Insmouse no Yakata im Test

Virtual Boy

„Der einzige Ego Shooter für den Virtual Boy“ heißt es oft, wenn von Insmouse no Yakata die Rede ist. Ob dies der Wahrheit entspricht und wie viel das Spiel mit einem Ego Shooter gemein hat, wollen wir ergründen. Wir begaben uns ins rot-schwarze Horrorhaus....

Insmouse_no_Yakata_neXGam_3Insmouse no Yakata ist eine Umsetzung eines japanischen Low-Budget Horrorfilmes und dementsprechend nur in Japan erschienen. Kaum legten wir das Spiel ein, werden wir auch schon mit einem schönen stimmigen Intro begrüßt, dass das Insmouse Anwesen in Nebelschwaden gehüllt zeigt. Bis hierhin entspricht alles dem klassischen Schauerklischee und dem Spieler wird klar, dass im Hause nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Also auf die Starttaste gehauen und ab ins Geschehen. Zuerst fällt die Baumstruktur der Level auf, so dass man in den Leveln meist die Wahl zwischen 2 alternativen Ausgängen hat, die anschließend im Laufe des Spiels zu unterschiedlichen Spielausgängen führen. Kaum im ersten Level angelangt, fällt das Spieldesign auf, über das sich streiten lässt, ob es ein Ego Shooter ist, oder eben nicht. Das Game spielt aus der 3D Ego Perspektive und ihr steuert mit dem rechten Steuerkreuz ein Fadenkreuz mit dem es gilt „Kreaturen“ aufs Korn zu nehmen. Soweit deutet alles auf einen Ego Shooter hin.

Doch die Tatsache, dass das Spiel nicht flüssig durch die Gänge scrollt, sondern abschnittweise wie bei klassischen 3D Dungeon Explorer Games, verbunden mit dem Fakt, dass ihr Schlüssel binnen eines sehr knappen Zeitlimits suchen müsst, um den Ausgang zu finden und eure Munition arg begrenzt und Monster eher Mangelware sind, lässt darauf schließen, dass es sich eher um ein subtiles Horroradventure im Stil alter Might and Magic Games handelt, als um einen Ego Shooter. Die Essenz des Spiels an sich ist simpel. Hetzt durch die eintönigen, immer gleich aussehenden Gänge, sucht den Schlüssel und rennt innerhalb des Zeitlimits zum Ausgang. Glücklicherweise hilft euch eine Karte bei der Orientierung im rot-schwarzen Labyrinth des Insmouse Herrenhauses, denn ohne diese habt ihr euch schnell hoffnungslos verirrt, da wirklich alles gleich aussieht. Ab und an tauchen vereinzelt Monster auf, die ihr mit dem zweiten Steuerkreuz des Virtual Boys ins Visier nehmt und ins Jenseits pustet. Die Tatsache, dass ihr unter chronischem Munitionsmangel leidet, deutet weiterhin weniger auf einen Ego Shooter, als auf ein beklemmendes Horroradventure hin. Leider ist eure Energie auch knapp bemessen, so dass ihr ständig Gefahr lauft, vom nächsten Monster ebenfalls über den Jordan geschickt zu werden. Glücklicherweise verfügt Insmouse no Yakata über ein englisches Passwortsystem, das es euch ermöglicht jederzeit in jedem Level wieder einzusteigen. Vorbildlich, kann man da nur sagen.

Insmouse_no_Yakata_neXGam_8Grafisch macht Insemouse no Yakata wie schon erwähnt einen durchwachsenen Eindruck. Das Scrolling ist von vorgestern und aus der Steinzeit der 3D Grafiken. Die Monster sind allesamt schlecht animiert und eher witzig als gruselig anzusehen. Abwechselung in den Leveln sucht ihr vergebens, jede Wand und jede Tür sieht absolut gleich aus. Orientierung ade. Trotz allem konnte der Tester einen gewissen Charme ausmachen, der eventuell aus Nostalgie und dem Faible für trashige Horrorfilme herrührt. Sieht das Spiel an sich eher spärlich aus, so punkten die Menüs dafür mit eindrucksvollen 3D Effekten und stimmen hervorragend auf die Thematik ein.

Soundmäßig ist Insmouse no Yakata eine Ausnahmeerscheinung auf dem Virtual Boy. Die beklemmende, gruselige Sounduntermalung passt zur Horrorfilmthematik und fügt sich perfekt ins Spielgeschehen ein. Ein gelungenes Beispiel dafür, dass aus dem Virtual Boy soundmäßig doch etwas herauszuholen ist. Von schauriger Gruselmusik in den Leveln, bis zur Stereo-Sounduntermalung, die wiederholt den Spieler in die Irre führt, dass hinter euch oder neben euch ein Monster stehen könnte, macht Insmouse no Yakata alles richtig. Vor allem der Stereoeffekt lässt euch immer wieder panisch umdrehen, ob euch nicht vielleicht doch ein Monster an den Hacken klebt.




Heiko meint:

Heiko

Entgegen der in der Szene vorherrschenden Meinung, dass Insmouse no Yakata ein hoffnungslos veralteter Ego Shooter ist, bin ich eher der Ansicht, dass es sich um ein ordentlich umgesetztes Horroradventure der alten Schule handelt. Spielerisch reißt das Game garantiert niemanden vom Hocker und grafisch vermutlich erst recht nicht. Aber die subtil aufgebaute Stimmung, die Hektik unter Zeitdruck und vor allem die hervorragende Sounduntermalung machen Insmouse no Yakata zu einem interessanten Spiel, das sicherlich ein Probespiel wert ist. Leider gehört das Game zu den teureren Vertretern auf dem Virtual Boy, so dass es wahrscheinlich nur für Sammler lohnenswert sein dürfte, denn für ca 80€ lässt sich auch was Besseres zum spielen finden...

Andrej meint:

Andrej

Der einzige Ego-Shooter für den Virtual Boy. Leider ist das gute Stück gnadenlos veraltet (Ruckeliges Bitmap Geballer), das nur Retrofans mit Quake Faible zufrieden stellen kann. Spielerisch wird hier leider absolut nichts Neues geboten.
Die akustische Untermalung hingegen kann sich hören lassen. Im Gegensatz zum offensichtlichen Vorbild Doom musste man jedoch nicht einen umständlichen „Blood-Code“ eintippen, um rote Farbe zu Gesicht zu bekommen (Ok ok, der war flach *g*).

Positiv

  • hervorragender Sound
  • Passwortsystem
  • gute Horroratmosphäe

Negativ

  • total veraltete Grafikengine
  • sehr knappes Zeitlimit
  • ziemlich teuer
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  • von Vit:

    Undead schrieb: so gut kenne ich mich mit Japanisch nicht aus, aber es wäre durchaus möglich das man es anders liest als man es schreibt^^ Dann wäre es immer noch falsch geschrieben. Geschrieben wird's immer noch 'Insumausu'...

  • von CD-i:

    Ja die jap version heißt red alert und liest sich auch auf japanisch red alert. Die us version heißt schlicht red alarm

  • von Undead:

    so gut kenne ich mich mit Japanisch nicht aus, aber es wäre durchaus möglich das man es anders liest als man es schreibt^^ Ich kenne da nur ein anderes Beispiel vom VB Game Red Alarm, das von vielen auch gerne Red Alert genannt wird obwohl Alarm auf der OVP steht (eventuell heißt die JAP...

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Insmouse no Yakata Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1
Regionalcode NTSC_Jap
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1995
Vermarkter Nintendo
Wertung 6.4
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