Blue Dragon: RalΩGrad Manga im Test

Im Dezember 2006 erschien mit Blue Dragon das erste Spiel auf drei Discs für die Xbox 360. Bereits in der ersten Woche verkaufte sich das Rollenspiel von Mistwalker 80.000 Mal. Bei der großen Fanbase ließen die Entwickler das Franchise natürlich nicht fallen und brachten zwei Fortsetzungen für den Nintendo DS und einige Manga und Anime Reihen heraus. Blue Dragon: RalΩGrad ist eine davon.

Normalerweise dreht sich bei Blue Dragon alles um Shu und seine Freunde, die gegen den bösen Nene zu Felde ziehen und im Laufe ihres Abenteuers blaue Lichtkugeln schlugen. Diese verleihen den Helden mächtige blaue Schatten. Soweit also das Bekannte. Das erste Blue Dragon, die beiden Nintendo DS Nachfolger, zwei der drei Manga Reihen und die Anime Serie beschäftigen sich mit den Abenteuern von Shu, Giro und Klug. Die dritte Manga Adaption schlägt einen anderen Weg ein und teilt nur den Namen und das Grundkonzept mit dem uns bekannten Blue Dragon Universum.

Für Blue Dragon: RalΩGrad sind zwei Mangaka verantwortlich. Tsuneo Takano lieferte die düstere Handlung, während Takeshi Obata die grandiosen Zeichnungen schuf. Obata arbeitete bereits an bekannten Manga Serien wie Death Note und machte sich so einen Namen. Der Manga ist in 29 Kapitel unterteilt und erschien zwischen 2006 und 2006 im japanischen Magazin Weekly Shonen Jump. Die Geschichte ist auf vier Manga Bänder verteilt und erzählt vom Kampf tapferer Gefährten gegen Obscuria, die Königin der Schatten. Diese möchte die Menschen komplett vernichten und so den Schatten die Welt überlassen.

Ral, der Held des Manga und Besitzer des Blue Dragon, wurde fünfzehn Jahre in einem Gefängnis festgehalten, da die Menschen Angst vor seiner unglaublichen Kraft und seinem Schatten hatten. Nun droht der Welt aber die Vernichtung durch die Schatten und der König beschließt, Ral zu befreien und ihn im Kampf gegen die Königin der Finsternis einzusetzen. Ral wird freigelassen und vernichtet die angreifenden Schatten. Als er jedoch mit der Befreiung der Welt beauftragt wird, lehnt er ab und kümmert sich lieber um die schönen Dinge des Lebens. Zu seinen neuen Lieblingsbeschäftigungen gehört das Kneten von weiblichen Brüsten, was er nicht mehr missen will. Das Wohl der Erde ist ihm egal. Als er aber erfährt, dass Frauen unter der Herrschaft der Schatten leiden, setzt Ral alles daran, den Ausgeburten der Finsternis doch noch das Handwerk zu legen. Zum Wohl aller Frauen seiner Welt. 

 

Der Hauptcharakter bringt eine ordentliche Brise Humor in die sonst sehr finstere Fantasy Welt. Obata erschafft mit seinen Zeichnungen eine düstere Atmosphäre voller Leid und Angst. Da wirkt Ral mit seinen Motiven als krasser Kontrast. Aber auch seine Gefährten, die er im Laufe seines Abenteuers kennenlernt, sind sehr vielfältig. Da hätten wir z. B. Mio, die mit Rals Erziehung beauftragt wurde. Sie besitzt keinen Schatten und steht Ral mit Rat und Tat zur Seite. Zudem lernt die Truppe Kafka kennen, einen tugendhaften Soldaten, der ein Pflanzenmonster als Schatten besitzt. Überhaupt ist die Charakterriege mit fünf Helden schön vielfältig. Hinzu kommen einige Nebencharaktere, die das Geschehen auflockern und dem Manga so bekannte RPG-Aspekte verleihen.

Die Kapitel enden zudem immer mit einem Climax und laufen zum Ende hin zu einem echten Finale mit Obscuria zusammen. Das Ende habe ich so nicht kommen sehen, sodass die Spannungskurve im letzten Viertel des vierten Bandes nochmal enorm steigt. Was mir darüberhinaus sehr gut gefiel, waren die vielen Hintergrundinformationen über Rals Welt und die verschiedenen Formen der Schatten. Dienten diese im anderen, uns bekannten Blue Dragon Universum lediglich dem Kampf, entsteht bei Blue Dragon: RalΩGrad ein echtes Zusammenleben zwischen den Charakteren und ihren Schatten. Zudem verfügen nicht nur die Helden über Schatten, sondern müssen sich gegen eben jene auch behaupten. Storytechnisch gefällt mir dieses Blue Dragon Universum weitaus besser.

Das liegt aber auch am Art Design. Während die restlichen Blue Dragon Spiele, Manga und Anime sehr kindlich gezeichnet sind, ist Blue Dragon: RalΩGrad genau das Gegenteil. Akira Toriyama ist bekannt für seinen eigenen Zeichenstil, wie wir ihn bereits in Drago Ball, Dragon Quest oder Chrono Trigger gesehen haben. Dagegen steht Takeshi Obata mit seinen erwachsenen Charakteren, den gewaltigen Kampfszenen und einer düsteren Welt. Das Art Design in diesem Manga gehört zum Besten, was ich bisher gesehen habe.


Im Endeffekt sollten sich alle Manga Fans Blue Dragon: RalΩGrad anschauen. Mit den Videospielen von Mistwalker hat der Manga nur den Namen und das Grundkonzept mit den Schatten gemein. Die Geschichte um Ral und seinen Blue Dragon spielt in einer eigenen düsteren Welt und ist im Zusammenspiel mit Story und Zeichnungen ein überaus atmosphärisches Gesamtpaket. Zugreifen!





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