Die Videospielversion von Iron Man 2 setzt direkt am Ende des Films ein, erzählt aber eine eigene Geschichte. Während Iron Man alias Tony Stark damit beschäftigt ist seinen Firmensitz gegen haufenweise finstere Blechkameraden zu verteidigen, nutzen Selbige den Angriff lediglich als Täuschungsmanöver um Iron Man zu beschäftigen. In Wahrheit haben es die bösen Buben nämlich auf Tony´s Allerheiligstes abgesehen - die intelligente Steuerungseinheit seines Supercomputers, genannt "Jarvis". Schnurstracks wird das gute Stück geklaut um es für die eigenen, gewohnt dunklen Zwecke einzusetzen. Klar dass eine dreiste Aktion diesen Ausmaßes Folgen hat! So machen wir uns als Iron Man auf die Suche nach Jarvis und produzieren dabei viel, sehr viel Altmetall. Spieler die sich nicht mit dem Iron Man-Universum auskennen werden zwar nicht viel mit Hintergrund und Charakteren anfangen können, als Mittel zum Zweck ist die leidlich spannende Story aber ausreichend.
Das Gameplay des 3D Person Action-Titels gestaltet sich - wie kaum anders zu erwarten war - als ziemlich belangloser Mix aus Luft-Gefechten, Zerstörungs-, Rettungs-, Eskort- oder Such-Aufträgen und Prügeleien mit feindlichen Klon-Robotern.
Dank überarbeiteter Steuerung gehen zumindest die Schießereien und Flugsequenzen wesentlich besser von der Hand als im Vorgänger, spielerische Abwechslung oder spannendes Missionsdesign sucht man allerdings nach wie vor vergebens. Meist geht es nur darum auf dem Weg von A nach B haufenweise Roboter, Mechs, Helikopter oder Panzer zu erledigen. Immerhin haben wir die Möglichkeit unser Blechkleid mit neuen Waffensystemen und Munitionstypen auszustatten oder den Rüstungswert zu verbessern. Zu diesem Zweck steht uns nach erfolgreich abgeschlossenen Missionen ein alles andere als übersichtliches Upgrade-Menü zur Verfügung in dem wir Tony´s Kampfanzüge aufrüsten dürfen. Zwischenzeitlich schlüpfen wir auch in die Rolle von Iron Man´s Weggefährten War Machine, der über annähernd gleichwertige Fähigkeiten verfügt und sich entsprechend ähnlich spielt. Dazu gesellen sich dann noch fade Boss-Fights und eine zickige Kamera-Perspektive die speziell in Innen-Arealen für stetige Übersichtsprobleme sorgt.
Mit etwa fünf Stunden Spielzeit liefert Iron Man 2 abseits des 0815-Gameplays auch was den Umfang angeht keine Glanzleistung ab. Trotz zahlreicher Mängel klingt das bislang ja noch alles nach einem einigermaßen soliden Lizenz-Spiel. Keinerlei Highlights und spielerisch allenfalls Durchschnitt dafür aber auch keine Total-Aussetzer.
Von wegen...
Ausführliche Rundflügen oder Erkundungstouren würden bei den matschigen Umgebungstexturen zwar ohnehin keinen Spaß machen, etwas mehr Freiheit hätte aber nicht geschadet. Die „Spezial“-Effekte und Explosionen sehen übrigens nicht nur furchtbar kraftlos aus, sondern hören sich auch genauso an und passen damit perfekt zur völlig verkorksten Synchronisation.
Alles in Allem sorgt die audiovisuelle Umsetzung von Iron Man 2 für den wohlverdienten Gnadenstoß. Sogar der eigene Vorgänger sah da noch etwas besser aus. Schwach! Wirklich ganz schwach…
Ich werde versuchen mich kurz zu fassen. Wieso? ganz einfach, weil es Iron Man 2 einfach nicht verdient hat, dass man sich länger als unbedingt notwendig mit diesem Lizenz-Schrott beschäftigt. SEGA tut sich hier wahrlich keinen Gefallen und serviert ein lieblos zusammengeschustertes Action-Abenteuer, das abseits des eintönigen Gameplays nichts weiter zu bieten hat als einen bekannten Namen. Doch nicht einmal als durchschnittliches Lizenzspiel kann Iron Man 2 überzeugen! Vor allem die absolut misslungene Präsentation sorgt für Ernüchterung und wird der Film-Vorlage nicht annähernd gerecht. Wenns denn unbedingt ein Iron Man-Spiel sein soll, dann besorgt euch den Vorgänger. Der ist zwar auch alles andere als super, dafür aber mittlerweile sehr günstig zu haben und immer noch einen Tick besser als der neueste virtuelle Ausflug des Blech-Soldaten.