hände von Maschinen lassen können, wird flugs ein neuer Android zusammengeschweisst, der erneut für Recht und Ordnung sorgen soll. Und jetzt ratet, in wessen Schaltkreise ihr schlüpft? Der Spaß an der Sache - ihr seid damit auch spielerisch absolut festgelegt, da ihr einzig und allein mit eurem Robo spielen dürft! Das sonst in Beat‘em‘ups so reizvolle Feature der freien Charakterwahl entfällt vollkommen. Doch es kommt noch alles viel, viel schlimmer...
So merkt ihr schon nach den ersten Sekunden, dass die Beta-Tester hier offenbar erneut beide Augen zudrückten. Die Spielbarkeit ist nämlich ungelogen unter aller Sau, vernünftige Blocks der gegnerischen Angriffe sind praktisch nutzlos, da ihr trotzdem weiterhin fleißig Schaden nehmt. Zudem schaltet euer Kämpfer in dem Moment auf Stur, in dem der Gegner eine Attacke ausführt...tief beeindruckt davon rührt sich euer blockender (bringt aber eh nix!) Charakter nicht mehr von der Stelle, was zu einem äußerst verhängnisvollen Ergebnis führen kann. Wo wir übrigens noch bei den Figuren sind - die Robos sind so herzlich schlecht designt, dass man fast lachen könnte, wenn es nicht so traurig wäre. Ich spreche weniger auf das Äußere, als vielmehr die inneren Werte an. Während der Bauroboter »Loader« sich beispielweise als völlig unfähiger Gegner erweist, wischt der gigantische Sentry-Robo mit jedem Feind den Boden auf. Und wer nach so einer Niederlage immer noch nicht genug vom Roboter-K(r)ampf hat, ärgert sich dann bestimmt auch über die fehlenden Continues...
Ihr könntet schon was wegstecken meint ihr? Wartet - noch erwähnte ich die Steuerung nicht, vor deren Belegung sich der zuständige Programmierer vermutlich vorher erstmal zwei Flaschen Wodka gegeben. Genauso spielt es sich damit nämlich und von der äußerst begrenzten Move-Palette wollen wir hier erst nicht anfangen. Auch die im Vorfeld hochgelobte Optik muss federn lassen. Zwar sehen die gerenderten Kämpfer für SNES Verhältnisse wirklich hübsch aus, dafür wirken aber viele der Animationen (vor allem eures Helden) mehr als hölzern und lächerlich aus. Die Drei-Phasen Animationen aus vergangenen VCS Tagen lassen grüßen. Wofür jetzt hier 32MBit verbraten wurden, bleibt vermutlich bis in alle Ewigkeit ein Geheimnis der Programmierer. Leider tut sich auch beim Sound nichts aufregendes. Laut Packung und Intro soll Queen Gitarrist Brian May sich für die Musik verantwortlich zeichnen, viel hört man davon aber nicht. Zudem fangen die ewigen »Hammer auf Metall« Soundeffekte bei Treffern schon nach kurzer Zeit zu nerven an. Alles mehr als dürftig!
Unser Videoreview zu Rise of the Robots
Ein Paradebeispiel dafür, dass es Grafikblender nicht erst seit den Next-Gen Konsolen gibt. Grottige Steuerung, keinerlei Abwechslung und ein hauchdünnes Gameplay lassen den Titel auf dem SNES zu meinem personal hit shit avancieren. Finger weg!