Super Dropzone im Test

SNES
In eigentlich jedem Genre der Unterhaltungsindustrie gibt es Titel, die vom Publikum als Klassiker ausgezeichnet werden. Hierbei heißt das Zauberwort Zuschauerzahlen bzw. Verkaufszahlen! Erfahrung lehrt, dass (um diesen Status zu erreichen) ein Produkt nicht mal durch ein dickes Budget bestechen muss. Meist reicht eine fixe Idee und ein bisschen Durchsetzungsvermögen aus. In den frühen Jahren der Videospiel-Urzeit waren Kassenschlager meist reine Zufälle, wobei Pac-Man, Donkey Kong oder Tetris hier sehr gute Beispiele sind...
Heute hingegen werden durch Presse und und Internet Spieltitel vor ihrem Release auf ein Podest gehoben, das sie leider oft nicht halten können. In Zeiten des Commodore C64 gab es nicht viele Spielezeitschriften und vom Internet konnten wir noch alle Träumen. Just in diesen Zeiten war Archer MacLean's erstes kommerzielles Produkt, das er ganz allein (!) geschrieben hat ein Riesenerfolg. Mit der 16 Bit-Power des Super Nintendos wagte Psygnosis Jahre später auf eine Neuauflage, um an die frühen Achtziger Jahre anzuknüpfen.


Schöner Vergleich: Oben seht ihr die C64-Version und unten den SNES-Pendanten

Bis vor ein paar Jahren war der Name Archer MacLean einem Hardcorespieler wie mir vollkommen unbekannt. Allerdings wurde dieser recht britische Name immer wieder mit Titeln wie International Karate+ oder Dropzone in Zusammenhang gebracht. Nach ein bisschen Recherche erfuhr ich dann recht schnell, dass Herr MacLean dank seiner Arbeit in der Vergangenheit einen echten Kultstatus bei so manchem Videospieler besitzt. Das hatte Psygnosis damals wohl auch erkannt und produzierte deshalb zusammen mit dem Programmierer-Guru eine neue Version seiner ersten Arbeit, die natürlich dem damals aktuellen 16Bit Niveau angepasst werden sollte. Herausgekommen ist leider nicht so ein Kracher wie das Original für den C64, nichtsdestotrotz ist das 8 Mbit große Super Dropzone ein gutes Spiel, dass zielsicher vom seinem Retrofaktor gebrauch macht.

Im Grunde hat sich in Sachen Spieldesign nicht viel verändert. Ihr verkörpert als Spieler einen Weltraumhelden im Raumanzug, der auf vier Jupitermonden Kugeln einsammeln muss. Seid ihr mittels Turbopack über eine Kugel geflogen, hängt das Ding am euren Hinterteil und ihr fliegt zurück zu eurer Basis. Das klingt zunächst recht einfach, doch wird euch die Sammelsuche bald durch eine Schar Feinde erschwert, die alle recht unterschiedliche Verhaltensmuster an den Tag legen. Somit solltet ihr euch wappnen, um zwischen wilden Ballereien und schnellen Manövern bestehen zu können. Um der Sache ein glückliches Ende zu bereiten, besitzt euer Protagonist ein nettes Waffenarsenal, womit er sich seiner Haut erwehren kann. Auch das Turbopack auf dem Rücken ist nicht von schlechten Eltern, wenn es heißt, die Beine unter die Arme zu nehmen.


Auch dicke Gegner gilt es zu erledigen!

Somit steht auf der Tagesordnung: Ballern, was das Zeug hält! Das müsst ihr 42 Level lang durchhalten, bis der verdiente Abspann zu bewundern ist. Für mich als Shooterfreak braucht es ja persönlich nicht viel Schnickschnack. Allein ein klares Ziel, ein Haufen Gegner und vielleicht noch ein gewisser Grund den Trigger zu drücken reicht völlig aus, um Spaß zu haben. Das werden Fans des Originals genauso sehen. Wer den C64 Klassiker aber als Einsteiger vielleicht kennt, wird sich etwas hart tun bis zum Ende durchzuspielen. Und da sind wir eigentlich auch schon bei den Kritikpunkten angekommen. Einer ist zunäcsht einmal das Optionsmenü, welches recht dünn ausgefallen ist. Also Einstellungen wie z. B. für einen Schwierigkeitsgrad oder Dauerfeuer sucht ihr vergebens.

Zudem glänzt die Grafik zwar mit einem sauberen Scrolling, doch sind die Gegner äußerst mickrig geraten und die Hintergründe platzen auch nicht gerade vor Details. Während das Titelbild noch einen eigenen Song bekam, geht der Rest des Spiels recht leer aus - eigentlich nicht ganz verständlich, denn Speicherplatz sollte mehr als genug verfügbar gewesen sein. Doch auf der Haben-Seite von Super Dropzone steht das simple wie unverwüstliche Spielprinzip und die tadellos Steuerung des Jetpacks. Der Schwierigkeitsgrad ist vielleicht für „gefühlvolle“ Spieler ein bisschen zu knackig. Doch trotz des später starken Gegneraufkommens bleibt dank Radar am unteren Bildschirmrand die Übersicht jedes Mal erhalten. Obwohl während der Balleraction keine Musik zu hören ist, könnt ihr gelegentlich eine kristallklare Sprachausgabe bewundern, die jedoch leider viel zu spärlich vertreten ist.

Dominic meint:

Dominic

Super Dropzone lebt (leider) nur von seinem Retrogefühl, was aber wohl hauptsächlich nur ältere Spieler mit Vorliebe für den Klassiker entwickeln werden. Für andere Gamer ist das Spiel grafisch wie spielerisch vielleicht etwas zu rau geraten - hier hat Psygnosis leider eindeutig viel Potenzial verspielt! 

Positiv

  • Zahlreiche Level
  • Handfeste Action
  • Perfekte Steuerung

Negativ

  • Spärliche Optionen
  • Grafik hätte um Klassen besser sein können
  • Keine Musik während der Ballereinlagen
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Super Dropzone Daten
Genre Shooter
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit Dezember 1994
Vermarkter Psygnosis
Wertung 6.9
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