Destroy All Humans: Weg des Furon im Test

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Rund einen Monat vor dem Release des vorliegenden Destroy All Humans: Weg des Furon beschloss THQ das Entwicklerstudio Sandbox Games dicht zu machen und den Machern der Reihe damit den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Sehr lange braucht man den Titel nicht zu spielen, um festzustellen, dass THQ den Release des Spiels lieber auch auf unbekannt verschoben hätte... Wir haben uns die Misere angesehen.
Crypto befindet sich mittlerweile seit mehreren Jahren auf unserem kleinen Planeten und versucht weiterhin die Menschheit mit eiserner Faust zu dominieren. Durfte man in den Vorgängern im Flair der 50er und im revolutionären Zeitalter der 60er agieren, wird man nun in die Aufbruchszeit der 70er befördert. Mit Destroy All Humans! Big Willy Entfesselt ist zuvor allerdings wahrlich kein Glücksgriff gelungen und die Franchise schien sich nun langsam aber sicher dem Abgrund zu nähern. Und, soviel sei schon gesagt, auch im hiesigen Teil erlebt der Spieler in der Tat keinen Quantensprung.



Alien-Veteranen werden sich in der Destroy All Humans-Welt allerdings schnell zurechtfinden. Es wird auf den altbewährten Sandbox-Modus gesetzt, sodass eine große, frei begehbare Welt verfügbar ist. Unserem Alienfreund stehen wieder mal unzählige Möglichkeiten zur Verfügung, das dumme Erdlingsvolk zu unterjochen und vernichten. Ein großes Waffenarsenal – darunter auch die famose Analsonde – und das mit vielen freischaltbaren Waffen ausgestatte UFO sind dabei der beste Freund eines jeden Zockers. Weiterhin erlernt Crypto nach und nach mentale Fähigkeiten, kann am Ende selbst Autos durch die Luft schleudern und mit seiner Untertasse ganze Wolkenkratzer dem Erdboden gleich machen. Das Gameplay ist zudem einfach zu verinnerlichen und genau so intuitiv wie in früheren Teilen. Auch die frei schwenkbare Kamera, die so für Übersicht sorgt, tut ihren Teil dazu.



Aber: Die Missionen sind in Destroy All Humans! Weg des Furon einfach zu linear. Mal ein Objekt von hier nach da bewegen, mal in einen Menschenkörper zu schlüpfen, um sich in irgendeine Lokalität Zugang zu verschaffen und dort für Zerstörung zu sorgen. Auch die Menschenmodelle, die auf den Straßen herumlungern, wiederholen sich zu oft – das bis dato sehr amüsante Gedankenlesen verkommt so zu einer Anreihung liebloser und schlechter Witze, unter denen sich nur selten ein wirklicher Lacher verbirgt.

Allgemein – der Humor, der in den Vorgängern noch hochgelobt und gepriesen war, krankt in Destroy All Humans! Weg des Furon an akuter Witzlosigkeit und sorgt höchstens für ein mitleidiges Lächeln. So ist ein Faktor, der einige Mankos wettmachen konnte, verpufft. So wird Mission nach Mission erledigt, bis man mal in einen anderen Ort wechseln darf und die eher oberflächliche, witzlose Story wird weiter und weitergesponnen. Crypto bekommt im Laufe des Spiels im Übrigen Besuch von Nexo-Kriegern seines Heimatplaneten und wird in eine außerirdische Verschwörung gezogen, die das Überleben seiner Spezies gefährdet. Seine Aufgabe wird schließlich die Rettung des Furonischen Imperiums, an dessen Ende sein größter Gegner wartet...


Im technischen Bereich von Destroy All Humans! Weg des Furon geht’s los mit einem großen Fragezeichen. Handelt es sich wirklich um einen Xbox 360-Titel? Sicher, dass THQ die Daten nur versehentlich auf die DVD gepresst hat? Neben unheilbar schrecklichen Texturen sind die Umgebungen einfach nur lieblos zusammengeschustert, selbst die Erdbewohner sind vom Xbox 360-Anspruch einfach meilenweit entfernt. Auch die Cut-Scenes können nicht im Geringsten glänzen. So darf die Grafik, die oftmals nicht einmal flüssig läuft, schon fast Nötigung genannt werden, da sie wirklich nichts mit einem Augenschmaus zu tun hat. Schleudert man Autos durch die Gegend, scheinen Umgebungen gar nichts davon mitzubekommen. Erst Sekunden nach den Aktionen explodieren andere Autos oder Kippen die Menschen um – alles sehr bizarr. Wenn man den Praktikanten an die Entwicklung lässt, nimmt es nun mal kein gutes Ende...



Im Soundbereich liegen Soundeffekte noch im akzeptablen Bereich, was man eindeutig nicht von der Sprachausgabe behaupten kann, die im Gegensatz zu den Vorgängern nicht nur keinerlei Humor mehr enthält, sondern teilweise hakt und fehlerhaft ist. Auch Hintergrundmusik ist leider zu oft Mangelware.



Zum Multiplayer-Modus, der nur aus KoOp- oder kompetitiven Modi besteht, will ich nicht mehr als einen Satz verlieren. Technisch genau so schlecht wie langweilig – lasst sie lieber außer Acht.

Renke meint:

Renke

Als ich das Spiel Destroy All Humans! Weg des Furon in meinem Briefkasten gefunden habe, hab ich mich darauf gefreut, mich endlich auf der Xbox 360 an den Menschen rächen zu können – und dabei Spaß zu haben. Leider wurde ich bitter enttäuscht. Das Gameplay ist zwar intuitiv, doch werden die zu linearen Missionen einfach schnell langweilig, die Technik ist zu Null Prozent auf Xbox 360-Niveau und der heißgeliebte Humor ist abhanden gekommen, was ich am meisten von allem bedauere. Nur Hardcore-Fans der Serie greifen hier zu, alle anderen: Finger weg! Keinerlei Neuerungen, miese Grafik, schlechte Sprecher, langweilende Linearität und nervende Charaktere. Alles Einzelzutaten, die aus Destroy All Humans: Weg des Furon den Tiefpunkt einer einst richtig guten Spielereihe machen. Selbst Hardcore-Fans sollten hier darauf warten, dass der Titel im Preis sinkt, bevor zugeschlagen wird. Alle anderen können ruhigen Gewissens passen.

Positiv

  • Intuitives Gameplay
  • Gute Soundeffekte

Negativ

  • Lineare Missionen
  • Mangelhafte Grafik
  • Schlechter Multiplayer
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Destroy All Humans: Weg des Furon Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 13.02.2009
Vermarkter THQ
Wertung 4.2
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