Young Merlin im Test

SNES

»...und dann war da dieses Licht am Ende des Tunnels«. Ja, auch der junge Zauberlehrling Merlin kann von derartigen »near-death« Erfahrungen berichten, wäre er um ein Haar doch ersoffen. Und das alles nur wegen einer holden Maid, die er aus den reissenden Fluten retten wollte. Statt am Meeresgrund als Wasserleiche, findet sich der Blondschopf jetzt aber in einem geheimnisvollen Fantasyland wieder, das natürlich obendrein erneut knöcheltief in einem Sumpf aus Problemen steckt.

Young_Merlin_neXGam_11Das Allergrößte von diesen hört dabei auf den Namen Shadow King und ist für alles verantwortlich, was derzeit falsch läuft. Dank seiner willigen Helfer verwandelt er einst wunderschöne Wälder in garstig-böse Fleischfresser, terrorisiert die Bewohner des Landes und verbreitet auch sonst nur schlechte Laune.

Als waschechter Weltenretter fällt es Held Merlin natürlich schwer nein zu sagen, weshalb er sich prompt auf die Socken macht um dem Fiesling eins auszuwischen. Bevor es allerdings zum finalen Kampf kommt, werdet ihr so einige Labyrinthe durchqueren und lösen müssen. Dabei ist interessant, dass sich Young Merlin schon von der ersten Minute an anders als die meisten SNES-Genrekollegen spielt. Statt zufallsbasierten Gefechten in kurzen Intervallen ist hier mehr Köpfchen gefragt. Die dennoch actionreichen Auseinandersetzungen sind zugunsten vieler Rätsel deutlich rarer gesät.

Verantwortlich für diesen eher ungewöhnlichen Mix auf den Konsolen zeichnen sich übrigens die Westwood Studios, den PC-Strategen unter euch durch Command & Conquer ein Begriff. Eventuell ist es eben auch diese PC-Erfahrung, die Young Merlin so andersartig erscheinen lässt. Statt langen Konversationen mit jedem einzelnen Bewohner einer Stadt wird hier gleich überhaupt nicht geredet - kommuniziert wird hingegen einzig und allein über Symbole, was vermutlich gewollt zu Verständigungsschwierigkeiten führen kann. (Was will mir der Kerl mit diesem Zeichen sagen?)

Recht individuell ist im Übrigen ebenso die Grafik von Young Merlin ausgefallen, jedenfalls ziert die Optik ein eigenständiger Zeichenstil. Abgesehen vom bunten Comic-Stil wird allerdings relativ wenig spektakuläre Kost geboten, insbesondere die Endgegner im Spiel wurden aber schön getroffen. Auch die Soundkulisse setzte keine neuen Maßstäbe auf dem SNES. Insgesamt reicht es hier zwar für ein gut, auf Dauer wäre jedoch etwas mehr Abwechslung doch eine feine Sache gewesen.




Sebastian meint:

Sebastian

Young Merlin ist ein Spiel, an dem sich vermutlich selbst die Geister eingefleischter Adventure/RPG Freunde scheiden dürften. Für die einen ist es nämlich dank seiner Rätseldichte und dem etwas anderen Spielablauf ein verkanntes Genie, für konservative RPG-Liebhaber hingegen nur ein halbgarer Feldversuch. Zu welchem der beiden Gruppen Young Merlin für euch zählt, müsst ihr selber herausfinden. In ruhiger Atmosphäre sollte man dem Modul aber auf alle Fälle eine Chance geben.

Positiv

  • Ungewöhnliches Action-Adventure
  • Hohe Rätseldichte

Negativ

  • Wirkt wie ein halbgarer Feldversuch
Userwertung
8.2 14 Stimmen
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Forum
  • von past perfect:

    Ich hab das Spiel ebenfalls gespielt und mag es sehr gerne. Hab gerade den Testbericht gelesen und es kamen Erinnerungen hoch Hab es vor ca 3 Jahren oder so mal durchgespielt. Naja, wie auch immer ^ ^ Ich kann das Spiel ebenfalls empfehlen, wenn man Adventures mag und ein Spiel sucht, das ein...

  • von Civilisation:

    Lest selbst, was Sebastian damals zu Young Merlin meinte. Young Merlin »...und dann war da dieses Licht am Ende des Tunnels«. Ja, auch der junge Zauberlehrling Merlin kann von derartigen »near-death« Erfahrungen berichten, wäre er um ein Haar doch ersoffen. Und das alles nur...

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Young Merlin Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1994
Vermarkter Virgin
Wertung 7.4
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