Iron Man 2 im Test

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Während Robert Downey Jr. im Hollywood-Blockbuster Iron Man 2 wieder einmal den wohl coolsten Superhelden der Welt mimt, gibt es auch an der Gaming-Front Neues zu berichten. Nach der eher missglückten Videospielversoftung Iron Man aus dem Jahr 2008 präsentiert uns SEGA nämlich ein weiteres, virtuelles Abenteuer des stählernen Helden. Lizenz-Murks oder Spaßgranate, hier unser Test…


iron5.jpgDie Videospielversion von Iron Man 2 setzt direkt am Ende des Films ein, erzählt aber eine eigene Geschichte. Während Iron Man alias Tony Stark damit beschäftigt ist seinen Firmensitz gegen haufenweise finstere Blechkameraden zu verteidigen, nutzen Selbige den Angriff lediglich als Täuschungsmanöver um Iron Man zu beschäftigen. In Wahrheit haben es die bösen Buben nämlich auf Tony´s Allerheiligstes abgesehen - die intelligente Steuerungseinheit seines Supercomputers, genannt "Jarvis". Schnurstracks wird das gute Stück geklaut um es für die eigenen, gewohnt dunklen Zwecke einzusetzen. Klar dass eine dreiste Aktion diesen Ausmaßes Folgen hat! So machen wir uns als Iron Man auf die Suche nach Jarvis und produzieren dabei viel, sehr viel Altmetall. Spieler die sich nicht mit dem Iron Man-Universum auskennen werden zwar nicht viel mit Hintergrund und Charakteren anfangen können, als Mittel zum Zweck ist die leidlich spannende Story aber ausreichend.

Das Gameplay des 3D Person Action-Titels gestaltet sich - wie kaum anders zu erwarten war - als ziemlich belangloser Mix aus Luft-Gefechten, Zerstörungs-, Rettungs-, Eskort- oder Such-Aufträgen und Prügeleien mit feindlichen Klon-Robotern.

iron4.jpgDank überarbeiteter Steuerung gehen zumindest die Schießereien und Flugsequenzen wesentlich besser von der Hand als im Vorgänger, spielerische Abwechslung oder spannendes Missionsdesign sucht man allerdings nach wie vor vergebens. Meist geht es nur darum auf dem Weg von A nach B haufenweise Roboter, Mechs, Helikopter oder Panzer zu erledigen. Immerhin haben wir die Möglichkeit unser Blechkleid mit neuen Waffensystemen und Munitionstypen auszustatten oder den Rüstungswert zu verbessern. Zu diesem Zweck steht uns nach erfolgreich abgeschlossenen Missionen ein alles andere als übersichtliches Upgrade-Menü zur Verfügung in dem wir Tony´s Kampfanzüge aufrüsten dürfen. Zwischenzeitlich schlüpfen wir auch in die Rolle von Iron Man´s Weggefährten War Machine, der über annähernd gleichwertige Fähigkeiten verfügt und sich entsprechend ähnlich spielt. Dazu gesellen sich dann noch fade Boss-Fights und eine zickige Kamera-Perspektive die speziell in Innen-Arealen für stetige Übersichtsprobleme sorgt.

Mit etwa fünf Stunden Spielzeit liefert Iron Man 2 abseits des 0815-Gameplays auch was den Umfang angeht keine Glanzleistung ab. Trotz zahlreicher Mängel klingt das bislang ja noch alles nach einem einigermaßen soliden Lizenz-Spiel. Keinerlei Highlights und spielerisch allenfalls Durchschnitt dafür aber auch keine Total-Aussetzer.

Von wegen...

iron1.jpgNun kommen wir nämlich zur Präsentation die ohne Übertreibung zum Schlechtesten gehört was die aktuelle Konsolengeneration in petto hat. Speziell die Zwischensequenzen sind derart mies geworden dass man sich als Spieler nur verwundert die Augen reiben kann. Kenner der Iron Man-Filme werden zwischen den realen Schauspielern und ihren Polygon-Ebenbildern kaum Gemeinsamkeiten erkennen. Mimik und Gestik sind ohnehin von vorgestern und die Lippensynchronität der Dialoge lässt nicht nur zu wünschen übrig, sondern ist schlichtweg nicht vorhanden. Das Spiel selbst macht grafisch zwar eine bessere Figur als die Cut Scenes, kann im Hinblick auf den optischen Gesamteindruck aber auch nicht überzeugen. Iron Mans Animationen und das Design der Handvoll verschiedener Gegnertypen gehen prinzipiell in Ordnung, werden aber von eintönigen Umgebungen und lahmen Effekte verschluckt. Die meist tristen Wüstenlandschaften wechseln sich mit pseudomodernen Industrieanlagen ab und sind in ihrer Größe recht übersichtlich gehalten.

Ausführliche Rundflügen oder Erkundungstouren würden bei den matschigen Umgebungstexturen zwar ohnehin keinen Spaß machen, etwas mehr Freiheit hätte aber nicht geschadet. Die „Spezial“-Effekte und Explosionen sehen übrigens nicht nur furchtbar kraftlos aus, sondern hören sich auch genauso an und passen damit perfekt zur völlig verkorksten Synchronisation.


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Alles in Allem sorgt die audiovisuelle Umsetzung von Iron Man 2 für den wohlverdienten Gnadenstoß. Sogar der eigene Vorgänger sah da noch etwas besser aus. Schwach! Wirklich ganz schwach…

Harry meint:

Harry

Ich werde versuchen mich kurz zu fassen. Wieso? ganz einfach, weil es Iron Man 2 einfach nicht verdient hat, dass man sich länger als unbedingt notwendig mit diesem Lizenz-Schrott beschäftigt. SEGA tut sich hier wahrlich keinen Gefallen und serviert ein lieblos zusammengeschustertes Action-Abenteuer, das abseits des eintönigen Gameplays nichts weiter zu bieten hat als einen bekannten Namen. Doch nicht einmal als durchschnittliches Lizenzspiel kann Iron Man 2 überzeugen! Vor allem die absolut misslungene Präsentation sorgt für Ernüchterung und wird der Film-Vorlage nicht annähernd gerecht. Wenns denn unbedingt ein Iron Man-Spiel sein soll, dann besorgt euch den Vorgänger. Der ist zwar auch alles andere als super, dafür aber mittlerweile sehr günstig zu haben und immer noch einen Tick besser als der neueste virtuelle Ausflug des Blech-Soldaten.

 

Positiv

  • Größtenteils funktionierende Gameplay-Elemente
  • Hübsches Hauptmenü

Negativ

  • Miese Präsentation
  • Eintöniges Missionsdesign
  • Schlechtes Preis/Leistungsverhältnis
Userwertung
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Iron Man 2 Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 04.05.2010
Vermarkter SEGA
Wertung 4
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