Rango im Test

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Rango - wenn man diesen Namen hört, könnte man tatsächlich an den Wilden Westen denken. Aber seht Ihr bei diesem Namen auch ein Chamäleon? Dann ergeht es Euch wie mir, als ich die ersten Infos zum computeranimierten Kinofilm auf dem Schirm hatte. Wie so oft in der Vergangenheit wird das Filmspektakel von einer entsprechenden Softwareumsetzung begleitet. Ob diese eine der Nadeln im Heuhaufen ist, die nicht mal eben lieblos hin getippt wurde, klären wir im folgenden Rango Review.

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Die Welt von Rango ist eine kleine Wüstenstadt mit Namen „Dirt“. Dort hat sich unser -  im Spiel kurioserweise niemals die Farbe wechselndes - Chamäleon in seinem Filmabenteuer als Sheriff etabliert. Dabei nimmt es die Eidechse mit der Wahrheit nicht immer genau und man könnte schon fast eine Verwandtschaft mit der Familie Münchhausen vermuten. Uns kann es egal sein und so lauschen wir zu Beginn des Spiels Rango´s neuesten Erzählungen, die mit der filmischen Handlung nichts zu tun haben, hier aber natürlich einige Elemente beinhalten. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Produzenten des Kinoabenteuers konnte das Flair von Rango´s Welt sehr gut auf die Konsolen portiert werden. Vor allem in den Zwischensequenzen wird dies deutlich.

Die Geschichte dreht sich um grüne Steine, die vom Himmel gefallen sind, Bad Bill und seine Kumpanen und wird am Ende sogar unseren Planeten verlassen. Wem das noch nicht genügend Abwechslung sein sollte, der darf sich im vorletzten Level noch auf einen Ausflug in einen 8-Bit-Videospielautomaten freuen, den neben Gegnern in Klötzchengrafik auch die entsprechende Sounduntermalung bietet. Aber kommen wir zum Spielablauf.

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In einer kleinen Vorgeschichte erfahren wir vorab noch, wie vor 15 Jahren ein Meteorit auf die Erde stürzte und seinerzeit von Bean´s Vater gefunden wurde. Rango´s Erzählungen beginnen nun mit den Erlebnissen vor acht Tagen.  Nach jedem Level gibt es eine kurze Verschnaufpause im Saloon, wobei man hier viel Wert auf den Wortwitz des Films gelegt hat.  So baut sich die Welt getreu den Worten von Rango im Hintergrund auf und sollte einmal jemand Details der Örtlichkeiten hinterfragen, so ändert sich das Szenario parallel. Manchesmal auch zurück, den wer lässt sich schon gerne in seine Geschichte rein reden.
Ihr steuert Rango dabei mit der Verfolgerkamera durch die staubigen Level. Neben starken Fäusten hat Rango natürlich auch seinen Colt dabei, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Das Spielgeschehen ist hierbei ein bunter Mix aus Jump´n Run, Button Smashing Klopperei mit eingebauten Kombomöglichkeiten und dem Zerstören der halben Umgebung, die sich in Sheriffsterne wandelt. Mit diesen könnt Ihr Rango´s Fähigkeiten beim immer wieder auftauchenden „Wounded Bird“ in siebzehn unterschiedlichen Bereichen aufwerten. Um alle Verbesserungen (und somit auch alle Erfolge) zu bekommen, bedarf es dann aber mehrerer Durchläufe. Dank Speicherfunktion am Ende des Spiels merkt sich "Wounded Bird" Euren bisherigen Kontostand, so dass Ihr im zweiten Anlauf gezielt die Achievements & Trophies angehen könnt. Wenn es in den Kampfarealen einmal eng wird, helfen euch bzw. eurer Waffe spezielle Goodies aus Jokerkisten temporär weiter. Ab und an darf dann auch mit goldener Specialmunition in einem kleinen Sondervent ein Gegner ausgeknockt werden. Abgerundet wird das Spektakel durch das Auffinden von versteckten Goldfischen und Grabungsorten, welche mit der Spitzhacke ausgebeutet werden müssen.

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Der Schwierigkeitsgrad des Titels liegt hierbei sehr niedrig, so dass man allen älteren Spielern gleich die Empfehlung aussprechen kann, das Spektakel sofort auf „Schwer“ anzugehen. Lediglich beim Zombie-Golf kam ich kurz ins Stocken, wobei man hier dann den Schwierigkeitsgrad auch im Level in den Optionen flugs ändern kann. Selbst dann wird man aber kaum mehr als sechs Stunden benötigen, um den Abspann zu sehen. Die Story wird im Verlauf immer skurriler und lässt gegen Ende sogar Untote auf Euch los. Die Entwickler haben hier Geschick bewiesen und wechseln das Gameplay in regelmäßigen Abständen. Seid Ihr zu Beginn zu Fuß unterwegs, dürfen anderen Passagen auf dem Rücken eines Rennkuckucks oder einer Wüstenfledermaus absolviert werden. Auch nahtlose Wechsel von 3D in 2D Abschnitte und schnelle Rutschpassagen auf Leitungen und Drähten sind integriert, so dass das Spiel immer genügend Motivation bietet.

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Technisch ist Rango natürlich kein AAA-Titel, aber im Gegensatz zu vielen weiteren Lizenzspielen darf man hier Lob aussprechen. Auch die Steuerung und die Soundkulisse geben kaum Grund zur Beschwerde. Die deutsche Synchronisation bewegt sich wie der Rest vom Spiel im oberen Mittelfeld. Sogar die vier Sombrero-Musikanten des Films begleiten das gesamte Abenteuer, wobei sich einige Musikstücke für Erwachsenen Ohren eventuell etwas zu oft wiederholen.

Stefan meint:

Stefan

Für knappe fünfzig Euro liefern Paramount Digital Entertainment und Electronic Arts eine solide, virtuelle Eskorte zu Rango´s Kinoabenteuer ab.  Selbst ich mit meinen 41 Jahren hatte hier Spaß bis zum Schluss, wobei dieses leider nach spätestens sechs Stunden erreicht sein dürfte. Zwar wirken viele Komponenten z.B. bei den LEGO-Abenteuern oder Beat´m Up Titeln abgeschaut, aber der bunte Mix an Möglichkeiten in Kombination mit einer abgedrehten und Sketchen garnierten Story weis einfach zu überzeugen. Die Zielgruppe ist zwar deutlich auf jüngere Spieler ausgerichtet, aber es spricht nichts dagegen, wenn Jump´n Run liebende „Papa´s“ das Unterfangen auch einmal miterleben. Abgesehen davon - ist das Spiel besser als der Film ;)

Positiv

  • bunt, schrill, abwechslungsreich
  • kloppen, sammeln, schießen
  • Fängt den Flair des Films ein

Negativ

  • Leider sehr kurz
  • Sehr geringer Schwierigkeitsgrad
  • Film ab 6 - Spiel ab 12
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Rango Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 04. März 2011
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 7
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