Tiny Toon Adventures: Buster Busts Loose im Test

SNES

Die Neunziger waren eine Zeit, in der man Menschen einigen Dingen aussetzte, die teilweise zu zerstörten Gehirnen führten. Während auf der musiktechnischen Seite dieses Jahrzehnts Dancefloor jede Kiddydisco rockte, wurde der TV-Angriff von Steven Spielberg himself geleitet, der zusammen mit den Warner Bros. Studios eine moderne Version der Looney Tunes auf den Fernsehbildschirm zauberte. Hier waren nicht Bugs Bunny oder Daffy Duck die Stars der Show, sondern die jüngere Generation der Looney Tunes, die mit Buster Bunny, Babs Bunny und der egoistischen grünen Ente Plucky Duck neue Aushängeschilder hatten. Genau wie ihre Vorgänger waren die Tiny Toons durch die Ausstrahlung im Privatfernsehen recht erfolgreich, weshalb darauf auch schon bald die ersten Videospiele folgten.

Tiny_Toon_Adventures_Buster_Busts_Loose_4Glücklicherweise entschieden sich die Designer nicht einfach ein typisches Jump‘n‘Run der billigen Art zu programmieren, sondern eine eigene kleine TV-Show auf die Cartridge zu bannen. Diese wird der TV-Vorlage auch gerecht. Wenn das Spiel startet, müsst ihr euch für einen der drei Schwierigkeitsgrade entscheiden, außerdem leiten Babs und Buster die Show.

Doch bevor ein Wort das andere gibt, merkt Buster, dass er zu spät zum Unterricht an der Acme Looniversity kommt. Sofort macht er sich auf die Socken, was der Startschuss zum ersten Stage ist. Dieses gestaltet sich (genau wie die weiteren fünf Level) als heiteres und überwiegend gewaltfreies 2D Jump‘n‘Run. Und jedes Mal (bis auf die Minispiele) ist Buster der Held, der einige Tricks auf Lager hat. Neben den typischen Sprungeinlagen kann der blaue Hase auch einen stylischen Dropkick ausführen, um Gegner zu überwältigen. Diese lassen nach ihrem Ableben kleine Sternchen auf den Boden fallen, die ihr wiederum einsammeln könnt. Solltet ihr 100 von diesen Himmelskörpern besitzen, winkt ein Extraleben. Die andere Fertigkeit Busters ist der Dash, der mit der R1-Taste gestartet wird. Fängt er zu rennen an, ist es möglich selbst Wände hochzulaufen.

Das gibt dem Leveldesign dadurch eine neue Bedeutung. Es geht nicht nur plump von links nach rechts (oder anderums) sondern auch meist von unten nach oben, wobei ihr oft flink die Wand hochrennen müsst, bevor die Dash-Anzeige gegen null sinkt. Habt ihr euch für ein paar Sekunden ausgeruht, füllt sich diese erneut auf. Sollte die Lebensenergie durch Verletzungen langsam zur Neige gehen, findet ihr reichhaltige Nahrung in Form von Karotten, die sogar eure Energieanzeige anwachsen lässt.

Ist das erste Level nach einem Techtelmechtel in der Tasche, geht es zurück ins Warner Bros. Studio, wo Buster und Babs mit einem Roulette ein Minispiel ausknobeln. Hier haben die anderen Stars von Tiny Toons ihren Auftritt. Dann schlüpft ihr zum Beispiel in die Haut von Streuner und spielt Squash, während Babs in einem kleinen Irrgarten ihre Freunde finden muss.

Tiny_Toon_Adventures_Buster_Busts_Loose_2Abwechslungsreich geht es in Level 2 weiter, das erstaunlicherweise in einem Western-Setting stattfindet. Dort erzählt der geldgierige Montana Max, dass er der Star der Show ist und ihr habt die Aufgabe, ihm die Suppe gehörig zu versalzen. Stage 3 ist wieder eine komplette Kehrtwendung, denn jetzt durchlauft ihr ein Spukschloss und müsst kleine Rätsel lösen, um euch zum Levelende durchzuboxen.

Abschnitt 4 findet auf dem Sportfeld der Acme Looniversity statt und war damals mein absolutes Lieblings-Stage. Mit eurem Team, bestehend aus Plucky, Hamton und Streuner steht eine Partie American Football auf dem Programm, wobei ihr als Quarterback einen Touchdown vollführen müsst. Das wird natürlich von der Gegenpartei versucht zu verhindern, während euch ein Zeitlimit (15 Minuten im Easymode, 7 Minuten im Normalmode, 4 Minuten im Hardmode) im Nacken sitzt.

Gibt der Schiedsrichter das Spiel frei und ihr lauft über das Spielfeld, solltet ihr blitzschnell entscheiden, ob ihr über die Gegner springt bzw. unter sie hindurchlauft. Werdet ihr getackelt, geht der Spaß von dem Punkt eures Bodenkontakts weiter. Um noch ein bisschen taktische Tiefe zu spendieren, könnt ihr zwischen den Pausen Taktiken ändern. Diese sind zwar nur auf zwei Möglichkeiten (Pass oder Run) reduziert, ergeben aber trotzdem Sinn.

Egal ob ihr ein Minispiel oder ein Jump‘n‘Run Level spielt – Tiny Toons Adventures auf dem Super Nintendo sieht trotz seines Alters immer noch verdammt gut aus. Die superknuffig gezeichneten Charaktere verfügen über viele liebevolle Animationen. Der Detailgrad der Hintergrundgrafiken sowie Schattenwürfe ist auf einem hohen Niveau, was man auch von der Sounduntermalung sagen kann. Hier ist allerdings leider keine Sprachausgabe vorhanden, doch der typische Tiny Toons Soundtrack mit seinen gelungenen Kompositionen und den knackigen Soundeffekten lässt das schnell wieder vergessen.




Dominic meint:

Dominic

Obwohl man mich damals auslachte, als ich mir anno 1993 Konamis Tiny Toons Adventures kaufte, bereute ich es bis heute nicht. Zu den Stärken des Titels zählen die gute Grafik, die perfekte Umsetzung der Lizenz, der klasse Soundtrack und der Abwechslungsreichtum. Einziger Kritikpunkt ist die Balance der Schwierigkeitsgrade, da es im Easy-Modus zu einfach und im Normal-Modus zu schwer ist.

Positiv

  • Liebevolle und detailreiche Grafik
  • Abwechslungsreiche Level und Minispiele
  • Perfekte Umsetzung der Lizenz

Negativ

  • Im Easy-Modus zu leicht
Userwertung
8.46667 6 Stimmen
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Forum
  • von Undead:

    danke für den Tipp^^

  • von 108 Sterne:

    Undead schrieb: Die MD Version kenne ich leider nicht, muss ich mal schauen ob ich günstig drankomme zum testen Verkauft gerade ein User im Store für 4 Euro komplett. Mega Drive, Snes, Xbox Games...

  • von Badhero:

    Mich hat das SNES TT etwas entäuscht, weil ich die grandiose NES Fassung zu genial fand. Auf SNES sah es zwar schick aus, aber die Steuerung mit den Dash war mir derzeit zu fummelig. Beim NES fand ich die Idee immer gut die Charaktere wechseln zu können und somit andere Fähigkeiten zu haben. Auch...

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Tiny Toon Adventures: Buster Busts Loose Daten
Genre Jump’n Run
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1993-06-24
Vermarkter Konami
Wertung 7.9
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